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«Er lag noch im Bett»: Tödliche Explosion erschüttert Bordeaux

Eine heftige Explosion hat am Wochenende die französische Stadt Bordeaux erschüttert und mindestens einen Menschen getötet. Die Detonation ereignete sich am Samstagmorgen mitten in einem Wohngebiet in der Nähe des Zentrums.

Agentur
sda
07.02.21 - 14:08 Uhr
Ereignisse
Feuerwehrleute sind nach einer Explosion im Viertel Chatrons an der Unglücksstelle im Einsatz. Foto: Mehdi Fedouach/AFP/dpa
Feuerwehrleute sind nach einer Explosion im Viertel Chatrons an der Unglücksstelle im Einsatz. Foto: Mehdi Fedouach/AFP/dpa
Keystone/AFP/Mehdi Fedouach

Mehrere Menschen wurden verletzt, ein 89-Jähriger schwer. Die Ursache des Unglücks ist noch unklar. Ersten Erkenntnissen nach könnte ein Gasleck die Explosion ausgelöst haben.

Die Explosion riss die Menschen zwischen 8.00 und 9.00 Uhr morgens in einer engen Strasse voller Altbauten im Stadtteil Chartrons aus dem Schlaf. Mehrere Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt. Die Behörden bestätigten am späten Samstagnachmittag, dass eine vermisste Person tot unter den Trümmern gefunden wurde. Nach ihr hatten Suchhunde und Einsatzkräfte zuvor stundenlang gesucht.

Medien berichteten, dass es sich bei dem Opfer um eine Frau Mitte 80 handele. Demnach ist ihr Lebenspartner der 89-jährige Schwerverletzte. Die beiden seien im Schlaf von der Katastrophe überrascht worden. «Er war voller Blut, er lag noch im Bett», schilderte ein Augenzeuge im Sender BFM TV die Situation. Der Mann sei am Kopf verletzt gewesen und habe um Hilfe gerufen. Er sei ansprechbar gewesen, habe aber schwere Verletzungen erlitten, sagte Delphine Balsa von der zuständigen Präfektur im französischen Fernsehen.

Die Explosion ereignete sich in oder auf Höhe einer Art Garage. Das kleine Gebäude selbst wurde vollständig zerstört, die angrenzenden Wohnhäuser stürzten teilweise ein. Man sei anfangs davon ausgegangen, dass Aktivitäten in der Garage die Ursache für die Explosion sein könnten, berichteten Medien unter Berufung auf die Präfektur. Mittlerweile gingen die Behörden von einem Gasleck aus, die Untersuchungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

Auf Bildern waren völlig zerstörte Häuser, Trümmer und zersplitterte Fenster zu sehen. Zahlreiche Menschen mussten aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen verlassen, einige haben ihr zu Hause wohl verloren. Mehrere Menschen erlitten leichte Verletzungen und einen Schock. Zunächst wurde auch noch ein weiterer Mann vermisst, er habe sich dann aber bei der Feuerwehr gemeldet, so die Präfektur.

«Es hat mich aufgeweckt. Mein ganzes Haus hat gewackelt und ich wohne etwa 300 Meter entfernt», zitierte die Zeitung «Sud Ouest» einen Anwohner. «Teile der Decke begannen, runterzukommen», sagte ein Mann namens Marcel der Zeitung «La Dépêche». Er flüchtete sich demnach aus dem schwer beschädigten Haus. «Meine Papiere, meine Brieftasche sind drin», erzählte er weiter. «Wir schliefen und wurden durch ein lautes Geräusch geweckt, eine Detonation. Das Dach vibrierte. Unser Hund hat gebellt und ist auf unser Bett gesprungen», sagte ein anderer Nachbar der Zeitung.

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