Mit dem Schnee kommen die Lawinen
Man muss fast sagen, «endlich» hat es wieder mal geschneit. Lange mussten die Schneesportenthusiastinnen und -enthusiasten auf Frau Holle warten. Doch bringt der Neuschnee auch nicht zu unterschätzende Gefahren mit sich.
Man muss fast sagen, «endlich» hat es wieder mal geschneit. Lange mussten die Schneesportenthusiastinnen und -enthusiasten auf Frau Holle warten. Doch bringt der Neuschnee auch nicht zu unterschätzende Gefahren mit sich.

Allerdings bringt die weisse Pracht auch Gefahren mit sich. Dabei handelt es sich nicht um die Stürze auf den vereisten Strassen und Sonnenterrassen, vielmehr steigt, gerade in solchen Wetterlagen wie momentan, die Lawinengefahr jeweils stark. «Die bestehende Schneedecke bietet ein schlechtes Fundament für den kürzlich gefallenen Schnee, heisst die Schneedecke kann sich nicht gut verbinden», erklärt Valentin Meier, Leiter des Pistenrettungsdienstes Davos Klosters, «dies zeigt sich unter anderem an einigen spontanen Lawinenabgängen, die es in den letzten Tagen gegeben hat.»
Erhebliche Lawinengefahr ist nicht zu unterschätzen
Das Team um Meier sorgt tagtäglich dafür, dass die gekennzeichneten Pisten vor Lawinenabgängen gesichert sind. Dies wird unter anderem mit durch Sprengungen ausgelösten Lawinen erreicht. «In den letzten Tagen mussten wir aufgrund der Lage einige Sprengungen durchführen», meint Meier. Dies, auch wenn die Lawinengefahr in der Region zur Zeit «nur» als «erheblich» eingestuft wird. Nichtsdestotrotz sollte neben den Pisten auf die gängigen Regeln geachtet werden. Meier erklärt: «Wer sich neben die Piste wagt, sollte immer das Lawinenbulletin beachten, niemals alleine und stets der Fahrerfahrung entsprechend unterwegs sein.» Ebenfalls sei die Notfallausrüstung aus Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), Schaufel und Lawinensonde immer wieder Lebensretter in der Not.
Die Pistenrettung müsse pro Jahr im Schnitt rund fünf- bis zehnmal aufgrund von Verschütteten in Lawinen ausrücken. Meist seien die Freeriderinnen und Freerider aber gut ausgerüstet. «Wer heutzutage ins offene Gelände geht, hat normalerweise ein LVS dabei. Schwieriger wird die Suche im pistennahen Gebiet, da die Verschütteten oftmals nicht mit den erforderlichen Gerätschaften ausgestattet sind. Da kommen dann unsere Lawinenhunde zum Einsatz», führt Meier aus.
Vor etwa dreissig Jahren gab es in der Region noch circa fünfundzwanzig Hundeteams. Heute zählt man noch rund drei bis fünf. «Dies hat damit zu tun, dass die Sportlerinnen und Sportler mit besserer Technik ausgerüstet sind als früher, diese hilft bei der Suche enorm», erklärt er. Nichtsdestotrotz bleibe das Freeriden ein Risiko. Leider gebe es in der Region im Durchschnitt ein bis zwei Lawinentote pro Jahr zu beklagen.
Übung macht den Meister
Um auf einen allfälligen Notfall vorbereitet zu sein, bieten die Davos Klosters Bergbahnen das «Avalanche Training Centre» (ATC) an. Das ATC befindet sich auf dem Jakobshorn hinter dem Restaurant Chalet Güggel. Auf dem Testfeld kann man die Kenntnisse zur Lawinen-Verschütteten-Suche testen und verbessern. Man übt sich im sicheren Umgang mit dem LVS, der Sonde und der Schaufel. Das ATC ist während den Betriebstagen der Jakobshornbahn geöffnet.
Das aktuelle Lawinenbulletin gibt es unter: www.slf.ch/de/lawinenbulletin-und-schneesituation/

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