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Raus aus dem Isolationskokon

Bad
Ragazzi
28.05.20 - 14:30 Uhr

Ihr braucht ein Katapult raus aus dem grauen, öden Alltag? Dann seid Ihr hier genau richtig 🌈 Ich bin Bad Ragazzi und in der Südostschweiz und deren Medienfamilie zuhause. Mein Ziel ist es, mit diesem Blog erlebbare Good Vibes in Euer Zuhause zu bringen! Taucht ein in meine kunterbunte Welt voller Musik, Lebenslust und einer gesalzenen Prise Gesellschaftssatire ✨🌻

Die Welt sieht jetzt doch schon um einiges sonniger aus! Darum gibts heute nur the bright side of life zu lesen ✨🌞✨ Habt Ihr Euch auch ein wenig aus der starren, paralysierenden Isolation herausgewunden? So – stelle ich mir vor – fühlt sich wohl ein Schmetterling, wenn er sich aus seinem Kokon herauskämpft. Ein bisschen verknittert, verpeilt und restlos überfordert mit der umfangreichen Umwelt. Spezies Bad Ragazzi ist sich jedenfalls nicht mehr gewohnt, mit 💄 auf dem Mund klarzukommen – geschweige denn mit Menschen zu interagieren.

In der gepflogenen 5er-Runde letztes Wochenende haben wir uns ernsthaft einige Male eine Delete-Taste gewünscht, da mehreren Mädels etwas sozial monumental Deplatziertes rausgerutscht ist 🤐 Na klar, ich war auch eine davon.

Pixabay

Habt Ihr auch bereits das eine oder andere Post-Lockdown-Fettnäpfchen erwischt?

Ja
7%
Nein
93%
14 Stimmen

Unsereins Millenials - ach was, wir ALLE - wissen nur zu gut, der Weg aus der digitalisierten Welt zurück in die reale kann sehr steinig sein. Als Kommunikationswissenschaftlerin ist mir dies in der Theorie völlig einleuchtend, da der zwischenmenschliche Face-to-Face-Kontakt mit viel mehr Risiken behaftet ist. Dafür bringt ebendiese Kommunikation aber weniger Missverständnisse hervor, als die geschriebene oder bildliche Sprache. Weil wir uns zusätzlich an Mimik, Gestik und Tonfall des Gegenübers orientieren können 🤷‍♀️ Völlig verdattert musste ich letzte Woche zur Kenntnis nehmen, dass ein beachtlicher Teil einer von mir bewirtschafteten Community die Ironie von Memes nicht versteht. Tja, den ersten Shitstorm soll eine Social Media Managerin ja bekanntlich als Ritterschlag ihrer Berufsgattung hinnehmen.

Als am darauffolgenden Tag ein weiterer Post, mit nicht minderer Reichweite, innerhalb von 20 Minuten nach Veröffentlichung gefühlt die ganze Festivalmeute und eine behördliche Instanz aufgescheucht hatte, war es einmal mehr so weit: Ich flüchtete für ein paar Stunden ins Grüne, um wieder Abstand zum digitalen Irrsinn zu kriegen. Dabei brutzelte mein Smartphone beinahe ab, so schön sonnig wars – wie symbolträchtig.

Bad Ragazzi

Mir wurde mal mitgeteilt, ich sei eine Art Sommerseele, die sich nicht in der absoluten Ruhe erholt, sondern beispielsweise in der flirrenden Hitze. Meine Mühen, herunterzufahren – Duracell-🐰 lässt grüssen – und, was mein Tanzkurs mit mir anstellt, sprechen dafür. 

Kennt Ihr das, wenn eine beglückende, aber eigentlich auslaugende Tätigkeit Euch mehr Energie zurückgibt, als dass sie Euch nimmt?

Ja
45%
Nein
55%
11 Stimmen

Die letztwöchige Tanzstunde katapultierte mich in ein derartiges Energie-Hoch, das über 24 Stunden anhielt. Zum Glück gab das Cuadro22 am selben Abend noch einen Top-Livestream mit DJ Slechmann und Luss zum Besten – dann konnte ich im fliessenden Übergang bis zur spätesten Stunde weitertanzen. Und dies im 🌞igsten Dorf meines Tals – grandios! Natürlich verpasste ich den Bus nach Hause. Die Frühlingsseele aka Gastgeberin dieses Abends erbarmte sich mir und leihte mir ihren Göppel. Queen betonte ihre allmächtigen Lyrics richtig: «I want to ride my bicycle» – würde das Bike nur auch wollen. Dieses Mistvieh von Stahlesel verlor auf dem Weg zum nächstgelegenen Bahnhof so oft seine Kette, dass ich mich nun voller Stolz Profi-Kettenlegerin nennen kann. Eine Minute vor Zugabfahrt knallte ich den Göppel hin und verpasste trotzdem und zudem allumfassend unelegant den Zug. Schlussendlich sass ich im Taxi – mit einer pechschwarzen rechten Hand und kaputtem Hosenrand, ebenfalls rechterhand. Doch die Tanzbeschwingtheit wirkte noch immer nach, was sonst, ausser selbstironisches Schmunzeln, blieb mir also übrig?

Glücklicherweise war am darauffolgenden Tag meine Rückkehr ins Büro angesagt – die war durch das Überfliegerli-Syndrom ganz beschwingt, jedenfalls um einiges stressfreier und produktiver als ich sie mir im Vorhinein vorgestellt hatte.

Pixabay

Home Office: Seid Ihr auf den Geschmack gekommen?

Ja, ich würde gerne auch zukünftig teils von zuhause arbeiten.
22%
Nein, ich hatte kein Home Office.
56%
Nö, nicht so meins.
22%
9 Stimmen

Im Feierabend angekommen und ebenfalls innerhalb dieser 24h-Post-Tanz-Glücksgefühle, traute ich mich zur Reintegration in den Kern meines Dorfs. Dieser Schritt schien mir längst überfällig und doch ein gewisses Wagnis darzustellen. Ich habe es nicht bereut. Und Ihr? Man nähert sich wieder den Mitmenschen, wagt den Schritt raus aus dem Isolationskokon und ist dankbar fürs entgegengebrachte Verständnis bei diesen erneuten ersten Gehversuchen.

Soll unsere Wirtschaft nach der Krise auch neue Gehversuche wagen?

Ja, es müssen neue Wege eingeschlagen werden.
70%
Nein, sie funktionierte davor einwandfrei.
30%
10 Stimmen

Der wichtigste Ü60-Mensch für mich, ein gestandener und beruflich erfolgreicher Mann, spürt (und kann es so benennen!) ein Pflänzchen in sich keimen 🌱 Etwas öffnet sich und wächst seit der Entschleunigung und aufgezwungenen Introvertiertheit der letzten Monate.

Ist in Euch während der Isolation auch etwas Neues herangereift?

Ja
70%
Nein
30%
10 Stimmen

Unsere Machtkämpfe und Oberflächlichkeiten können wir nun getrost von uns wegschieben, damit wir die Chance auf wahrhaftige Begegnungen von Angesicht zu Angesicht, von Generation zu Generation, von Seele zu Seele wahrnehmen können. Wir haben in letzter Zeit genügend Ängste mit uns gehievt. Einige soziale können wir nun getrost loslassen. Damit diese kleinen Pflänzchen in die Welt hinausgetragen werden, weiterwachsen und -entdeckt werden können. Und an all diese Leser, die sich nun fragen, welchen alten Hippie Bad Ragazzi gerade verschluckt hat: Ich bin überzeugt, dass solche keimenden Pflänzchen und innere 🔥, Leidenschaften unseren Geist und Seele auf Trab und jung halten ✌️ Also tut ja nicht so erwachsen 😉 Es ist nur zu Eurem Besten.

Pixabay

Der Festivalsommer ist nicht gestorben, wir müssen das Wort «Festival» einfach umdenken. So wie Ferien und Reisen auf eine Insel. Ist eh schöner und ökologisch wie sozial nachhaltiger, wenn wir diese ausgelassenen Auszeiten in unseren Alltag zu integrieren wissen. Also, geht raus, geht tanzen, geht feiern und habt Spass – dies alles ist auch im eingeschränkteren Rahmen möglich. Spezies Mensch braucht das. Und wir gehören trotz all der gelebten Digitalisierung nichtsdestotrotz derjenigen Gattung an und nicht der Spezies Maschine 🌺💝💐

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