« Welche Geschichten stecken wohl dahinter?»
Vielerlei Dinge suchten am Mittwoch neue Besitzer
Vielerlei Dinge suchten am Mittwoch neue Besitzer
Am Mittwoch, Punkt halb Zwei, geht es los: Die Interessenten strömen in die Grosse Stube des Rathauses. Denn zum ersten Mal seit fünf Jahren verkauft die Gemeinde Davos wieder Fundsachen. «Sie liegen alle seit mindestens drei Jahren beim Fundbüro», sagt der Leiter des Ordnungsdienstes der Gemeinde, Thomas Müller. «So sieht es das Gesetz vor.» Auf Tischen fein säuberlich verteilt, warten die Fundsachen nun darauf, wieder in Achtung und Würden aufgenommen zu werden. Naheliegenderweise gross ist das Angebot an Schals und Handschuhen aller Grössen und Farben. Erstaunlich gering der Vorrat an Regenschirmen. Da auch das Hallenbad Liegengebliebenes an das Ordnungsamt abgibt, ist der Vorrat an Ringen, Ketten und anderem Schmuck ebenfalls hoch. Auch Uhren werden offenbar gerne vergessen und nicht mehr nachgefragt. Auch bei den elektronischen Geräten ist eine grosse Auswahl festzustellen. «Ausser Handys. Da können wir mithilfe der Provider die Besitzer feststellen», erklärt Müller. Doch auch Kleidungsstücke finden sich im Angebot. Die verschiedenen zurückgebliebenen Hosen lösen allerdings Kopfschütteln aus. «Wie sind die Leute nach Hause gekommen?»
Welche Geschichte auch immer dahinter steckt, nun freut sich eine neue Besitzerschar. «Gerade eben habe ich doch Wanderstöcke bestellt», ärgert sich Max und schaut sich das Angebot doch genauer an. Zum Schluss sind es keine Wanderstöcke, aber doch eine Brille und ein Hut.Heiri und Edith sind zum ersten Mal am Fundsachenverkauf und gleich erfolgreich: Eine Skibrille, die über der normalen Brille getragen werden kann, begleitet sie nach Hause. Sylvia wiederum ist eine regelmässige Besucherin von Brockenstuben sowie Second-Hand-Geschäften und fühlt sich so richtig in ihrem Element. Bis jetzt hat sie allerdings noch nichts Passendes gefunden. Ulrike hingegen nennt eine neue Brille ihr Eigen. «Ich gehe gerne zu solchen Flohmärkten. Es ist überraschend und bereichernd.» Velia wiederum kam aus Neugierde und ist positiv überrascht: «So viel Zeug in so guter Qualität habe ich nicht erwartet. Ausserdem ist es sehr gut organisiert.» Aus Spass am Stöbern ist wiederum Lisa da: «Es ist aufregend, man weiss nie, was man findet.»
Nach einer guten Stunde flaut der Besucherstrom ab. Die Sachen sind weitgehend verlesen. Kurz vor Schliessung werden sich noch Vertreterinnen des Asylzentrums im Laret und des Sozialdienstes bedienen. Was dann noch übrig bleibt, wird entweder für ein nächstes Mal zurückgelegt oder verwertet. So etwa der Edelmetallschmuck. «Wir schätzen den Metallwert und bieten ihn leicht unter diesem Preis an.» Was nicht verkauft wird, wird zum Einschmelzen gegeben und der Erlös zusammen mit dem Rest dem Sozialdienst übergeben. Ungefähr 2000 Franken kommen an diesem Nachmittag so zusammen.
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