×

Offener Brief an die Bündner Regierung

Sehr geehrte Herren Regierungsräte

Vor unser aller Augen wird unsere Wirtschaft an die Wand gefahren. Alles wird zugesperrt, die Steuern brechen weg, die Neuverschuldung explodiert. Sie selbst halten in Ihrer Medienmitteilung vom 7.1. fest, dass der angekündigte Entscheid des Bundesrats uns «mit voller Wucht» trifft. In dieser für unseren Kanton dramatischen Lage begnügen Sie sich damit, den Bundesrat «mehrfach aufzufordern»? Wollen Sie für die Toten verantwortlich sein, wenn wir unsere Spitäler nicht mehr finanzieren können?

Geschätzte Herren, Sie sind nicht dem Bundesrat in Bern und seinen wirtschaftlichen, kulturellen und psychischen Zerstörungsmassnahmen verpflichtet, sondern dem Bündner Souverän, der Sie alle in freier Wahl mit einem persönlichen Mandat ausgestattet hat, seine Interessen zu vertreten – eine politische Legitimation, über die der indirekt gewählte Bundesrat notabene nicht verfügt. Nehmen Sie dieses Mandat und die damit verbundene Verpflichtung endlich ernst und stehen Sie auf! Hat ein Benedetg Fontana die Hände in den Schoss gelegt und «mehrfach aufgefordert»?! Nein, er hat sein Leben eingesetzt!

Verehrte Herren, wir sind die Erben des Freistaats der Drei Bünde. Sie haben eine Verpflichtung, Sie haben eine Ehre, und Sie haben, hoffentlich, auch Selbstachtung. Fehlt nur noch der Mut. Erweisen Sie sich bitte des Vertrauens würdig, das Ihr Souverän Ihnen geschenkt hat.

Tobias Heinisch
10.01.21 - 00:06 Uhr
Leserbrief
Ort:
Flond
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Herr Heinisch
Was erwarten SIE von der Regierung?
Ich bin überzeugt, das Bündner Volk (das Souverän, wie Sie so schön schreiben) erwartet nur etwas: dass es geschützt wird und möglichst gesund davon kommt. Etwas erwartet das Volk bestimmt nicht: dass möglichst viel Steuern eingetrieben wird.
Ob die Lösung à la Benedikt Fontana die Richtige ist: Reisen nach Calven und sich abschlachten lassen?

Herr Zogg
Wenn: der Kanton die Spitäler nicht mehr finanzieren kann, weil er kein Geld mehr hat, weil er keine Steuern mehr einnimmt und gleichzeitig die Sozialausgaben explodieren, weil er sich vom Bundesrat alles zusperren lassen hat
Dann: wird er nicht mehr in der Lage sein, das Bündner Volk zu schützen und gesund davon kommen zu lassen.
Aber so weit zu denken schafft anscheinend niemand.

Eigenartiger Leserbrief. Ob Sie als Schlüsselwort Corona, Klima, Artensterben, Geld-/Schuld-System, Arbeitslosigkeit (etwa durch Digitalisierung), Krankenwesenkostenexplosion oder was der Multimorbidmalaisen mehr sind, in Ihren Leserbrief einsetzen: auch ein Benedetg Fontana würde das einzig ursächlich behandelnd via Systemwechsel hinbiegen können, also nicht einfach mal so symptomatisch mit dem Schwert oder so.

Mehr Kommentare anzeigen