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Verhältnismässigkeit

Geschätzte Herren Regierungsräte

26 Kantonsregierungen lamentieren unisono, dass es unverhältnismässig sei, die Restaurantterrassen weiter nicht zu öffnen. Dagegen unternehmen kann man nichts – zumindest nicht, solange die Kantone weiter kuschen, um eine "institutionelle Krise" zu vermeiden.

Nun, zu Ihrer Erinnerung: Es gibt durchaus Bereiche, in denen es der Kantonsregierung freistünde, unverhältnismässige Massnahmen aufzuheben. Beispielsweise verlangt selbst der Bundesrat eine Maskenpflicht explizit erst ab Sekundarstufe II, und selbst der Bundesrat hält ausdrücklich fest, für Kinder unter 12 Jahren gelte keine Maskenpflicht.

Ist es verhältnismässig, eine unbefristete Maskenpflicht für Kinder zu verhängen, wenn nicht einmal 0.1 % der Kantonsbevölkerung positiv getestete "aktive Fälle" sind? Wie tief müssen die Zahlen denn noch sinken? In der Surselva gibt es (Stand 22.3.) drei (3!) aktive Fälle auf fast 22'000 Menschen – erfordert es diese epidemiologische Lage, und ist es verhältnismässig, dass Kinder hier fünf Tage in der Woche eine Maske tragen müssen, und das stundenlang?

Jeder Selbstversuch mit Smartwatch oder Pulsoximeter zeigt, wie sich vier Stunden konsequentes Maskentragen auf die Sauerstoffsättigung des Bluts auswirken – und Kinder haben einen höheren Sauerstoffbedarf als Erwachsene. Denken Sie wirklich, dass stundenlanges Maskentragen an fünf Tagen in der Woche für Kinder langfristig völlig unbedenklich sei? Vom psychologischen Aspekt gar nicht zu reden.

Sie klagen über unverhältnismässige Massnahmen des Bundesrats und halten gleichzeitig selbst an unverhältnismässigen Massnahmen fest, auf Kosten der Schwächsten der Gesellschaft.

Gehen Sie doch stattdessen bei der Aufhebung unverhältnismässiger Massnahmen mit gutem Beispiel voran, vielleicht folgen Ihnen dann auch andere.

Tobias Heinisch
23.03.21 - 16:20 Uhr
Leserbrief
Ort:
Flond
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Danke für diesen guten Leserbrief. Nur ist es schon lange an der Zeit, dass die Bevölkerung nicht mehr hörig kuscht sich unterordnet und sich drohen lässt wie sie zu leben hat!!! Alle Menschen können glücklich sein. Es genügt, wenn jeder die Befehlsgewallt in die eigene Hand nimmt, um selbst zum Programmierer seines Lebens zu werden. Das Schicksal ist die automatische Funktion, die das Kommando übernimmt, wenn wir unser Leben nicht in die eigene Hand nehmen.

Herr Heinisch
Am 23. 3. gibt es in der Surselva bereits 5 aktive Fälle! Tendenz steigend!
Die Sauerstoffsättigung sinkt mit einer Maske nicht. Dazu gibt es viele Untersuchungen.
Vergessen Sie nicht: Das schwächste Glied in der Infektionskette sind unsere Mitmenschen, nicht die Terrassen!