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Die Felsmassen verfehlten das Dorf nur knapp

Nachdem um Mitternacht ein grosser Schuttstrom im so genannten «Insel»-Bereich am Berghang über dem evakuierten Dorf Brienz/Brinzauls abgegangen ist, haben die Felsmassen das Dorf nur knapp verfehlt.

Agentur
sda
16.06.23 - 05:30 Uhr
Ereignisse
Dorf knapp verfehlt: In der Nacht auf Freitag ist es in Brienz zu einem Felssturz gekommen.
Dorf knapp verfehlt: In der Nacht auf Freitag ist es in Brienz zu einem Felssturz gekommen.
Symbolbild Gian Ehrenzeller / Keystone

Dies teilte die Gemeinde Albula/Alvra in Graubünden auf Twitter mit. «Auf der Kantonsstrasse beim Schulhaus hinterliessen sie eine meterhohe Ablagerung», hiess es in dem Tweet.

Kein Bergsturz sondern ein Rutsch

Dem Sprecher der Gemeinde Albula/Alvra in Graubünden, Christian Gartmann, zufolge hatte es offenbar keinen Bergsturz sondern einen Abrutsch gegeben. «Höchstwahrscheinlich ist ein grosser Teil der Insel zwischen 23 und 24 Uhr abgerutscht und zwar sehr schnell», erklärte Gartmann Freitagnacht im Interview mit «20 Minuten» und fügte hinzu: «Es ist also kein Bergsturz sondern ein sehr schneller Schuttstrom gewesen.» Man habe es nur gehört, nicht gesehen, denn es sei stockdunkel gewesen. Aber der Abrutsch habe sehr viel Lärm gemacht. «Wir haben es auch auf der Kamera gesehen, dass sehr viel Staub in der Luft ist», so der Sprecher.

Phase Blau um Mitternacht ausgerufen

Circa um Mitternacht hatte die Gemeinde Albula/Alvra via Twitter die höchste Alarmstufe Blau ausgerufen. Die Verantwortlichen kündigten an, bei Tagesanbruch mehr Informationen preisgeben zu wollen. Die Phase Blau in Brienz/Brinzauls hat auch Folgen für das Postautoangebot in der Region. Wie die Schweizerische Post AG mitteilte, hat Postauto wegen der Sperrung der Strasse zwischen Tiefencastel und Surava die Streckenführung mehrerer Linien und teilweise auch die Fahrpläne angepasst.

Unterbrochen ist auch die Strecke der Rhätischen Bahn zwischen Tiefencastel und Filisur. Aktuell ist keine Ersatzbeförderung möglich, schreibt die Bahn in einer Mitteilung. Reisende von und nach Engadin reisen via die Vereinaroute. Reisende Richtung Filisur, Bergün/Bravuogn, Preda und Spinas reisen via Landquart-Davos-Filisur. Die Dauer des Unterbruchs ist unbestimmt

Tour de Suisse startet in Chur

Dass die Strecke über den Albulapass kann nicht befahren werden kann, hat auch Auswirkungen auf die Tour de Suisse. Die sechste Etappe wird deshalb in Chur statt in La Punt starten. Die Verschiebung des gesamtes Tour-Trosses mit den 23 Teams aus dem Engadin erfolgt am Morgen in erster Priorität über den Flüelapass. Der Aufbau von Infrastruktur und Signalisation ist im Gang. Durch die Verschiebung finden heute in La Punt keine Aktiväten statt. Der Start in Chur erfolgt um 12.30 Uhr in der Oberen Au. Diese Lösung war gemeinsam mit den Behörden des Kantons Graubünden und der Stadt Chur vorbereitet. (sda/red)

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