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Im Glashaus den Bauch vollschlagen

03.03.18 - 16:00 Uhr
Denise Erni isst regelmässig mit spannenden Persönlichkeiten Zmorga.
Denise Erni isst regelmässig mit spannenden Persönlichkeiten Zmorga.

In loser Folge berichten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medienfamilie Südostschweiz aus ihrem journalistischen Alltag. Willkommen in unserem Glashaus!

Was tust du eigentlich den ganzen Tag?» Diese Frage musste ich mir immer wieder einmal anhören, wenn an ein paar Tagen hintereinander kein Artikel von mir in der Zeitung erschien. Seit einem Jahr habe ich endlich die passende Antwort darauf: Ich schlage mir den Bauch voll, weil ich mit spannenden Persönlichkeiten Zmorga esse. Und meine Haupttätigkeit besteht eigentlich darin, das Schild mit der Unterschrift richtig in die Kamera zu halten. Wahlweise wurde ich auch schon als Nummerngirl von einem unserer Gäste bezeichnet. Zum Spass notabene. Ja, wir habens bei diesen Gesprächen oft auch sehr lustig. Aber nicht nur. Oft gehen mir die Gespräche auch sehr nah. Besonders dann, wenn es emotional wird und sich mein Gegenüber öffnet und sehr persönliche Dinge erzählt. Dinge, die den Weg nicht ins Blatt finden und meistens dann erzählt werden, wenn das Aufnahmegerät längst abgestellt ist.

«Wir mussten uns alle zuerst an das Format herantasten.»

Unsere Serie «Zmorga mit …» feiert ein kleines Jubiläum. Vor einem Jahr erschien das erste «Zmorga mit …». Ein Format, bei dem wir mit unserem Interviewpartner über andere, private Themen sprechen möchten. Der erste Gast war Nationalratspräsident Jürg Stahl. Unvergesslich, wie Fotograf Yanik Bürkli und ich zu ihm nach Arosa in seine Ferienwohnung fuhren und dort zum ersten Mal im «Dienst» frühstückten. Wir mussten uns alle zuerst an das Format herantasten: Wie machen wir das Bild, wie soll der Text daherkommen, wie geht das mit der Unterschrift auf dem Schild?

Es folgte ein weiteres Highlight, der «Zmorga mit Adolf Ogi» in Bern, der mich als Langschläferin um halb fünf Uhr aus dem Bett riss. Halb komatös machte ich mich auf den Weg, um aufs Frühstück in Bern zu sein. Es sollte nicht das letzte Mal sein, an dem ich, aber auch unsere Fotografen fast mitten in der Nacht aus den Federn mussten, um zu einer Zmorga-Zeit irgendwo in der Schweiz bei einem Gast zu sein. Gelohnt hat es sich bisher immer.

Ich freue mich auf viele weitere spannende «Zmorga mit …»-Gäste und ihre Lebensgeschichten. Und mit dem Aufstehen solls im Alter ja auch immer besser klappen.Kontaktieren Sie unsere Autorin:

denise.erni@somedia.ch

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