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Kantonsärztin zieht positive Bilanz

Die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki zieht ein positives Fazit des ersten Impftages. Die Organisation der Corona-Impfung ist komplexer und aufwendiger als bei anderen Impfungen.

Südostschweiz
05.01.21 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Kantonsärztin Marina Jamnicki zieht eine erste positive Bilanz nach dem Impfstart im Kanton Graubünden.
Kantonsärztin Marina Jamnicki zieht eine erste positive Bilanz nach dem Impfstart im Kanton Graubünden.
ARCHIV/OLIVIA AEBLI-ITEM

Der Start sei geglückt, sagt Kantonsärztin Marina Jamnicki gegenüber Radio Südostschweiz. Am Montag hat der Kanton Graubünden mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Als erstes können sich Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen und das Pflegepersonal impfen lassen. Die ersten rund 30 Impfungen haben in einem Altersheim im Raum Chur stattgefunden. Die Stimmung unter den Bewohnerinnen und Bewohnern des Altersheims sei entspannt, locker und interessiert gewesen, sagt Jamnicki. «Das waren alles motivierte und aufgestellte Personen.» Zum Schutz der Persönlichkeit der Geimpften hat der Impftag ohne Begleitung der Medien stattgefunden.

Haltbarkeit beeinflusst Logistik

Transport, Lagerung und Verabreichung der Corona-Impfung gestalten sich komplexer, als dies bei Grippeimpfungen der Fall ist. «Der Impfstoff wird von der Armee an unseren Logistiker geliefert. Dabei sind die Impfdosen auf Minus 80 Grad Celsius gekühlt. Bei Kühlschranktemperaturen sind die Impfdosen 120 Stunden haltbar.» Deshalb würden die Impfdosen nur auf Abruf geliefert. Einmal aufgetaut sind die Dosen maximal sechs Stunden haltbar. Entsprechend würden im Moment nicht nur Bewohner und Personal von Altersheimen geimpft, sondern auch vereinzelte Personen, die nicht diesen beiden Gruppen angehören. Dies, um zu verhindern, dass Impfdosen nach Ablauf der Haltbarkeit entsorgt werden müssen: «Wir impfen lieber Leute, die nicht zu den ersten zwei Gruppen gehören, als dass wir übriggebliebenen Impfstoff vernichten», sagt Jamnicki.

Zwei Dosen für höchstmöglichen Schutz

Um einen höchstmöglichen Schutz gewährleisten zu können, sind innert 21 Tagen zwei Impfdosen nötig. Nach beiden Dosen sind 95 Prozent der Geimpften geschützt, so die Kantonsärztin. Die Impfung schütze vor der Krankheit und insbesondere vor einem schweren Verlauf. Inwiefern die Übertragung der Krankheit von der Impfung gestoppt werden kann, sei im Moment noch nicht zu sagen. «Das ist eine wichtige Frage, die man im Moment noch nicht beantworten kann», erklärt Jamnicki. Zur Dauer der Schutzwirkung habe man im Moment ebenfalls noch keine genauen Daten. «Die Probanden der ersten Tests, die im Frühling im Rahmen der Zulassungsstudie geimpft wurden, sind meines Wissens auch heute, ein halbes Jahr danach noch geschützt.»

Breite Masse braucht noch etwas Geduld

Im Moment wird in Altersheimen geimpft. Die Impfzentren, in denen ab der zweiten Januarhälfte geimpft werden kann, sind im Aufbau. Auch die entsprechende Datenbank des Bundes sei noch nicht verfügbar. «Ich bitte da noch um etwas Geduld». Wer Informationen zur Verfügbarkeit der Impfung und weitere Informationen zur Impfung suche, finde diese auf der Website des Bundesamtes für Gesundheit und auf der Corona-Seite des Kantons. «Man kann aber natürlich auch zu seiner Hausärztin oder zu seinem Hausarzt. Die Impfberatung gehört mit zu deren Kernaufgaben.» (dje)

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