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Die Sportwelt steht still – wir nicht

19.03.20 - 15:50 Uhr

Im Blog «Anpfiff» berichten Journalistinnen und Journalisten jede zweite Woche aus der Südostschweiz-Sportredaktion.

Véronique Ruppenthal* über sportliche Alternativen in der Corona-Isolation

Alles steht still – auch die Sportwelt. Und auch wenn der Sport unser kleinstes Problem ist in der aktuellen Situation, so zeigt sich gerade jetzt, welch hohen Stellenwert er doch hat in unserer Gesellschaft. Keine Eishockey-Play-offs, keine Champions-League-Spiele, aufgeschobene Saisonstarts und vorzeitig abgebrochene Wertungen – das Sportlerherz blutet.

Spitzensportler sind in ihrer Kernkompetenz zur Untätigkeit verpflichtet und suchen Alternativen in Form von individuellen Trainings. Dies ist auch für Fernsehsportler möglich, wenn sie nichts mehr zum Schauen haben, denn die «ausserordentliche Lage» bedeutet nicht, dass man sich nicht doch bewegen darf – halt einfach allein. Es gibt Alternativen, welche sich im Einklang mit den Richtlinien durchführen lassen. Natürlich nur, wenn man sich gesund fühlt. Ideen gefällig?

Die Laufschuhe schnüren und Bewegung an der frischen Luft suchen ist gesund, und wenn man es allein macht, auch weiterhin erlaubt. Wem eine gemächliche Joggingrunde in konstantem Tempo zu langweilig ist, soll es einmal mit einem Intervalltraining versuchen. Zum Beispiel: Viermal vier Minuten in einem intensiven Tempo laufen und dazwischen jeweils drei Minuten locker joggen.

Auch spielerische Varianten sind möglich: Ein lockeres Jogging, und bei jeder Person, die man kreuzt und die eine Brille trägt, setzt man zu einem kurzen Sprint an. Das nächste Mal dann bei allen mit Hund, dann bei allen mit einer blauen Jacke, und so weiter.
Kräftigend sind etwa Sprungübungen, wie zum Beispiel das einfache «Hopserhüpfen» (links-rechts, rechts-links, links-rechts) oder Froschhüpfen, bei dem man aus den Knien beidbeinig mit Schwung nach oben springt.

Auch eine Velotour wirkt in Zeiten der Isolation Wunder. Die flache Rhein-Route dem Alpenfluss entlang ist besonders beliebt. Und wer es gerne actionreicher hat, findet, wenn es denn keinen Schnee mehr hat, in den meisten Berggebieten unserer Region ein dichtes und attraktives Netz an Biketrails.

Möchten oder sollten Sie trotzdem zu Hause bleiben? Auch da sind sportliche Aktivitäten möglich – zum Beispiel zur Stärkung der Rumpfstabilität. Stundenlanges Bürostuhl-Sitzen in unveränderter Position ist nämlich genauso schädlich wie jenes in verkrümmter Haltung auf dem Sofa im Home Office. Planks sind zum Beispiel sehr effektiv: Die Unterarme auf den Boden stützen und die Fussspitzen aufsetzen, dabei Schultern, Hüfte und Beine in eine Linie bringen und die Position so lange halten, wie es geht. 
Perfekt geeignet für zu Hause sind auch Yoga-Einheiten mithilfe von Youtube-Tutorials. Ich zum Beispiel bin Mady Morrison verfallen, die von Ganzkörper-Workouts bis hin zu Slow-Down-Flows alles in unterschiedlicher Dauer anbietet.
Youtube ist übrigens auch super, um Tanzschritte zu lernen. Salsa beispielsweise, aber auch jede Menge Hip-Hop- oder Disco-Moves für die nächste Party nach der Krise.

Und übrigens: Wer den Gang ins Fitnesscenter vermisst, kann auch zu Hause Gewichte heben. Ich wette, jeder besitzt in seinem Haushalt Gegenstände, die sich in die Höhe stemmen oder zumindest als Gewicht für Squats etc. nutzen lassen. Zum Beispiel Reispackungen. Von denen sollte mittlerweile sicher jeder genügend zu Hause haben. Und die Erbsen aus der Dose sind dann die ideale Proteinquelle für nach dem Training.

Véronique Ruppenthal ist Sportredaktorin bei TV Südostschweiz.

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