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Tiefrote Zahlen für Oberengadiner Bergbahnbetrieb

Das Geschäftsjahr 2020/21 der Engadin St. Moritz Mountains AG war stark von der Pandemie geprägt. Das Defizit beträgt eine Million Franken.

06.04.22 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Pressebild

Der Verwaltungsrat der Engadin St. Moritz Mountains AG findet im aktuellen Geschäftsbericht klare Worte: «Die Wintersaison 2020/21 wird in unserer 113-jährigen Geschichte einen nicht zu vergessenden Platz einnehmen.» Die grosse Unsicherheit, die ständig wechselnden Rahmenbedingungen, die ungestüme Informationsnachfrage und Meinungsäusserung der Gäste, die Spaltung der Gesellschaft insbesondere im Zusammenhang mit der Covid-19-Impffrage habe von allen sehr viel abverlangt. Die schwierige Situation während der Pandemie spiegelt sich auch in den Zahlen des Bergbahnunternehmens wider. Das Jahresergebnis 2020/21 weist ein Defizit von einer Million Franken auf. Dies hängt vor allem mit dem Ausbleiben der internationalen Gäste sowie mit den Einschränkungen in der Gastronomie zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Winter ein Minus von 17,3 Prozent bei den Ersteintritten. Drastisch war die Zahl von Minus  42 Prozent für den Zeitraum Weihnachten/Neujahr. Im Sommer hingegen konnte ein Plus von 1,2 Prozent verzeichnet werden. 

Die Wintersaison 2020/21 startete auf Corviglia termingerecht am 26. November mit dem Early Season Opening. Die Saisoneröffnung war zugleich die Feuertaufe des neuen Restaurants «Marguns». «Bereits eine Woche nach der erfolgreichen Eröffnung mussten wir auf Anordnung der kantonalen Behörden die Gastronomie für zwei Wochen schliessen», heisst es im Bericht. Es folgte der «Terrassen-Winter» mit geordneten Sitzplätzen in Vierergruppen, Abständen und Maskenpflicht im Stehen. Muottas Muragl und die Gastrobetriebe «Chamanna», «Piz Nair» und «Glünetta» starteten erst an Weihnachten mit einem reduzierten Take-away-Betrieb. Die Restaurants «Snowli», «Edy's» und «White Marmot» blieben im Winter 2020/21 gänzlich geschlossen. Viele Mitarbeitende waren auf Kurzarbeit und 80 Saisonmitarbeitenden konnte über die ganze Wintersaison keine Arbeitsstelle angeboten werden. «Eine Situation, wie wir sie in diesem Ausmass noch nicht erlebt hatten», schreibt der Verwaltungsrat. In der Gastronomie wurde im Winter ein Minus von 56 Prozent verzeichnet. Immerhin konnte die Gastronomie den Sommer über ihr Angebot ohne Einschränkungen zur Verfügung stellen. Der starke Gastronomiesommer konnte den Minus-Totalumsatz von 56 Prozent Ende Winter per Ende des Geschäftsjahrs auf Minus 34,7 drücken.

Die Generalversammlung der Engadin St. Moritz Mountains AG hat am Montag schriftlich stattgefunden. Sämtliche Traktanden wurden genehmigt. Luis A. Wieser als Präsident und der gesamte Verwaltungsrat wurden wiedergewählt.

Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin.

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