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Grand Prix Design für Julia Born, Peter Knapp und Sarah Owens

Der Schweizer Grand Prix Design 2021 geht an die Grafikdesignerin Julia Born, den Fotografen und Art Director Peter Knapp sowie die Dozentin und Forscherin Sarah Owens. Dies teilte das Bundesamt für Kultur (BAK) am Montag mit.

Agentur
sda
14.06.21 - 11:25 Uhr
Kultur

Die in Zürich lebende Julia Born (1975) setzt den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Editorial Design für Institutionen aus dem Kulturbereich, darunter die Kunsthalle Basel, das Guggenheim Museum in New York oder die documenta 14 Kassel und Athen. Ausserdem unterrichtet sie Grafikdesign an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam und an der École cantonale d'art de Lausanne (ECAL).

Die Trägerin des Schweizer Designpreises 2003, 2007 und 2018 und nun ausgezeichnet mit dem Grand Prix Design, schaffe es immer wieder, «ihre Projekte mit einer unverkennbaren Handschrift zu versehen, ohne sich eines leicht identifizierbaren Stils zu bedienen», wird Jurymitglied Aude Lehmann in der Medienmitteilung zitiert. Ihr Werk sei die Arbeit «einer der seltenen Figuren, die nicht folgen, sondern ihre eigenen Wege gehen».

Entfessler der Modefotografie

Der 1931 geborene und in Paris und Klosters lebende Fotograf und Art Director Peter Knapp wird ebenfalls mit dem Grand Prix Design ausgezeichnet, für seine Fähigkeit, scheinbar starre Richtlinien zu durchbrechen und andere zu finden. Jurymitglied Tatyana Franok: «Die Kraft seiner Bilder deckt auf, was lange unsichtbar war - und nun ganz natürlich in unser Blickfeld rückt.»

1953 übernahm Knapp, der sich zu Beginn seiner Karriere auch der Malerei widmete, die künstlerische Leitung der Illustrierten Nouveau Fémina und 1955 diejenige des Kaufhauses Galeries Lafayette. Ausserdem arbeitete er unter anderem als Art Director für das Modemagazin Elle in Paris und als langjähriger Modefotograf für den französischen Designer André Courrèges.

Sein Stil sei komplett neuartig gewesen, ist in der Medienmitteilung weiter zu lesen. Peter Knapp habe die Modefotografie seinerzeit von den starren Fesseln in Studios und von einstudierten Posen befreit. Vom Kino inspiriert, begann er stattdessen, mit der Bewegung und dem Aussenraum zu spielen - und habe so zur Befreiung und der Neuerfindung der Frau beigetragen.

Inklusiv und inspirierend

Mit der 1977 in Heidelberg geborenen Grand Prix Design-Trägerin Sarah Owens hat das BAK «eine grosszügige und engagierte Designdozentin und -forscherin» ausgezeichnet, wie Jurymitglied Vera Sacchetti zitiert wird. Ihr Ansatz sei inklusiv, offen und interdisziplinär, somit prägend für die nächsten Generationen von Designerinnen und Designern.

Gemeinsame Gespräche, der Austausch und Kontakt mit einer breiteren Gemeinschaft, das Teilen von Wissen ziehe sich durch das Schaffen der in Zürich lebenden Preisträgerin. Sie habe eine Leidenschaft für ein Wissen, das sich gegen Hierarchien stellt, die Vielfalt feiert und Inklusion anstrebt.

Der Schweizer Grand Prix Design wird auf Empfehlung der Eidgenössischen Designkommission vom BAK vergeben. Er ist mit je 40'000 Franken dotiert und würdigt Designerinnen und Designer, deren Werk im nationalen und internationalen Kontext die Qualität und Relevanz der Schweizer Designpraxis repräsentiert.

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