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Nach Randale am Gardasee: Ministerin will Überwachung stärken

Als Reaktion auf die Randale Hunderter Jugendlicher am Gardasee will Italien die Zugverbindungen zu dem beliebten Urlaubs- und Ausflugsziel stärker überwachen. Das kündigte Innenministerin Luciana Lamorgese am Mittwoch bei einer Fragestunde im Parlament an. Es sei ein bereits bekanntes Phänomen, dass sich viele junge Menschen über die sozialen Medien für grössere Feiern verabredeten. Dabei komme es dann häufig zu Ausschreitungen wie am 2. Juni in Peschiera am Gardasee, sagte Lamorgese.

Agentur
sda
15.06.22 - 16:37 Uhr
Ereignisse
ARCHIV - Luciana Lamorgese, Innenministerin von Italien, nimmt am G6-Innenministertreffen teil. Foto: Sven Hoppe/dpa
ARCHIV - Luciana Lamorgese, Innenministerin von Italien, nimmt am G6-Innenministertreffen teil. Foto: Sven Hoppe/dpa
Keystone/dpa/Sven Hoppe

Dort waren am Nationalfeiertag mehr als 2000 junge Leute aus anderen Städten Norditaliens angereist, hatten gefeiert und dann randaliert, sich zum Teil geprügelt, Badegäste belästigt und Autos beschädigt. Nachdem die Versammlung von den Ordnungskräften aufgelöst worden war, fuhren Hunderte junge Leute mit dem Zug zurück Richtung Mailand. Dabei kam es zu sexuellen Belästigungen in der Bahn - einige minderjährige Frauen wurden bedrängt und erstatteten Anzeige.

Lamorgese kündigte an, dass künftig die Überwachung bei der Anreise in den Zügen verstärkt werden solle, um ähnliche Szenen an dem beliebten See zu vermeiden. Parlamentarier der rechten Parteien, die bei derartigen Vorfälle regelmässig den Migrationshintergrund auffälliger Jugendlicher betonen, kritisierten die Ministerin für ihre Aussagen. Lamorgese habe keine grundlegende Taktik zur Vermeidung solcher Ereignisse in der Zukunft präsentiert, sondern ein nationales Problem als ein lokales heruntergespielt, hiess es.

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