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Kleiner Teil der «Insel» oberhalb von Brienz/Brinzauls abgebrochen

Im absturzgefährdeten Berghang über dem evakuierten Brienz/Brinzauls hat sich am Dienstag ein Felssturz ereignet. Experten erwarten einen Dynamikwechsel am Berg, allerdings mit unklarer Richtung.

Agentur
sda
13.06.23 - 14:51 Uhr
Ereignisse
Im Berghang über Brienz hat sich ein ganzes Fels-Kompartiment gelöst. Das abgebrochene Gestein blieb im Geröllfeld am Hangfuss liegen. (Archivbild)
Im Berghang über Brienz hat sich ein ganzes Fels-Kompartiment gelöst. Das abgebrochene Gestein blieb im Geröllfeld am Hangfuss liegen. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/ARND WIEGMANN

«Aus der Basis der Insel hat sich ein etwas grösseres ganzes Kompartiment gelöst», sagte der Brienzer Medienverantwortliche Christian Gartmann auf Anfrage zu Medienberichten. Die Insel ist ein besonders exponierter Teil des bergsturzgefährdeten Hanges.

Die abgestürzten Felsen seien im Geröllfeld unterhalb des Berghanges liegen geblieben. «Das ist eine gute Entwicklung, dass ist das, was man sich erhofft», erklärte Gartmann. Das Ereignis sei «ganz klar keine Überraschung», habe doch die Rutschgeschwindigkeit des Gesteins wieder stark zugenommen.

Nun erwarten die involvierten Experten am Berg einen Prozesswechsel. Unklar ist laut dem Mediensprecher, in welche Richtung die Veränderung gehen wird.

Die Blockschläge hätten weiter zugenommen, twitterte die Gemeinde Albula/Alvra, zu der Brienz gehört. Noch immer könne aber nicht gesagt werden, ob es zu Felsstürzen, einem Bergsturz oder einem Schuttrom komme. «Die Evakuierung kann noch lange andauern», so die Gemeinde.

Als Felssturz werden Gesteinsabbrüche mit einem Gesamtvolumen von mindestens 100 Kubikmetern bezeichnet. Erst ab einer Millionen Kubikmeter Gestein wird aus dem Felssturz ein Bergsturz.

Landwirtinnen und Landwirte hatten am Dienstag erneut Zutritt zu den Wiesen unterhalb des Dorfes erhalten, um heuen zu können. Als Folge der gestiegenen Aktivität am Berg wurde der Zutritt kurz vor Mittag wieder aufgehoben. Die Blockschlag-Aktivität sei so hoch, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet sei, schrieb die Gemeinde.

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