Eine Schatzkammer mitten in Davos
Dass das Gutenberghaus – die Heimat der Davoser Zeitung – den einen oder anderen Schatz verbirgt, wurde bereits bei der ersten Umbauetappe 2021 klar. Nun sind weitere Relikte ans Tageslicht gekommen.
Dass das Gutenberghaus – die Heimat der Davoser Zeitung – den einen oder anderen Schatz verbirgt, wurde bereits bei der ersten Umbauetappe 2021 klar. Nun sind weitere Relikte ans Tageslicht gekommen.

Johannes Gensfleisch – so hiess der Erfinder des Buchdrucks ursprünglich. In die Geschichte eingegangen ist er aber mit dem Namen «Gutenberg», und so trägt auch das 1910 von der Buchdruckerei Davos AG (Budag) errichtete Gebäude diesen Namen. In den Jahren 2021 und 2022 fanden bereits umfangreiche Bauarbeiten in den alten Gemäuern statt. Neben der Erdbebenertüchtigung wurde auch in die Haustechnik sowie in bessere Raumaufteilungen investiert. Im Zuge dieser Arbeiten kamen bereits grandiose Lampenfassungen im Eingangsbereich aus früheren Zeiten des Gutenberghauses zutage, ebenso ein grosser Schriftzug über dem ehemaligen Eingang. Diese Relikte wurden sorgfältig restauriert und können heute bewundert werden.

Nun wird diesen Sommer auch noch die Fassade saniert. Wer derzeit an der Promenade vorbeispaziert, kann die laufenden Bauarbeiten gut beobachten. Und wenn man das Gebäude aufmerksam betrachtet, kann man auch einige interessante Details entdecken. Denn für die laufenden Arbeiten wurden sämtliche Granitplatten, die als Verkleidung der Mauern im Erdgeschoss dienten, demontiert. Diese wurden bei Umbauarbeiten in den 1960er-Jahren angebracht. Zutage gekommen ist nun das frühere Erscheinungsbild des durch die Architekten Schäfer und Risch erstellten Gebäudes. Die Schaufenster wurden durch schmucke Säulen voneinander getrennt, und über den Eingängen prangten drei grosse Schriftzüge. «Gutenberghaus» «Buchdruckerei Davos A-G» sowie «Davoser Zeitung», ist dort zu lesen.

Allerdings ist das «Comeback» dieser Relikte von kurzer Dauer. Im Zuge der Fassadensanierung wird das Erdgeschoss wieder «eingepackt», wie Projektleiter Michael Dom gegenüber der DZ sagt. «Dies hat verschiedene Gründe: Einerseits war die Schaufensterfront früher rund 50 Zentimeter weiter hinten. Würden wir wieder auf diesen Stand zurückgehen, müssten wir den langjährigen Mietern die Mietfläche verkleinern». Die Rückführung auf den alten Bestand würde die Bauarbeiten verlängern – und darauf wolle man zugunsten der Mieter verzichten, so Dom. Hauptbestandteil der Arbeiten sei die energetische Sanierung der Erdgeschossfassade, um die Behaglichkeit der dahinter liegenden Arbeitsplätze zu erhöhen.
«Die alten Beschriftungen wurden aber für die Denkmalpflege dokumentiert und werden so gut wie möglich erhalten», ergänzt er. Wer weiss – vielleicht werden die Relikte bei einer nächsten Sanierung in 50 Jahren doch noch hervorgeholt.
