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Zugunsten einer stabilen Landesversorgung den Energieverbrauch überprüfen

Die Gemeinde Davos trifft Massnahmen, um der drohenden Strommangellage im Winter entgegenzuwirken. Gegenwärtig werden die Dienstleistungen der Gemeinde hinsichtlich Stromsparpotenzial und Anpassungsmöglichkeiten überprüft. Erste Massnahmen wurden umgesetzt. Auch für einen Stromausfall will sich die Gemeinde wappnen.

Davoser
Zeitung
17.09.22 - 06:48 Uhr
Leben & Freizeit
Das Wasser in den Schwimmbecken des eau-là-là wird bis zu 1 Grad Celsius kälter.
Das Wasser in den Schwimmbecken des eau-là-là wird bis zu 1 Grad Celsius kälter.
zVg/DDK
Auch das Wasserspiel auf dem Arkadenplatz wurde von der Gemeinde ausser Betrieb gesetzt.
Auch das Wasserspiel auf dem Arkadenplatz wurde von der Gemeinde ausser Betrieb gesetzt.
ad

Die Schweiz fragt in den Winterhalbjahren mehr Elektrizität nach, als selber im Inland Strom produziert wird. Fossile Energieträger wie Gas und Erdöl müssen zudem ganzjährig aus dem Ausland importiert werden. Steigt international die Energienachfrage stark an, verknappt sich das Angebot oder sind die Erwartungen an die künftige Marktentwicklung getrübt, so steigen die Preise. Die Verunsicherung der Märkte durch Lieferengpässe, die «Energiewende» mit der Ausserbetriebnahme zahlreicher Atomkraftwerke, verbunden mit der Förderung von erneuerbaren Energien, eine grössere Revisionswelle bei den französischen Atomkraftwerken, aber vor allem der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie die nachfolgende Auseinandersetzung mit den europäischen Staaten erschüttern den europäischen Energiemarkt mit dem Ergebnis stark steigender Preise. Bei einer starken Verknappung des Angebots könnte der Import im kommenden Winterhalbjahr nicht oder nur zu sehr hohen Preisen sichergestellt sein, und sogar Stromrationierungen rücken in den Bereich des Möglichen. Auch instabile Netzzustände mit grossflächigen, länger andauernden Stromausfällen sind nicht mehr völlig undenkbar.

Einfache Stromsparmassnahmen werden umgehend umgesetzt

Der Kleine Landrat beabsichtigt, für solche Szenarien Vorkehrungen zu treffen und die vom Bundesrat eingeleitete Energiesparkampagne zu unterstützen. Die Davoser Bevölkerung und die Davoser Wirtschaft sollen sensibilisiert werden, damit sie weniger Energie verbrauchen. Jede Sparmassnahme hilft mit, die schweizweit drohende Strommangellage abzumildern, positiv auf den aktuellen Strompreis einzuwirken und die eigene Energierechnung zu entlasten. So sollen systematisch über alle Gemeinderessorts Massnahmen zur Einsparung von Energie und ihre Auswirkungen auf die Gemeindedienstleistungen evaluiert werden. Auch soll für unverzichtbare Gemeindeaufgaben geprüft werden, wie diese trotz allfällig möglichen Stromausfällen weitergeführt werden können.

Aufgrund der momentanen Bedeutung des Stromsparens wurden erste Massnahmen ohne Zeitverzögerung umgesetzt, so zum Beispiel die Senkung der Wassertemperatur in den Schwimmbecken des eau-là-là bis zu 1 Grad Celsius oder das Abschalten des Wasserspiels auf dem Arkadenplatz. Weitere Sofortmassnahmen sind Temperaturabsenkungen in den öffentlichen Gebäuden und der beschleunigte Ersatz von heute noch bestehenden, alten Leuchtmitteln. Umfangreichere und mit ihren Auswirkungen auf das Dienstleistungsangebot spürbare Sparmassnahmen sind derzeit in Abklärung und werden in absehbarer Zeit durch den Kleinen Landrat beraten. Die Exekutive wird zu späterem Zeitpunkt eine Übersicht mit zahlreichen Energiesparmassnahmen bekanntgeben.

Stromsparen geht alle an

Wichtig ist, dass auch die Davoserinnen und Davoser in ihren Haushalten, die Gäste mit Zweitwohnungen und die Davoser Betriebe mithelfen, ihre Infrastruktur und Abläufe eingehend auf Energiesparpotenzial zu untersuchen und Massnahmen umzusetzen. Gute Vorschläge für Energiesparmassnahmen, aber auch Verhaltenstipps zum Energiesparen können auf der Gemeinde-Webseite «Energiemangel und Stromausfall» (www.gemeindedavos.ch => Leben in Davos => Versorgung &Entsorgung) und auf der Bundes-Webseite «nicht-verschwenden.ch» eingesehen werden.

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