Eine «Familienfeier» in Blau-Gelb
Es war ein grosses Wiedersehen am letzten Samstag. Dann nämlich fand die Vereinsversammlung des HCD-Unterstützervereins Club 89 statt. Wer dort dabei war, erlebte aber keine «stiere» GV, sondern eine Versammlung, die schon fast etwas an eine Familienfeier erinnerte.
Es war ein grosses Wiedersehen am letzten Samstag. Dann nämlich fand die Vereinsversammlung des HCD-Unterstützervereins Club 89 statt. Wer dort dabei war, erlebte aber keine «stiere» GV, sondern eine Versammlung, die schon fast etwas an eine Familienfeier erinnerte.
So manches Gesicht strahlte, als man im Saal des Hotels Grischa aufeinandertraf. Auch Vereinspräsident Heinz Adank war sichtlich erfreut, alte Bekannte wiederzusehen. So begrüsste er seine «Club 89»-Familie recht herzlich und eröffnete die 34. Vereinsversammlung (VV). In seinem Jahresbericht blickt er auf die Eishockeysaison 2022/23 zurück, wobei die Rückkehr des Spengler Cups nach zwei corona-bedingten Ausfällen als besonders positives Ereignis hängen blieb. Auf der anderen Seite blieb die Trennung von Headcoach Christian Wohlwend hängen. Der Club-89-Präsident fand aber durchaus lobende Worte für den Engadiner. Er habe Stabilität in die Mannschaft bringen können. «Schlussendlich ist er aber an sich selbst gescheitert», lautete sein Verdikt.
Auch auf die laufende Spielsaison warf Adank einen Blick. Das neu von Josh Holden trainierte Team habe bereits mehrmals gute Leistungen abgeliefert. «Man sieht immer wieder Lichtblicke», fand er. Allerdings verfasste er seinen Rückblick bereits nach den ersten elf Partien der Saison – die zwischenzeitliche Niederlagenphase wurde dabei noch nicht berücksichtigt. «Leider sieht die Tabelle unterdessen wieder etwas anders aus», relativierte er seine anfängliche Euphorie. Doch wenige Stunden nach der VV zeigten die Jungs des HCD, was sie drauf haben, und bezwangen den EHC Biel mit 3:2.
Vorstand bestätigt
Nicht fehlen durften an der VV auch die statutarischen Geschäfte, die allesamt glatt über die Bühne gingen. So wurde einerseits die Jahresrechnung genehmigt, andererseits dem Vorstand Decharge erteilt. Bei den Wahlen wurde nicht nur Adank, sondern dem ganzen Vorstand – bestehend aus Marco Müller, Hacher Bernet, Oli Hunziker und Kurt Unholz – erneut das Vertrauen geschenkt. Auch die Revisoren Claudio Pitschen und Reto Keller wurden in ihrem Amt bestätigt. Der Präsident blickte anschliessend in die Zukunft und präsentierte den attraktiven Veranstaltungskalender des Clubs 89. Besonders hob er eine Neuerung hervor: «Vor jedem Match erhalten unsere Mitglieder von einem Mitarbeitenden der HCD-Geschäftsstelle aktuelle Infos zum Club aus erster Hand.»
Sportliche und unternehmerische News
Infos aus erster Hand gab es auch an der VV selbst. HCD-CEO Marc Gianola plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen und beantwortete die eine oder andere Frage der Vereinsmitglieder. So berichtete Gianola etwa, dass der neue Nachwuchs-Campus im Herbert-Batliner-Haus bereits sehr gut belegt sei. «20 von 21 Plätzen sind bereits vergeben.» Parallel dazu wohne eine Familie dort, die sich um die Nachwuchstalente kümmere. Auch zum Sportlichen äusserte sich der CEO. So betonte er, dass Josh Holden das geforderte Trainerprofil des HCD sehr gut abdecke. Unter anderem wolle man ein offensives Hockey pflegen und dem Gegner unter die Haut gehen. Zu den gehäuft aufgetretenen Niederlagen meinte Gianola, dass sich die Gegner mittlerweile auf die Spielart des HCD einge-stellt hätten und ihn darum besser bezwingen könne. Zudem habe man derzeit mit vielen Ausfällen – sei es wegen Krankheit oder Verletzungen – zu kämpfen.
Dass für ein Unternehmen wie den HCD-Sponsoren unerlässlich sind, wurde bei den weiteren beiden Punkten klar: So hob der CEO hervor, dass der neu erstellte Temporärbau im Kurpark – das «Loft 23» – sehr wichtig für den Sponsoring-Bereich des Spengler Cups sei. Auf die Frage, ob es bald einen neuen Hallen-Sponsor gebe, wollte sich Gianola nicht zu weit auf die Äste hinauslassen. Er kündigte an, dass es bezüglich des Sponsorings noch diverse Änderungen geben könnte und die Verleihung des Namensrechts dabei auch eine Rolle spielen könnte.
«Es ist einfach paradiesisch hier»
Noch immer war die Club-89-Familie ganz Ohr. Denn dank des nächsten Referenten erhielten sie einen Einblick in eine neue Welt des HCD – in diejenige des Fraueneishockeys. Teammanager Andreas Staub erklärte den Anwesenden kurz die Geschichte, wie aus den Thurgau Indien Ladies die HCD-Ladies wurden. «Heute vor einem Jahr wussten wir noch nicht, was heute ist», begann er seine Ausführungen. Nachdem Gianola ihn angerufen hatte, entwickelte sich schnell die Idee, zusammenzuarbeiten. «So haben wir ein Konzept ausgearbeitet, das neben dem Führen einer 1. Mannschaft auch ein Girls-Förderungsprojekt in der ganzen Ostschweiz vorsieht.» Rund die Hälfte der früheren thurgauischen Frauen-Mannschaft habe sich bereit erklärt, nach Davos zu wechseln. Und offenbar fühlt man sich hier sehr gut aufgenommen, wie Staub hervorhob. «Es ist einfach paradiesisch da.» Jeder des HCD ziehe mit und gebe Vollgas. So ist zu hoffen, dass das Saisonziel – nämlich, unter den Top 4 der Liga zu sein – auch verwirklicht werden kann. Dazu beitragen können auch die Fans, indem sie die Spiele der Ladies besuchen. «Beim Saisonstart hatten wir bereits rund 1000 Zuschauende», freute sich der Teammanager. Der nächste Höhepunkt dürfte die Partie am 30. Dezember sein: Dann nämlich treten die HCD-Ladies gegen ihre Kontrahentinnen aus Ambri an – notabene mitten in der Spengler-Cup-Zeit.
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