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Was für ein schöner Schnee

Südostschweiz
01.03.21 - 08:49 Uhr
SCHWEIZ SCHNEE
Schneelandschaft mit Chalet auf der Riederalp am Dienstag, 23. Februrar 2021. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Das Zusammenleben der Sprachen und Kulturen in Graubünden: Das ist das Thema der Kolumne «Convivenza», die wöchentlich in der «Südostschweiz» und der romanischen Tageszeitung «La Quotidiana» publiziert wird.

Von Renata Giovanoli-Semadeni*

Als Kind liebte ich es, im Schnee zu spielen. Es war vor allem schön, in den Schnee zu springen, Schneemänner und Kavernen zu bauen.

Ich fuhr gerne Ski auf der weissen Schneepracht und benutzte dabei den kleinen Skilift, der sich auf der Nordseite des Dorfes befand. Manchmal rasten wir mit dem Schlitten von der San-Cassiano-Brücke runter und brachten dabei die älteren Leute in Gefahr, die sich deshalb beschwerten. Damals dachte ich, sie beschwerten sich nur um des Beschwerens willen, doch heute verstehe ich, dass sie Angst hatten, bös zu stürzen.

Jetzt sehe ich den Schnee mit anderen Augen, doch im Herbst freue ich mich darauf. Ich beobachte gerne, wie die Riesenflocken fallen und Wiesen, Gärten, Weiden und die Berge mit einer weissen Pracht überziehen. Am Anfang ist alles ruhig und man hat das Gefühl, in Watte zu leben.

Dann beginnt die Arbeit der Gemeindeangestellten, welche die Strassen und Zugangswege zu den Häusern und zu den grossen und kleinen Plätzen mit grossen und kleinen Schneeräumungsmaschinen räumen. In der Zwischenzeit räumen die kantonalen Angestellten die Kantonsstrasse, sodass wir uns auch problemlos in andere Dörfer begeben können. All diese unermüdlichen Arbeiter, die oft von frühmorgens bis abends spät am Werk sind, verdienen ein ehrliches Dankeschön.

Nach ein paar Stunden oder Tagen beruhigt sich die hektische Arbeit und im Tal herrscht wieder Ruhe. Die schneebedeckten Berge und eventuelle Wölkchen am blauen Himmel reflektieren das Licht der Sonne und lassen die Landschaft erstrahlen; auch in der Jahreszeit, in der die Sonne den Talboden nicht erreicht. Der Dezemberschnee hat uns eine resistente Schicht beschert, die bei den wiederholten Schneefällen im Januar und Februar verstärkt wurde, und der Winter ist deshalb besonders hell gewesen.

Wir hatten viele Tage schönes Wetter, die zu schönen Spaziergängen in der Natur einluden. Am Anfang versank man ein wenig im Schnee, dann zogen einige die Schneeschuhe an. Auf Waldwegen wandelnd, konnten auch jene spazieren, die lieber mit den Wanderschuhen unterwegs sind. Dann knirscht der Schnee unter unseren Füssen und scheint zusammen mit den Waldvögeln singen zu wollen; es scheint auch das heitere Rauschen des Flusses zu begleiten, der in der Nähe fliesst. So viel Ruhe und so viel Harmonie! Ein Privileg in dieser Zeit, in der die Städter sich zu Hause einschliessen müssen. In diesen Momenten werde ich mir bewusst, wie glücklich ich bin, dass ich in diesem Paradies wohne, und danke von Herzen unserem Schöpfer.

Im Laufe der Zeit rutschen die «Änisguetzli», die sich an die Äste der Tannen geheftet hatten, zu Boden, und auch die Hütchen, welche die Kamine bedeckten, beugen sich und fallen herunter. Die «Meringue», die sich auf den Mäuerchen gebildet hatten, werden länger und lösen sich unter Einwirkung von Sonne und Wind auf. Schnee, Regen, Wind und Sonne werden sich noch etwa einen Monat lang gegenseitig überholen. Wir werden noch klare Tage haben, gefolgt von grauen Tagen. Die Härte des Winters ist aber beinahe überwunden und bald wird der Frühling einziehen.

*Renata Giovanoli-Semadeni ist Redaktorin des «Almanacco del Grigioni Italiano» für das Bergell. Sie widmet sich leidenschaftlich der Pflege der Bergeller Mundart.

 

Ma che bella neve

Di Renata Giovanoli-Semadeni*

Da bambina amavo giocare nella neve. Era bello soprattutto saltarci dentro, costruire pupazzi e caverne.

Amavo sciare sul bel manto candido approfittando della piccola sciovia che si trovava sul versante a nord del villaggio. A volte scendevamo con la slitta dal ponte di San Cassiano, rendendolo molto pericoloso per le persone anziane, che perciò si lamentavano. Se a quel tempo mi sembrava che si lamentassero per il solo piacere di sgridarci, ora capisco che avevano paura di cadere malamente!

Adesso guardo la neve in modo diverso, ma in autunno l’attendo ancora con gioia. Mi piace osservarla cadere a larghe falde e ricoprire con un manto candido i prati, i giardini, i pascoli e le montagne. All’inizio tutto è quieto e sembra di vivere nell’ovatta.

Poi gli operai comunali si mettono al lavoro e liberano le strade e le vie d’accesso alle case e alle piazze e piazzette con degli spazzaneve grandi e piccoli. Nel frattempo gli operai del Cantone sgomberano la strada cantonale, in modo che possiamo recarci anche negli altri villaggi senza problemi. Tutti questi instancabili operai, che lavorano spesso dalla mattina presto alla sera tardi, si meritano un sincero ringraziamento.

Dopo alcune ore o giornate, il lavoro frenetico si calma e la valle ritrova la tranquillità.

Le montagne innevate ed eventuali nuvolette nel cielo blu riflettono la luce del sole e rendono il paesaggio chiaro, anche durante il periodo dell’anno in cui il sole non raggiunge il fondovalle. Le nevicate di dicembre ci hanno regalato un fondo resistente, rinforzato man mano dalle ripetute precipitazioni di gennaio e febbraio, e l’inverno è così risultato molto ricco di luce.

Abbiamo avuto tante giornate di bel tempo che hanno invogliato a fare belle passeggiate nella natura. All’inizio si affondava un poco, poi c’è stato chi si è messo le racchette da neve e, percorrendo i sentieri del bosco, ha reso possibile passare sulle stradine anche a chi preferisce calzare solo con gli scarponi. Allora la neve scricchiola sotto i nostri piedi e sembra voler cantare assieme agli uccelli del bosco e accompagnare anche il lieto gorgoglio del fiume che scorre lì vicino. Quanta pace e quanta armonia! Un privilegio, in questo periodo, in cui chi abita in città deve restare chiuso in casa. In questi momenti mi rendo conto di quanto io sia fortunata a vivere in questo paradiso e ringrazio di cuore il nostro Creatore.

Col passare del tempo i «biscotti all’anice» che si erano attaccati ai rami degli abeti scivolano a terra, e anche i cappucci che coprivano i camini si piegano e cadono giù. Le «meringhe» che si erano formate sui muretti si allungano e si sciolgono sotto l’influsso del sole e del vento che le consuma. Neve, pioggia, vento e sole giocheranno ancora per un mesetto a rincorrersi e avremo nuovamente giornate chiare, seguite da altre più grigie. I rigori dell’inverno sono però ormai quasi superati e presto tornerà la primavera.

*Renata Giovanoli-Semadeni è redattrice dell’«Almanacco del Grigioni Italiano» per la Bregaglia. Si dedica con passione alla cura del dialetto bregagliotto.

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