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Neuer Instagram-Account von MMP-Studierenden

«#insta4emma» – der Instagram-Account, welcher Eltern auf die Auswirkungen vom Teilen von Kinderbildern im Netz aufmerksam macht.

Fachhochschule
Graubünden
21.12.21 - 12:43 Uhr
Bild Fachhochschule Graubünden

An der Fachhochschule Graubünden wird ausgebildet und geforscht. Über 2000 Studierende besuchen Bachelor-, Master- und Weiterbildungsstudiengänge. In diesem Blog geben Studierende, Dozierende und Mitarbeitende Einblicke in den Hochschulalltag und in Themen, welche sie gerade beschäftigen.

In Zusammenarbeit mit dem BSV hat ein Team des Instituts für Multimedia Production (IMP) einen Instagram-Account erstellt, welcher im sharenting reverse im Aktionsmonat Oktober Content zeigt. Denn die siebenjährige Emma nimmt ihre Follower und Followerinnen auf ihre ganz persönliche Reise vom Heiratsantrag bis zur Hochzeit (oder eben nicht) mit und dies aus ihrer Perspektive - ganz nah, manchmal peinlich und oft lustig.

Das Projekt

Eltern zeigen ihre Kinder über verschiedene Social Media-Plattformen und Messenger-Dienste und geben hierbei viele Informationen, das heisst Daten über sie preis, die teilweise unkontrolliert verbreitet und genutzt werden können. Dies gilt ebenso für private Accounts, denn die Eltern können nicht wissen, was andere ‘befreundete’ Nutzer mit diesen Daten machen. Entscheidungsträgerinnen, das heisst handelnde Subjekte sind stets die Eltern, während die Kinder Objekte der Abbildung sind. Diese Rollenaufteilung bleibt meist unhinterfragt, da kleine Kinder weder die Ressourcen in Form von Internetzugang, Smartphone oder Laptop haben, noch die Kompetenzen besitzen, diese entsprechend zu nutzen.

Mit dem Projekt «#insta4emma» wurde dieses Thema aufgegriffen und ein Instagram-Account erstellt, der sich aus der Perspektive des Kindes mit häufigen audiovisuellen Online-Praktiken in Familien auseinandersetzt. Gezeigt werden private Szenen aus dem familiären Alltag bei der Planung einer Hochzeit durch den Blickwinkel eines Kindes. Durch diesen Perspektivwechsel eröffnen sich zentrale Fragen: Was darf es von seinen Eltern oder Grosseltern zeigen, was nicht? Wo verletzt es deren Privatsphäre in welcher Weise? Wie lässt sich dies auf das Handeln von Eltern respektiv Familien übertragen und reflektieren? Mit diesem Bruch konventionalisierter Darstellungen und der damit verbundenen Irritation sollen eine Diskussion und ein Reflexionsprozess über familiäre Bildpraktiken in Online-Umgebungen und damit verbundene Fragen von Datenschutz, Persönlichkeitsrechte und Privatsphäre ausgelöst werden, jedoch ohne pauschalisierte Urteile zu fällen.

Es geht also weniger um die Frage, ob Kinderfotos grundsätzlich in sozialen Medien veröffentlicht werden dürfen oder nicht, sondern in welcher Art und Weise dies geschehen oder nicht geschehen soll, das heisst wie Eltern, Grosseltern und andere Bezugspersonen bewusst und verantwortungsvoll mit privaten Inhalten und damit verbundenen Herausforderungen umgehen können.

Unsere Zielgruppe sind junge Eltern aus der ganzen Schweiz, die die Lebensphasen ihrer Kinder mit ihrer online Community teilen. Aus diversen Statistiken ging hervor, dass sie die Applikation Instagram dafür nutzen. Damit wir diese Zielgruppe abholen konnten, wurde der Instagram-Account –«#insta4emma» erstellt. Um die Zielgruppe in allen grossen Sprachregionen zu erreichen, wurde der Instagram-Account dreisprachig geführt.

Umsetzung

Es wurden diverse Beiträge, wie Bilder, Videos, Storys und Reels erstellt. Der Community war es möglich mittels Umfragen und täglichen Posts aktiv am Leben von Emma und ihrer Familie teilzunehmen.

Reichweit

Auch diverse Medien und Organisationen haben die Wichtigkeit dieses Projekts erkannt und darüber berichtet. So haben zum Beispiel 20 Minuten, ticinonews, Persönlich, Jugend und Medien, Zebis und Siwssinfo Beiträge zum Projekt publiziert.

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