Wenn Sehen keine Selbstverständlichkeit ist
Das Heimatmuseum befasst sich am Museumstag vom Samstag, 2. September, mit dem Thema «anders sehen – wenn Sehen keine Selbstverständlichkeit ist».
Das Heimatmuseum befasst sich am Museumstag vom Samstag, 2. September, mit dem Thema «anders sehen – wenn Sehen keine Selbstverständlichkeit ist».
Wie ist es, mit «Makula», einem «Röhrenblick» oder dem «Grauen Star» zu leben? Oder etwa ganz blind zu sein? Zwischen 16 und 21 Uhr können kleine und grosse Besucher des Museums mit entsprechenden Brillen versehen in fünf verschiedenen Räumen des Museums diese Erfahrung machen. Dabei werden sie vom Betreuungsteam geführt und geleitet. Plötzlich treten anstatt des Sehens Tasten, Riechen, Schmecken und Hören in den Vordergrund. Mit diesen Sinnen Neues zu erfahren, ist ein lohnenswertes Erlebnis.
Angeboten werden auch die Möglichkeiten, Blindenschrift zu lesen und zu schreiben, zu zeichnen, zu spielen und Farben zu erkennen. Wie ist es, Bilderbücher «anzuschauen»? Viele interaktive Posten bereichern das Programm. Anwesend sind mit Helene Zimmermann und Josef Camenzind auch zwei Blinde. Sie geben Einblick in ihren Alltag. Wie ist es, mit einer Sehbehinderung unterwegs zu sein?
Neben dem Ziel der Sensibilisierung von Sehenden ist das Angebot am Museumstag zugleich der Beginn einer neuen Führung, die es künftig auch Menschen mit Sehbehinderungen erlauben soll, die Räumlichkeiten und Gegenstände zu erleben. Denn wie sagte es einst der inzwischen verstorbene deutsche Bundespräsident Richard von Weizäcker: «Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann.»
Neben den Aktivitäten zum Thema Sehbehinderung stehen den Besuchenden natürlich auch die Sonderausstellung «Die wundersame Welt der Bienen» und alle anderen Räume des Museums offen. Ab 17 Uhr kann man sich im Garten mit grillierten Würsten, Brötli und Süssgebäck aus dem Holzbackofen sowie Getränken stärken. (e)
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