Eintauchen in eine andere Welt
Von aussen sieht man ihm nichts an. Die wenigsten ahnen, was sich hinter den hellgrün gestrichenen Mauern verbirgt. Doch am vergangenen Freitag wurde das «Geheimnis» gelüftet.
Von aussen sieht man ihm nichts an. Die wenigsten ahnen, was sich hinter den hellgrün gestrichenen Mauern verbirgt. Doch am vergangenen Freitag wurde das «Geheimnis» gelüftet.







Es geht um das Haus Perner an der Mattastrasse 1, wo ein Tag der offenen Tür durchgeführt wurde. Dort zuhause ist Conradin Perner. Der 80-Jährige ist in Davos geboren und aufgewachsen. Bald aber zog es ihn weg. So wurde er Professor für Literatur. Bekannt wurde er vor allem als Ethnograph, Schriftsteller, Delegierter des IKRK, Berater von Unicef, Kommandant von Friedenstruppen und Friedensberater der Schweizer Regierung. 2011 erhielt er sogar die Ehrenbürgerschaft des Südsudans, wo er von den Anuyak auch den Namen Kwacakworo erhielt. Damit sein materielles, aber auch sein immaterielles Lebenswerk einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird sowie seine Ideologie und humanistischen Ansätze in verschiedenen Projekten weiterleben können, wurde die Kwacakworo Association (KWACA) gegründet.Als Geschäftsführer amtet der einheimische Joshua Verhoeven. «Ich ging selber jahrelang an diesem Haus vorbei, ohne dass ich wusste, dass es hier drin so viel zu entdecken gibt», erzählt er gegenüber der DZ. Als er das erste Mal das Gebäude betreten habe, sei er sehr beeindruckt gewesen. «Ich bin für meinen früheren Beruf viel gereist, aber das, was hier gezeigt wird, ist auch für mich sehr speziell». Betritt man das Haus, ist die afrikanische Kultur allgegenwärtig. Denn wenn Perner von seinen Reisen nach Davos zurückkehrte, hatte er jeweils zahlreiche Gaben im Gepäck. Wie er gegenüber der DZ erklärt, sei einfach eines zum anderen hinzugekommen – und so entstand das «Haus der 56 Speere», wie es auch genannt wird.Mit dem Tag der offenen Tür konnte sich aber auch die KWACA erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Präsidiert wird der Verein von Ladina Alioth und Daniela Ambühl. «Die beiden sind in Davos verwurzelt und vernetzt – genau das braucht es für den Verein», meint Kwacakworo. Wie sich die drei kennengelernt haben, wollten sie nicht genau verraten – jedoch sei es ein schöner Zufall gewesen, meinten sie einhellig. «Der Anfang ist schon einmal vielversprechend, findet der emeritierte Professor. Er sei froh, könne die Zukunft des Hauses geregelt werden, solange er noch am Leben sei. «Es ist gut zu wissen, dass alles einen Sinn gemacht hat», lautet sein Fazit.