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Meine cineastische Crème de la Crème

Der Verzweiflung nahe, hat unser Autor bei der Suche nach einem Thema für den Zillennials-Blog einen Geistesblitz: Seine Lieblingsfilme. Das sollte für ihn zur Büchse der Pandora werden.

11.01.23 - 16:57 Uhr
Bild Pixabay

«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Mich als Cineast zu bezeichnen, dünkt mich etwas gar hochgestochen. Ich bin wohl nicht genug am Filmdiskurs interessiert. Ich war noch nie an einem Filmfestival und lese keine Filmzeitschriften. Das wären gemäss Online-Enzyklopädie aber drei Eigenschaften, die man mitbringen müsste, um als Cineast zu gelten.

Ich liebe Filme. Ich schaue mir sie aber hauptsächlich an, um unterhalten und emotional bewegt zu werden. Ich muss Filme nicht stundenlang diskutieren und sie bis ins letzte Detail analysieren. Dennoch gibt es einige Filme, zu denen ich eine besondere Bindung habe. Aus unterschiedlichen Gründen.

Damit sind wir schon mitten im Thema und auch mitten in meiner selbst verschuldeten Überforderung. Meine Idee war es, euch meine liebsten Filme etwas näher zu bringen. Das hat sich innert kürzester Zeit zu einer schier unendlichen Geschichte entwickelt. Wo anfangen? Für wie viele Filme habe ich Platz und Zeit? Welche lasse ich aussen vor und warum?

Die Auswahl an Filmen ist enorm. Seit der ersten Kinovorführung überhaupt, am 28. Dezember 1895, liefern uns Filmschaffende immer neue Streifen – gefühlt unendlich viele. Um cineastischen Müll von den sehenswerten Filmen unterscheiden zu können, helfen uns Laien seit Jahren die wirklichen Cineasten mit Kritiken und Empfehlungen. Eine für mich oft hilfreiche Anlaufstelle bei der Frage «smash or pass», wenn es um Filme geht, ist die «International Movie Database», kurz IMDb. Auf der Plattform können registrierte Nutzer auf der ganzen Welt Filme von 1 (schlecht) bis 10 (Meisterwerk) bewerten.

Ich habe mich, um das Thema irgendwie einzuschränken, auf die gemäss IMDb 100 besten Filme zu beschränken versucht und dort fünf ausgewählt, die ich erwähnen möchte. Auch das stellte sich als nicht ganz einfaches Unterfangen an und ich musste noch ein paar honorable Mentions (ausserhalb der Top 100) mit einbauen.

Kommen wir nun also zur nach bestem Wissen und Gewissen gekürzten Liste meiner Lieblingsfilme:

Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs

IMDb-Rating 9.0

Dieser Film steht hier stellvertretend für die ganze Herr-Der-Ringe-Trilogie. Die Filme erschienen in den Jahren 2001 bis 2003. Ich studierte damals in Winterthur. Als Vorbereitung auf jede Filmpremiere las ich das jeweilige Buch. Als der dritte Teil ins Kino kam, gab es eine WG-Party bei Freunden. Wir sahen uns die ersten beiden Teile an und gingen dann ins Kino, um uns den letzten Teil anzuschauen. In den Jahren danach gehörte ein Herr-der-Ringe-Marathon zu meinem fixen TV-Programm während der Weihnachtsfeiertage.

Pulp Fiction

IMDb-Rating 8.9

Quentin Tarantinos zweiter vollständiger und heute noch verfügbarer Film nach «Reservoir Dogs». Er gewann den Wettbewerb bei den Filmfestspielen Cannes von 1994 und wurde für sieben Oscars nominiert. Die nicht-chronologische Erzählweise der drei sich überschneidenden Handlungsstränge fasziniert mich auch heute noch und gewisse Dialoge haben sich für immer in mein Hirn eingebrannt. Ich habe mal bei einem Quiz mit Frank Baumann während einer Vorlesung ein Mandarinli gewonnen, weil ich wusste, dass in diesem Film eine Fussmassage eine relativ zentrale Rolle spielt. Ausserdem ist der Soundtrack einfach grandios und dank Uma Thurman und John Travolta weiss ich, wie ich mich beim Twisten bewegen soll.

Forrest Gump

IMDb-Rating 8.8

Ein Film, den ich mir immer wieder anschauen kann. Der Soundtrack ist wunderbar und Tom Hanks hat sich als Forrest Gump in mein Herz gespielt. Wie die fiktive Geschichte in tatsächliches Weltgeschehen eingebunden wird, finde ich grandios. Im Film hat Forrest Gump Elvis seinen unverkennbaren Hüftschwung beigebracht, wurde Kriegsheld in Vietnam, traf verschiedene US-Präsidenten persönlich und ist Mitbesitzer von Apple.

Ist das Leben nicht schön

IMDb-Rating 8.6

Die Geschichte dieses Films von 1946 war mir schon länger bekannt. Diese Weihnachten habe ich ihn zum ersten Mal gesehen. Es geht um einen engagierten Mann, der in der Weihnachtszeit seinen Lebensmut verliert und Selbstmord begehen will. Ein Engel, der sich seine Flügel noch verdienen muss, hält ihn davon ab und zeigt dem Mann, wie die Welt ohne ihn aussähe und wie viel positiven Einfluss das Leben des Mannes auf seinen Heimatort und die Menschen dort hat. Ein Klassiker, den es sich anzuschauen lohnt. Auch ausserhalb der Weihnachtszeit.

Zurück in die Zukunft

IMDb-Rating 8.5

Ich liebe die ganze Trilogie, wobei der erste Teil klar der beste ist. Marty McFly reist in einem Auto in die Vergangenheit und trifft dort auf seine Eltern, die damals noch nicht zusammen sind. Dummerweise verliebt sich seine Mutter in Marty und er muss dafür sorgen, dass sie ihn vergisst und sich stattdessen in seinen Vater verliebt. Wer bei Flux-Kompensator, Sport-Almanach und Delorean nur Bahnhof versteht, sollte sich die Filme unbedingt noch anschauen.

Snatch

IMDb-Rating 8.2 (ausserhalb der Top 100)

Der zweite Film von Guy Ritchie. Grandiose Figuren wie «Turkish» (Jason Statham vor seiner Zeit als Action-Haudegen), der brutale Schläger «Bullet-Tooth-Tony» (Ex Fussballprofi Vinnie Jones) «Boris – The Blade», ein nicht totzukriegender Ex-KGB-Agent, spielen in diesem Gangsterfilm wichtige Rollen. Brad Pitt als «Mickey» will im Bare-Nuckle-Ring einfach nicht dann zu Boden gehen, wenn er sollte, um Gangsterboss «Brick Top» seine Wetteinnahmen zu sichern. Ich liebe die Mono- und Dialoge. Zwei meiner besten Freunde und ich können nicht mehr aufhören, wenn wir damit begonnen haben, aus dem Film zu zitieren. Ich bin kein Verfechter davon, Filme im Originalton zu schauen. «Snatch» sollte man sich zuerst auf Deutsch anschauen. Zu unverständlich ist der Cockney-Dialekt für nicht Muttersprachler. Hat man die Story aber verstanden, sollte man sich den Film unbedingt noch im Original anschauen, da man sonst wirklich grandiose Formulierungen verpassen würde.

Das Leben des Brian

IMDb-Rating 8.0 (ausserhalb der Top 100)

Ich liebe Monty Python. Die Truppe um John Cleese hat in den 1970ern mit ihrem «Flying Circus» den schwarzen britischen Humor auf ein neues Level gehievt. Herrlich absurd, abgrundtief böse und politisch unkorrekt. Ich liebe es. «Life of Brian» von 1979 ist für mich der beste der drei Spielfilme. Mit meiner Mutter diskutiere ich hin und wieder darüber, ob der Film tatsächlich blasphemisch ist (findet sie) oder nicht (finde ich). Es geht um den naiven Brian, der zur selben Zeit wie Jesus Christus geboren wurde und durch diverse Missverständnisse gegen seinen Willen immer wieder als Messias verehrt wird.

Die rechte und die linke Hand des Teufels

IMDb-Rating 7.4 (ausserhalb der Top 100)

Dieser Film steht hier auch stellvertretend für viele Filme mit Bud Spencer und Terence Hill. Ich liebte die beiden als Kind und mag sie auch heute noch sehr. Ausserdem halte ich das Intro zu «Die rechte und die linke Hand des Teufels» noch heute für eines der gelungensten überhaupt.

Ja, ich weiss, neuere Filme sind in meiner Auswahl recht schwach vertreten. Eigentlich gar nicht. Vielleicht haben es neuere Filme noch nicht geschafft, sich in meinen Hirnwindungen den Kultstatus zu erarbeiten. In den letzten Jahren sind natürlich einige Meisterwerke entstanden. Die sehe ich mir auch sehr gerne an. Wenn ich irgendwann meine eigenen Top 100 Filme in einem Beitrag zusammenstellen sollte, werden auch einige mit dabei sein, die nach 2005 entstanden sind. Da bin ich mir sicher. Aber wie gesagt, um den Rahmen nicht zu sprengen, musste ich mich schweren Herzens selbst einschränken.

Was sind eure Lieblingsfilme? Schreibt es mir in die Kommentare.

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