92 neue Frauenbiografien
Die Liste der Frauen, denen eigentlich ein Wikipedia-Eintrag zustehen würde, ist lang. Am Montag wurde sie in einer konzertierten Aktion um 92 Namen verkürzt.
Die Liste der Frauen, denen eigentlich ein Wikipedia-Eintrag zustehen würde, ist lang. Am Montag wurde sie in einer konzertierten Aktion um 92 Namen verkürzt.

Breite Unterstützung
Es war die inzwischen 13. Durchführung des 2017 vom Verlagshaus Ringier ins Leben gerufenen Edit-a-thon «Für mehr Sichtbarkeit auf Wikipedia». Inzwischen wird sie neben Wikimedia auch von Equal Voice getragen – der Gleichstellungsinitiative von Ringier. Ausserdem von der ETH Zürich, von der TX-Gruppe mit ihren Tamedia-Produkten und seit diesem Jahr auch von der Somedia, zu der auch diese Zeitung gehört. Das Ziel eines jeden Edit-a-thon ist, mehr Frauen und ihre Leistungen auf Wikipedia sichtbar machen. Dazu werden bereits bestehende Artikel erweitert und neue erstellt. Alles im Bewusstsein, die Geschlechtergleichstellung zu fördern. So wurde am 1. Edit-a-thon etwa ein Beitrag über die Schweizer Fussballnationalspielerin Alisha Lehmann erfasst. Dieser wurde seither knapp 970 000 Mal angeschaut. Das ist ein eindrücklicher Beweis dafür, dass Präsenz und Sichtbarkeit Hand in Hand gehen.
Lauter Neulinge
Zum Edit-a-thon – das Wort setzt sich übrigens aus dem, aus dem englischen kommenden, editieren und Marathon zusammen – in Davos fanden sich acht Frauen und ein Mann zusammen. In einem Schreibmarathon sollten gemeinsam so viele Einträge wie möglich erfasst und angepasst werden. Zu Beginn waren sie alle Neulinge auf dem Gebiet. Um beim Einstieg zu helfen, war ein Mitglied von Wikimedia zugegen, das die ersten Schritte erklärte und bei Fragen Antworten bereit hielt. Mit Leichtigkeit vertieften sich die drei Spielerinnen aus dem Team der HCD-Ladies ins Thema. Denn, das war bei der Vorbereitung auf den Anlass klar geworden, während für ihre männlichen Gegenparts ein Eintrag auf Wikipedia fast selbstverständlich ist, fehlt er bei ihnen grösstenteils. So wurde der HCD mit dem Restaurant Nordside in der Zondacrypto-Arena Gastgeber der Veranstaltung. Etwas mehr Anlaufschwierigkeiten zeigten die Teilnehmerinnen, die nicht mit dem Computer aufgewachsen waren. Doch auch da war Begeisterung für die Aufgabe spürbar und sie wollen dran bleiben. Denn, vor dem Edit-a-thon hatte jede von ihnen ein Benutzerkonto angelegt und wurde damit in den Kreis der Wikipedia-Editorinnen aufgenommen. Als solche können sie nun jederzeit Wikipedia-Einträge erfassen, bearbeiten und erweitern. «Frauen im Sport, Frauen aus Graubünden gibt es auf Wikipedia noch deutlich zu wenige», gab Kälin den Teilnehmerinnen denn auch mit auf den Heimweg, «nur wir können das ändern.»
Online in den nächsten Tagen
Der Erfolg vom Montag lässt sich auf jeden Fall sehen. Innerhalb einer Stunde schaffte es die Gruppe in Davos, 11 neue Profile anzulegen. Chur mit deutlich mehr Teilnehmerinnen kam nur auf 8 Texte. 92 waren es bei der gesamten Aktion. Diese werden nun innerhalb der Wikipedia-Gemeinschaft noch einmal überprüft und in den nächsten Tagen freigeschaltet.
Der nächste Edit-a-thon ist übrigens bereits am 25. November geplant. In Davos wird dazu in die Aula der SAMD geladen.
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