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In Graubünden wird wieder geimpft 

Mit einem Impfangebot will der Kanton einer erneuten Covid-19-Welle entgegenwirken. Der Leiter der kantonalen Kommunkationsstelle Coronavirus zieht eine erste Bilanz darüber, wie diese genutzt wird.

17.10.22 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Wappnen für die kältere Jahreszeit: In Graubünden werden einfach zugängliche Coronaimpfungen angeboten. 
Wappnen für die kältere Jahreszeit: In Graubünden werden einfach zugängliche Coronaimpfungen angeboten. 
Bild Archiv

Der saisonale Zyklus von Viruserkrankungen der Atemwege ist seit Langem bekannt. Warme Temperaturen wirken der Ausbreitung von Viren entgegen, wohingegen kalte und trockene Temperaturen diese begünstigen. Das bestätigt auch ein Blick auf die aktuellen Fallzahlen. Nachdem es im Sommer ruhig um das Coronavirus geworden ist, kommt es nun wieder vermehrt zu Ansteckungen. Grund dafür sind aber nicht nur die kalten und trockenen Temperaturen, sondern auch der Fakt, dass die Menschen wieder mehr Zeit in Innenräumen mit wenig frischer Luft verbringen. Ausserdem tritt in den sonnenarmen Herbst- und Wintermonaten bei der Bevölkerung vermehrt Vitamin-D-Mangel auf, da die Sonnenstrahlen in diesen Jahreszeiten nicht mehr ausreichen, um den täglichen Bedarf zu decken. Das führt dazu, dass unser Immunsystem geschwächt ist und anfälliger auf Viren reagiert. Um eine Corona-Herbst- oder Winterwelle zu vermeiden, lanciert der Bund eine nationale Impfkampagne. Auch der Kanton erweitert sein Impfangebot für die kälteren Jahreszeiten.

Voranmeldung nicht nötig

In Graubünden besteht wieder die Möglichkeit, sich in vielen Apotheken, Hausarztpraxen und diversen Impfzentren impfen zu lassen. An den meisten Anlaufstellen ist dies ohne Voranmeldung möglich, wie Daniel Camenisch, Leiter der kantonalen Kommunikationsstelle Coronavirus, erklärt. «Unser Ziel ist es, einen einfachen Zugang zu den Impfungen zu ermöglichen. Hausarztpraxen, Apotheken und die Impfzentren in allen Regionen haben ihr Walk-in-Angebot stark ausgebaut.» Wie rege die Impfmöglichkeiten in der Zwischenzeit genutzt wurden, sei wegen der nicht notwendigen Anmeldungen schwer abzuschätzen. Camenisch zieht aber bisher eine positive Bilanz. «Wir sehen beispielsweise, dass das Boosterzentrum in Chur grosses Interesse erweckt hat. Das ist natürlich erfreulich.»

«Die Apotheken, Arztpraxen und Impfzentren planen ihre Angebote laufend aufgrund der Nachfrage.»

Daniel Camenisch,  Leiter der kantonalen Kommunikationsstelle Coronavirus

Steigende Fallzahlen

Eine Impfempfehlung erlässt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für besonders gefährdete Personen. Dazu zählen über 65-Jährige, aber auch 16- bis 64-Jährige, die ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben, etwa aufgrund einer Vorerkrankung oder einer Schwangerschaft. Besonders Letztere machen derzeit laut Camenisch von dem Angebot Gebrauch. Bei den verabreichten Impfungen handelt es sich hauptsächlich um Boosterimpfungen. Ob das Impfangebot auch in Zukunft so umfangreich bleiben wird, sei noch nicht klar. «Die Apotheken, Arztpraxen und Impfzentren planen ihre Angebote laufend aufgrund der Nachfrage.» Die Coronaimpfungen sollen aber auch nach der nationalen Herbstkampagne angeboten werden. Wie gross die Nachfrage in der Zukunft sein wird, hänge stark mit dem Infektionsgeschehen ab, so Camenisch weiter. Derzeit zeigen die Fallzahlen gemäss BAG einen aufsteigenden Trend. Die letzten publizierten Fallzahlen stammen vom 10. Oktober. In den zwei Wochen zuvor wurden im Kanton Graubünden 1445 laborbestätigte Fälle registriert. Das sind rund doppelt so viele wie im Zeitraum vom 13. bis 27. 9., wo 703 Fälle registriert wurden. An welchen Standorten man sich im Kanton einer Impfung unterziehen kann, ist auf www.gr.ch/coronavirus ersichtlich. 

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