Sie sind top: Drei Bündner SAC-Hütten gehören zu den beliebtesten
In den Hütten des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) haben im vergangenen Jahr gesamthaft weniger Personen übernachtet. Anders in Graubünden: Hier konnten die Hütten aus zwei Gründen ihren Umsatz steigern.
In den Hütten des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) haben im vergangenen Jahr gesamthaft weniger Personen übernachtet. Anders in Graubünden: Hier konnten die Hütten aus zwei Gründen ihren Umsatz steigern.

Das absolute Rekordjahr war 2022. Damals erwirtschafteten die Hütten des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) knapp 38 Millionen Franken. Im Schnitt der vergangenen 15 Jahre waren es rund 10 Millionen weniger. Übertroffen wurde dieses hervorragende Ergebnis im vergangenen Jahr nicht. Im Gegenteil. Das Jahresergebnis liegt 3,7 Prozent unter dem Vorjahr und rund 4 Prozent unter dem Rekord im Jahr 2022. In Zahlen: Insgesamt 360'741 Übernachtungen hat der SAC im vergangenen Jahr gezählt. Es ist das viertbeste Jahr in der Geschichte des Alpen-Clubs. Das geht aus der aktuellen Hüttenstatistik hervor, die der SAC am Dienstag veröffentlicht hat.
Genügend Schnee und wiedereröffnete Hütten
Während schweizweit weniger Bergbegeisterte in einer SAC-Hütte nächtigten, konnten zwei Kantone den Umsatz hingegen steigern. Zum einen das Wallis. Mit einem Plus von 0,2 Prozent ist die Verbesserung aber minim. Zum anderen Graubünden: Hier haben die Hütten mit einem Plus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgeschnitten. Noch stärker war die Wintersaison. Die Steigerung der Winterübernachtungen betrug satte 55 Prozent gegenüber dem Winter 2022/23.
55
Prozent
Gäste haben im Winter 2022/23 in Bündner SAC-Hütten übernachtet.
Bruno Lüthi, Fachleiter Hüttenbetrieb, nennt in der Medienmitteilung die Gründe für diesen Umsatzzuwachs: «Viel zum positiven Ergebnis der Hütten in den Bündner Alpen trugen die guten Verhältnisse in der Wintersaison bei sowie die beiden wieder in Betrieb stehenden Hütten Coaz und Tuoi.» Die Coazhütte in der Berninagruppe ist im Oktober 2023 nach einem Umbau wiedereröffnet worden. Die Chamonna Tuoi im Engadin wiederum blieb im Winter 2022/23 aus Sicherheitsgründen zu, weil am Piz Buin Pitschen erhebliche Gesteinsbewegungen registriert worden waren.
Unter den zehn Besten
Auf der Hitliste der beliebtesten Hütten sind zudem drei aus Graubünden: die Keschütte, die Maighelshütte und die Grialetschhütte. Angeführt wird die Rangliste von der Lämmerenhütte in den Berner Alpen. Dort haben im vergangenen Jahr 8017 Personen übernachtet. In der Bündner Hütte Kesch waren es immerhin 6750 Personen, in der Maighelshütte 6490 Gäste und in der Grialetschhütte 5631.
Verkürzte Sommersaison
Ins Wasser fiel die Sommersaison. Sämtliche Regionen mussten einen Umsatzrückgang verkraften. Besonders stark fiel er beispielsweise in der Bündner Seetalhütte aus (rund 33 Prozent minus) und in der Zapporthütte (rund 30 Prozent minus). Negativ hat sich in der Sommersaison ausgewirkt, dass sie vergleichsweise kurz war. Im Frühling konnten die Hütten wegen des Schnees erst spät öffnen, im Sommer hielten Regenfälle die Gäste ab und im Herbst endete die Saison mancherorts wiederum wegen Schneefällen abrupt.
Trotz rückläufiger Frequenzen hat der Umsatz aus Übernachtungen schweizweit dennoch leicht zugenommen (+2,5 Prozent), da die Preise moderat erhöht worden sind, wie der Hüttenverantwortliche Lüthi schreibt. Der Umsatz aus Konsumationen hingegen hat um 1,6 Prozent abgenommen.
Ursina Straub schreibt als Redaktorin der «Südostschweiz» für den Regionalteil der Zeitung und für Online. Ihre Themenschwerpunkte sind Landwirtschaft, Alp, Jagd, Grossraubtiere, Natur; zudem berichtet sie regelmässig aus dem Grossen Rat. Die gelernte Journalistin, diplomierte Landwirtin und Korrektorin EFA ist auch Leiterin Qualität.
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