Werenfels plant Film über «vergessenen» Schauspielhaus-Direktor

Über das Theaterhaus gebe es viele Filme und Bücher - «aber noch keine über Kurt Hirschfeld» ist auf der Crowdfunding-Plattform Wemakeit zu lesen. Dabei habe der 1964 verstorbene Schauspielhaus-Intendant seinerzeit für Autoren wie Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt eine erste Plattform geschaffen, Stücke von amerikanischen Autoren in die Schweiz geholt und den guten Ruf des Hauses somit gestärkt.

«Es ist für uns erstaunlich, dass über einen Menschen, der 30 Jahre lang das Theater und damit das Kulturleben Zürichs massgebend mitgestaltet hat, weder ein Film realisiert noch ein Buch herausgegeben worden ist», wird das Filmteam zitiert. Und man frage sich, «ob seine jüdische Herkunft in dieser Rezeption eine Rolle spielt».

Nun soll Kurt Hirschfeld, der nach der Machtübernahme der Nazis in Deutschland in die Schweiz flüchtete und nach diversen Tätigkeiten für das Zürcher Schauspielhaus 1961 zu dessen Direktor ernannt wurde, endlich sichtbar werden. Doch noch sind - unter anderem dank Fördergeldern des Bundesamts für Kultur BAK und Schweizer Radio und Fernsehen SRF - erst 70 Prozent des Budgets gedeckt. «Doch wir wollen so kurz vor dem Ziel nicht aufgeben», so das Filmteam. Mit Rückstellungen bei den Honoraren, einem schlanken Budget und besagter Schwarmfinanzierung, soll das Projekt realisiert werden können.

Stina Werenfels, die Regie führt, während das Drehbuch von Samir und Felix Schneider stammt, lässt in «Hirschfeld - Unbekannter Bekannter» dessen Tochter Ruth Hirschfeld und Enkelin Nurit erzählen. Ergänzend dazu stellt die US-amerikanische Theaterwissenschaftlerin Wendy Arons Kurt Hirschfeld in den Kontext der internationalen Theatergeschichte. Ein Trailer ist auf der Crowdfunding-Plattform zu sehen.

https://wemakeit.com/projects/unbekannter-bekannter