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Zeit für einen Kaffee

Wer erinnert sich noch an die ersten Computer? Unser damaliger PC war eine Legende. Gerne denke ich daran zurück, wie ich schon als Mädchen hinter dem Bildschirm oder dem Telefonhörer sass.

Nicole
Nett
27.07.22 - 16:30 Uhr
Bild Pexels

«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Als die ersten Computer in der Schweiz aufkamen, ging das an meiner Familie vorerst völlig vorbei. Später aber, als meine Schwester den Stundenplan fürs Gymnasium ausdrucken sollte, musste auch bei der Familie Nett ein PC her.

Also kaufte mein Vater kurz darauf so eine Kiste. Wir waren alle völlig gespannt und konnten es kaum erwarten, den Startknopf zu drücken. Gesagt, getan. Wie man sich heute kaum mehr vorstellen kann, ging der Start dieses PCs gefühlt stundenlang. In dieser Zeit konnte man locker einen Kaffee trinken oder eine Ladung Wäsche aufhängen. Es rädelte und rädelte auf dem Startbildschirm. Doppelt so lang dauerte es etwa, wenn man dann auch noch die Weiten des Internets erkunden wollte. So einen Langsamverkehr kann man sich mit den heutigen High-Speed-Verbindungen gar nicht mehr vorstellen. Wir geraten ja schon in Panik, wenn das Internet mal fünf Minuten nicht funktioniert.

Vernetzt und verkabelt: So finden Meetings heute statt – jede und jeder hat einen eigenen Laptop.
Vernetzt und verkabelt: So finden Meetings heute statt – jede und jeder hat einen eigenen Laptop.
Bild Unsplash

Anders war das in den 2000er-Jahren. Damals dauerte es mehrere Minuten, bis die Verbindung ins Internet hergestellt war. Und wenn mein Vater etwas googeln wollte, konnte meine Mutter in dieser Zeit nicht telefonieren – oder umgekehrt. Das analoge Modem nervte mich oft, vor allem, wenn ich mit meinen Kollegen per Telefon abmachen wollte. Sobald das Internet geschlossen wurde, konnte man wieder telefonieren. Heute ist so etwas undenkbar.

Obwohl ich damals eigentlich zu jung für einen Computer war, fand ich doch schnell Gefallen an diesem Gerät. In Microsoft Word schrieb ich jeweils übertrieben «Hoooooi!» oder «Tschüüüüüss!» und druckte es auf Papier aus. Als Guten-Morgen-Gruss schob ich das Blatt unter der Türe meiner Schwestern oder Eltern durch. Zum Teil brachte ich auch dümmere Dinge zu Papier, Hauptsache, ich konnte als Jüngste meine Mitmenschen erfreuen – oder vielleicht ein wenig nerven.

Später entdeckte ich verschiedene Computerspiele. So dominierten das verpixelte Moorhuhn, die Ritter von «Age of Empires» oder das Bällali vom vorinstallierten Flipperkasten meine Kindheit. Zusammen mit meinen Schwestern zockte ich stundenlang, und wir stritten uns, wer den Joystick haben durfte und wer sich mit der Tastatur zufriedengeben musste. Gerne erinnere ich mich an diese Zeiten, als wir noch zu dritt vor dem kleinen Röhrenbildschirm sassen.

Könnt ihr euch noch an den ersten Computer erinnern?

Auswahlmöglichkeiten

In der heutigen Zeit haben alle, die einen brauchen, mindestens einen eigenen PC oder Laptop. Ein zweiter Bildschirm darf natürlich auch nicht fehlen. Die Gamer unter uns besitzen sogar oftmals noch ein Headset, eine virtuelle Brille oder ein Steuerrad. Was früher nicht möglich war, ist heute möglich. So realitätsnah wie nie zuvor können wir an einem Autorennen teilnehmen, und das in den eigenen vier Wänden. Die Technik macht es möglich.

Gamingsuite: Die heutigen Computerspiele sind realitätsnaher denn je. 
Gamingsuite: Die heutigen Computerspiele sind realitätsnaher denn je. 
Bild Unsplash

Einerseits ist es schön, hat sich die Technik so positiv weiterentwickelt. Andererseits wäre es aber auch mal spannend, wenn es heute noch einmal so wie zur Jahrtausendwende wäre. Jeder würde wahrscheinlich noch einen Block und einen Stift bei sich tragen. Die Floppy Disk oder eine CD-ROM dürfte im Gepäck auch nicht fehlen. Mit dem analogen Modem könnte zudem nur das halbe Büro im Internet surfen, während die andere Hälfte telefoniert. Die heutigen interaktiven Webseiten wären nicht denkbar. Virtuelle Sitzungen – seit der Coronazeit Teil unseres Alltags – könnten erst recht nicht stattfinden. Niemand könnte sich mit einem einzigen Klick einem Meeting zuschalten. Aber diese Zeiten sind definitiv vorbei, alles ist anders gekommen. Danke, Steve Jobs und Bill Gates.

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