Hundert Jahre Tradition fortsetzen
Exakt 1924 wurde in Klosters die erste kantonale Fischzucht-anlage erstellt. Mit dem jetzt eröffneten Neubau hat der Kanton eine Neuanlage erstellt, die sowohl ökologisch wie auch funktionell überzeugt.
Exakt 1924 wurde in Klosters die erste kantonale Fischzucht-anlage erstellt. Mit dem jetzt eröffneten Neubau hat der Kanton eine Neuanlage erstellt, die sowohl ökologisch wie auch funktionell überzeugt.
Regierungsrätin Dr. Carmelia Maissen, welche die Anlage zusammen mit dem Klosterser Gemeindepräsidenten Hansueli Roth, dem stellvertretenden Leiter des Amtes für Jagd und Fischer, Dr. Marcel Michel und dem Klosterser Gemeindepräsidenten Hansueli Roth am letzten Mittwoch eröffnete, erklärte schmunzelnd, sie sei froh, sich für einmal mit einem anderen Tier beschäftigen zu dürfen.
Der stellvertretende Leiter des Amtes für Jagd und Fischerei, Dr. Marcel Michel, erklärte den Anwesenden zu Beginn seiner Führung: «Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Zeige ihm, wie man fischt, und du ernährst ihn ein Leben lang.» Er zeigte auf, weshalb überhaupt Fische aufgezogen werden müssen. Der ökologische Zustand der Bündner Gewässer sei nicht optimal, obwohl viele Bemühungen zur Revitalisierung der Flüsse unternommen würden. Man könne hier der Natur quasi «unter die Flossen greifen und den Fischen eine «Kinderstube» bieten, bevor sie nach rund sechs Monaten ausgesetzt würden. Damit werde einerseits Artenschutz betrieben, andererseits könne man damit das Weiterbestehen der Fischer in den rund 200 Bündner Bergseen langfristig sichern.
200 000 Forellen jährlich
Mit der neuen Fischzuchtanlage wurde ein Gebäude erstellt, das nicht nur optisch perfekt in die Landschaft passt, sondern auch funktionell alle Anforderungen erfüllt. Das zweigeteilte Erdgeschoss ist in einen kühleren und einen wärmeren Bereich aufgeteilt. Verschiedene frostsichere, aber gekühlte Räume für die Brut und Aufzucht der Tiere sind vorhanden; ausserdem wurden auch Räumlichkeiten erstellt, in denen beispielsweise Unfallwild untersucht werden kann. Im oberen Stock befinden sich die Wasseraufbereitung und Lagerräume, welche auch bequem mittels Kran erreichbar sind.
10 000 Eier pro Liter
Fischereiaufseher Thomas Reidt, zeigte, wie die Aufzucht der Fische gehandhabt wird: Mit grosser Unterstützung der lokalen Fischereivereine werden zur Laichgewinnung werden bevorzugt Fische aus den Bächen (deren Eier sind robuster) in die Anlage gebracht, wo sie zuerst mit den Männchen zusammen gehalten, anschliessend «gestrichen» werden, das heisst, der Laich wird ans Tageslicht gebracht. Ein Liter Wasser kann bis zu 10 000 Eier enthalten. Nach dem Schlüpfen sind die Tiere noch fast durchsichtig. Sind sie älter, werden sie in die Aussenbecken verfrachtet und anschliessend ausgesetzt.
In Klosters werden Bach- und Regenforellen für das Albula- und Landwassertal sowie das Prättigau aufgezogen.
Tag der offenen Tür am Samstag, 2. November
Am 2. November besteht für die Bevölkerung die Gelegenheit, die erneuerte kantonale Fischzucht in Klosters zu besuchen. Das Amt für Jagd und Fischerei lädt von 10 bis 15 Uhr zum Tag der offenen Tür und ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen. Kinder können sich zudem am «Goldfischen» versuchen. Für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher sorgt der Fischereiverein Klosters. Die Anlage ist zu Fuss, mit dem Fahrrad oder halbstündlich mit der Buslinie 232 ab Klosters Platz (Ausstieg Haltestelle Sportzentrum) gut zu erreichen. Parkplätze sind auf dem Areal keine vorhanden.
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