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Wegbereiter der modernen Kunst im Berner Kunstmuseum

Die 1888 gegründete Künstlergruppe Nabis um Pierre Bonnard, Maurice Denis, Félix Vallotton und Edouard Vuillard gilt als Sinnbild für die Anfänge der modernen Kunst. Nun sind ihrer Werke in Bern zu sehen.

Agentur
sda
11.05.22 - 10:30 Uhr
Kultur
Das Gemälde von Pierre Bonnard "In einem südlichen Garten" ist in der Berner Ausstellung zu sehen.
Das Gemälde von Pierre Bonnard "In einem südlichen Garten" ist in der Berner Ausstellung zu sehen.
Kunstmuseum Bern

Mit einer neuen Wahrnehmung von Altbekanntem befassten sich die Künstler der Gruppe Nabis an der Wende zum 20. Jahrhundert. Die Kunst wandte sich gerade von gegenständlichen Darstellungsformen hin zur Abstraktion.

Obwohl die Nabis weder ein einheitlicher Stil, noch eine einheitliche Technik oder Entwicklung verbindet, gründen ihre Darstellungen auf denselben revolutionären Ideen dieser Umbruchszeit, wie das Kunstmuseum in einer Mitteilung schreibt.

Neuer Blick auf Altbekanntes

Im Gegensatz zu den Impressionisten waren die Nabis-Künstler nicht daran interessiert, das pulsierende Leben der Grossstadt mit ihren dicht bevölkerten Boulevards und den von Leben erfüllten Plätzen und Parks darzustellen, sondern richteten den Blick auf ihre nächste Umgebung, zeigten Figuren in intimen Räumen mit lokalem Flair, Landschaften, Alltagssituationen und Stillleben.

Trotz dieser eigentlich klassischen Motive strahlen die Werke etwas Unbekanntes, Unfassbares aus und wirken wenig naturalistisch. Vielmehr erforschte die Gruppe an ihnen neue Darstellungsformen und eine neue Wahrnehmung von Altbekanntem. Es dominieren monochrome Farbflächen und eine radikale Reduktion, oft fehlen erzählerische Komponenten.

«Vivre notre temps» (leben in unserer Zeit) nennt sich die Abschiedsaussstellung der Sammlung Hahnloser/Jaeggli im Kunstmuseum Bern. Sie wird am 13. Mai eröffnet und dauert bis am 16. Oktober 2022.

Zurück nach Winterthur

Die Werke gesammelt hatte das Ehepaar Hedy und Arthur Hahnloser. Nachfahren gründeten 1980 eine Stiftung, um das Erbe lebendig zu erhalten.

Das Ehepaar Hahnloser sammelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts Werke von Schweizer Gegenwartskünstlern, unter anderem von Giovanni Giacometti, Ferdinand Hodler und der französischen Künstlergruppen Nabis sowie deren Vorläufer.

Die Sammlung befindet sich seit 2017 im Berner Kunstmuseum. Nach der Renovation des ehemaligen Wohnhauses der Hahnlosers, der Villa Flora in Winterthur, soll die Sammlung voraussichtlich 2024 dorthin zurückkehren.

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