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Vulkanausbruch: Kommunikation mit Tonga wohl wochenlang gestört

Die Kommunikationsverbindungen zum Südsee-Archipel Tonga werden nach dem Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai voraussichtlich mehrere Wochen lang gestört bleiben.

Agentur
sda
19.01.22 - 04:52 Uhr
Ereignisse

Ein wichtiges Unterseekabel, das zur Übertragung fast aller digitalen Informationen einschliesslich der Internet- und Telefonkommunikation dient, sei durch das Seebeben an zwei Stellen gebrochen, teilte die neuseeländische Regierung am Mittwoch mit. «Das US-Kabelunternehmen SubCom weist darauf hin, dass es mindestens vier Wochen dauern wird, bis die Kabelverbindung von Tonga repariert ist.»

Bei der gewaltigen Eruption am Samstag kamen nach Angaben der Regierung von Tonga mindestens drei Menschen ums Leben, darunter eine Britin. Das Königreich im Pazifik mit 107 000 Einwohnern ist nun mit einer Ascheschicht bedeckt, die auch das Trinkwasser verschmutzt hat. Es gibt erhebliche Schäden. Auf der tiefliegenden Insel Mango mit knapp 40 Bewohnern, von der ein Notsignal empfangen wurde, wurden nach Regierungsangaben alle Häuser zerstört. Auf Fonoifua seien bloss zwei Häuser übrig geblieben.

Der unterseeische Vulkan, der vom Meeresboden 1800 Meter emporragt und 20 Kilometer breit ist, liegt nur 65 Kilometer nördlich von Tongas Hauptstadt Nuku'alofa unter der Wasseroberfläche.

Hilfe aus Neuseeland und Australien

Nach dem Ausbruch gab es tagelang kaum Informationen von dem Archipel, das 2300 Kilometer nordöstlich von Neuseeland liegt. Der internationale Mobilfunkanbieter Digicel hat mittlerweile aber auf Tongas Hauptinsel Tongatapu ein Überbrückungssystem via Satellit eingerichtet. Die Verbindungen seien jedoch «begrenzt und lückenhaft» und deckten nur zehn Prozent der üblichen Kapazität ab, hiess es.

Neuseeland schickte derweil zwei Marineschiffe mit Trinkwasser und anderen Hilfsgütern in Richtung Tonga. Die dortige Regierung habe die Hilfslieferungen genehmigt, hiess es. Die Schiffe sollen am Freitag in der Region eintreffen. Sobald der Flughafen des Inselreichs von der Asche befreit ist, soll zudem ein Flugzeug aus Neuseeland weitere wichtige Hilfslieferungen bringen. Auch Australien will ein Schiff entsenden.

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