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Farbbeutel sind keine Lösung

Am 6. Januar empfiehlt Herr Giacumin Bass aus Müstair den Banken und Geldtransporteuren das Geld in den Transportbehältern und den Bankomaten mittels Farbpatronen zu schützen, welche die Geldscheine bei Erschütterungen einfärben und wertlos machen. Die Idee ist gut, funktioniert aber leider nicht. Ich war über 30 Jahre beim weltweit grössten Bankomaten-Hersteller, zuletzt als Geschäftsführer (Schweiz) tätig und selbstverständlich haben wir, zusammen mit den Banken, alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen geprüft. Die Methode mit den Farbbeuteln war bereits vor über 30 Jahren eine mögliche Variante um kriminellen Taten vorzubeugen, aber leider finden Verbrecher vielfach eine Lösung, welche zum Erfolg führt.
Teilweise haben Sie die Antwort bereits in Ihrem Leserbrief geschildert, denn die Banken können diese scheinbar wertlosen Geldscheine bei der Schweizer Nationalbank zurückfordern. Selbstverständlich wird das bei Diebesgut etwas komplizierter, aber über den Weg von gewissen ausländischen Banken, können die Noten, wenn auch mit relativ grossen Margen zu Gunsten der betreffenden Banken oder Wechselstuben eingetauscht werden und diese legitimierten Institutionen fordern den entsprechenden Betrag bei der Nationalbank zurück. Eine Rückverfolgung der Täterschaft ist in praktisch allen Fällen erfolgslos.
Wenn man es nicht selber erlebt hat, würde man es kaum glauben, mit welcher Professionalität diese Verbrecher vorgehen und immer wieder mit neuen Erfindungen versuchen die Technik auszutricksen. Die meisten Erfolge, welche der Polizei bei den Ermittlungen geholfen haben, waren Kameraüberwachungen und Hinweise von Zeugen aus der Bevölkerung. Darum haltet bitte die Augen offen und meldet verdächtige Vorkommnisse der Polizei.

Arthur Clement
10.01.21 - 18:50 Uhr
Leserbrief
Ort:
Igis
Zum Artikel:
Leserbrief Schweizweit werden Bankomaten gesprengt
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Sehr geschätzter Herr Clement; vorerst danke ich Ihnen für Ihren Bericht. Es wäre sehr interessant gewesen zu wissen, warum das nicht funktionieren sollte. Zitat: "Die Idee ist gut, funktioniert aber leider nicht... und bei Diebesgut wird es etwas komplizierter." Ja wenn die eingefärbten Geldscheine doch noch vorhanden sind, warum sollte das denn komplizierter sein?
Ich würde gerne Ihre Antwort dazu lesen und verbleibe mit bestem Gruss.

Das ist doch der Preis, den wir bezahlen für den technischen Fortschritt!! Früher wurde der Lohn noch bar ausbezahlt und Zuhause aufbewahrt. Später dann auf das Konto überwiesen, wo es am Bankschalter geholt werden konnte nach Bedarf.
Die Banken waren nur tags geöffnet und doch eher sicherer gegen Überfälle.