Sammlung Ulmberg im Kirchner Museum
Im Kirchner Museum hängt aktuell ein grosses Mobile, an dem Bilder aller nach Davos kommenden Werke aus der Sammlung Ulmberg hängen. Die DZ schaute sich einige von ihnen genauer an.
Im Kirchner Museum hängt aktuell ein grosses Mobile, an dem Bilder aller nach Davos kommenden Werke aus der Sammlung Ulmberg hängen. Die DZ schaute sich einige von ihnen genauer an.
Lucio Fontanas Concetto Spaziale (1959 – 1960) ist ein Schlüsselwerk der Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Statt Farbe aufzutragen, durchbohrte Fontana die Leinwand. Dieser Eingriff in die Leinwand symbolisiert einen Durchbruch zu einem neuen Raum. Er erweitert somit radikal die traditionellen Vorstellungen der Malerei.
Serge Poliakoff (1900 – 1969), Composition abstraite, 1966, Öl auf Leinwand, 162.00 × 130.00 cm, Sammlung Ulmberg
Serge Poliakoff, ein wichtiger abstrakter Maler des 20. Jahrhunderts, ist mit fünf Gemälden in der Sammlung Ulmberg vertreten. Darunter auch Composition abstraite (1966), das durch leuchtende Farbkraft und kompositorischer Harmonie im Grossformat überzeugt. Das Kirchner Museum Davos besitzt bisher nur eine Papierarbeit des französischen Malers. Mit der Dauerleihgabe der Sammlung Ulmberg würde somit ein bedeutender und umfangreicher Poliakoff-Bestand nach Davos kommen.
Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938), Drei Badende am Meer, 1912 – 1920, Öl auf Leinwand, 114 × 115 cm, Sammlung Ulmberg
Bei Ernst Ludwig Kirchners Drei Badende am Meer (1912 – 1920) handelt es sich um ein atemberaubendes Figurengemälde, das vom künstlerischen Aufbruch und der Freiheit an der Küste berichtet. Drei Badende am Meer sind innerhalb der Ostseebilder Kirchners von besonderer Bedeutung. Es ist somit als expressionistisches Meisterwerk zu beurteilen.
Lyonel Feininger (1871 – 1956), Odin I (Leviathan), 1917, Öl auf Leinwand, 81.00 × 100.00 cm, Sammlung Ulmberg
Lyonel Feiningers Brücke IV – Brücke in Weimar (1918) aus dem Kirchner Museum Davos wird aktuell zusammen mit Odin I (Leviathan) (1917) und Kirche über Stadt (1927) aus der Sammlung Ulmberg präsentiert. Diese Werke ergänzen sich aus kunsthistorischer Perspektive perfekt und zeigen Feiningers malerische Entwicklung und Malweise als bedeutenden Vertreter der klassischen Moderne auf.
Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938), Alphütten und Tinzenhorn, 1919 – 1920, Öl auf Jute und Baumwolle, 88,50 × 120,50 cm, Sammlung Ulmberg
Ernst Ludwig Kirchners Gemälde Alphütten und Tinzenhorn (1919 – 1920) ist als malerische Liebeserklärung an die Davoser Gebirgslandschaft und an Leben auf der Staffelalp zu sehen. Der Maler schwärmte in seinem Tagebuch und in seinen Briefen geradezu von der erholsamen Ruhe und den netten Davoserinnen und Davosern. Ein frühes Hauptwerk aus Kirchners Davos Zeit, dass sich in die Bestände des Kirchner Museum Davos hervorragend einfügen würde.
Max Beckmann (1884 – 1950), Selbstbildnis im grossen Spiegel mit Kerze, 1933, Öl auf Leinwand, 100.00 × 65.00 cm, Sammlung Ulmberg
Max Beckmanns Selbstbildnis im großen Spiegel mit Kerze (1933) ist ein bedeutendes künstlerisches Zeugnis für die Umbrüche der Moderne. Das düstere Gemälde spiegelt die politischen Geschehen in Deutschland wider und zeigt den Künstler nur noch als Schattenfigur seiner selbst. Zusammen mit Drahtseilbahn in Baden-Baden (1937) erweitern diese beiden Werke den Beckmann-Bestand des Museums grundlegend. Dieser weist bisher nur ein einziges Gemälde auf.
Emil Nolde (1867 – 1956), Gladiolen und Sonnenblumen, 1933, Öl auf Leinwand, 67 × 88 cm, Sammlung Ulmberg
Gladiolen und Sonnenblumen (1933) von Emil Nolde ist eines der berühmten expressionistischen Blumenbilder des deutsch-dänischen Malers. Für eine kurze Zeit schloss sich der etablierte Maler der Künstlergruppe Brücke um Ernst Ludwig Kirchner an. Neben Grosse Sonnenblumen (II), einem weiteren Blumenmotiv, enthält die Sammlung Ulmberg drei weitere Ölgemälde des bedeutenden Expressionisten. In der Sammlung des Kirchner Museum Davos befindet sich bisher nur ein Aquarell von Emil Nolde.
Francis Bacon (1909 – 1992), Lying Figure, 1961, Öl auf Leinwand, 198 × 142 cm, Sammlung Ulmberg
Francis Bacon zählt zu den wichtigsten Malern im späten 20. Jahrhundert. Nur wenige grosse Schweizer Museen haben Gemälde des begehrten Malers in ihren Sammlungen. Lying Figure (1961) ist ein herausragendes Beispiel der jüngeren figürlichen Malerei und ein Highlight der Sammlung Ulmberg auf internationalem musealem Niveau.
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Bereits Abonnent? Dann schnell einloggen.