Feuer in Übersee trüben mit Russpartikeln die Bündner Ausblicke
Seit mehreren Monaten toben in Kanada Waldbrände. Deren Auswirkungen sind nun auch in der Schweiz zu spüren.
Seit mehreren Monaten toben in Kanada Waldbrände. Deren Auswirkungen sind nun auch in der Schweiz zu spüren.
Saharastaub ist bekannt dafür, dass er immer wieder in der Schweiz auftaucht und für eine trübe Sicht sorgt. Diesmal sind dafür jedoch Russpartikel aus dem nordamerikanischen Kontinent verantwortlich, meint Klaus Marquardt, Meteorologe bei Meteonews.
Über den grossen Teich nach Europa und Graubünden
Weitläufige Waldbrände in Kanada sorgen für eine hohe Rauchentwicklung. Deren Partikel würden durch die dynamischen Wetterbedingungen auf dem Atlantischen Ozean aktuell nach Europa befördert, erklärt der Meteorologe. Durchschnittlich dauere ein solcher Transport zwischen vier und sieben Tagen, abhängig von der Wetterlage. Ausserdem spiele vor allem die Fläche der Brände eine Rolle, denn bei lediglich punktuellen Brandstellen würden die Partikel schnell verwehen und könnten keine so grossen Strecken zurücklegen.
Gesundheitlicher Einfluss: Partikel sind lungengängig
Messungen der Rauchpartikel haben laut Marquardt ergeben, dass ein Grossteil aus PM10- und PM2.5-Partikeln besteht. Als PM10 werden Partikel bezeichnet, deren Durchmesser weniger als zehn Mikrometer beträgt, also weniger als zehn Tausendstelmillimeter. Der Durchmesser von PM2.5-Partikeln ist noch viermal geringer. Je kleiner die Teilchen sind, desto weiter können sie in das Lungensystem eindringen. Die Partikel aus Kanada können deshalb bis in die tieferen Atemwege gelangen. Sie fallen in die Kategorie des Feinstaubes, was laut Bundesamt für Umwelt BAFU bei übermässiger Belastung kurz- oder langfristige Folgen haben kann.
Am Montagmorgen wurde ein Wert von rund 70 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter (µg/m³) gemessen, wobei der Tagesgrenzwert bei 50 µg/m³ liegt, wie Meteorologe Marquardt betont. Vor allem für Personen mit Vorerkrankungen der Atemwege kann die herrschende Wetterlage also einschränkend sein.
Südwestwind bläst die Teilchen bereits nach Osten
Am Montag hingegen sorgt ein Südwestwind bereits dafür, dass die Teilchen in Richtung Osten davongetragen werden. Allgemein ergäben die Messungen nun rasch sinkende Zahlen, so Marquardt. Bis Mittwoch sei der Schleier wohl verschwunden und die Luft wieder sauber.
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Wäre es umgekehrt hätten wir…
Wäre es umgekehrt hätten wir Bünder bereits mehrere saftige Klagen in Millionenhöhe am Hals und könnten es nicht einmal über die CS abwickeln.