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Warum es unterschiedliche Daten für den Frühlingsanfang gibt

Wann fängt der Frühling wirklich an? Nach der Meteorologie und nach dem Kalender passiert das an unterschiedlichen Tagen. 

19.03.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Der Unterschied: Meteorologisch hat der Frühling auf der Nordhalbkugel bereits am 1. März begonnen. Der kalendarische Frühlingsanfang ist jedoch erst am 20. März. 
Der Unterschied: Meteorologisch hat der Frühling auf der Nordhalbkugel bereits am 1. März begonnen. Der kalendarische Frühlingsanfang ist jedoch erst am 20. März. 
Bild Olivia Aebli-Item

Mit dem Frühlingsanfang erwacht die Natur. Die Pflanzen beginnen zu blühen, Vögel zwitschern und die ersten warmen Sonnenstrahlen zeigen sich. Die Tage werden länger und heller – die dunkle Jahreszeit ist nun offiziell überstanden. Viele Menschen freuen sich daher auf den 20. März. Auf der gesamten Nordhalbkugel beginnt an diesem Tag der Frühling. Für Meteorologinnen und Meteorologen hingegen beginnt die Frühlingszeit schon am 1. März. Doch warum gibt es überhaupt unterschiedliche Daten für den Frühlingsanfang? Wir liefern euch die Antwort. 

Meteorologischer Frühlingsanfang

Meteorologinnen und Meteorologen erstellen Statistiken über Wetter und Temperaturen und sind deshalb auf festgelegte Vergleichszeiträume angewiesen. Sie teilen die vier Jahreszeiten unabhängig vom Wetter immer in drei volle Monate ein. Die Wintermonate sind für sie Dezember, Januar und Februar. Der Frühling dauert von März bis Mai, der Sommer von Juni bis August und der Herbst von September bis November. Diese festgelegten Blöcke eignen sich besser für Klimavergleiche und Monatsmittelwerte, weil mit ganzen Monaten gerechnet werden kann. Der meteorologische Frühlingsbeginn ist daher immer am 1. März. 

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Auswahlmöglichkeiten

Kalendarischer Frühlingsanfang

Die kalendarischen Jahreszeiten richten sich dagegen nach dem Sonnenstand. Sie werden deshalb auch astronomische Jahreszeiten genannt und entsprechen sozusagen den «natürlichen» Jahreszeiten. Der kalendarische Frühlingsanfang ist dann, wenn Tag und Nacht genau gleich lang sind. Das ist in diesem Jahr auf der Nordhalbkugel am Sonntag, 20. März, um 16.33 Uhr der Fall. An diesem Tag steht die Sonne senkrecht über dem Äquator. Man nennt dieses Phänomen Tagundnachtgleiche oder auch Äquinoktium. Die Tagundnachtgleiche kommt übrigens zweimal im Jahr vor – im Frühling und im Herbst.

Vom 20. März bis zum 19. Juni haben wir nun offiziell die Frühlingszeit. Am 20. Juni beginnt dann mit der Sommersonnenwende die Sommerzeit.

Frühlingsbeginn auf der Südhalbkugel

Auf der Südhalbkugel ist es übrigens genau umgekehrt. Astronomisch beginnt der Frühling für alle Ortschaften südlich des Äquators am Freitag, 23. September, um 3.03 Uhr. An diesem Datum steht die Sonne wieder senkrecht über dem Äquator. Tag und Nacht sind also gleich lang. Meteorologisch beginnt der Frühling auf der Südhalbkugel am 1. September und endet am 30. November. 

Phänologischer Frühlingsanfang

Im Gegensatz zu den meteorologischen und den kalendarischen Jahreszeiten sind die phänologischen Perioden nicht an fixe Daten gebunden. Sie richten sich danach, wie weit Pflanzen und Tiere im jeweiligen Jahr entwickelt sind und wie sie sich verhalten. Der phänologische Kalender unterscheidet insgesamt zwischen zehn Jahreszeiten: Vorfrühling, Erstfrühling, Vollfrühling, Frühsommer, Hochsommer, Spätsommer, Frühherbst, Vollherbst, Spätherbst und Winter.

Vorfrühling: Schneeglöckchen und die Kätzchen der Hasel sind Zeichen für den Beginn des Vorfrühlings. Der Winter ist nun offiziell vorbei.

Schneeglöckchen 
Schneeglöckchen 
Bild Pixabay

Erstfrühling: Um den April herum haben wir Erstfrühling bei uns. Er wird eingeläutet, wenn die Forsythie blüht und wenn die Stachelbeeren ihre Blätter entfalten.

Blühende Forsythie
Blühende Forsythie
Bild Pixabay

Vollfrühling: Im Vollfrühling ist die Pflanzenentwicklung in vollem Gange. Eingeleitet wird diese Jahreszeit durch die Blüte am Apfelbaum und wenn die Stieleiche ihre Blätter entfaltet.

Apfelblüten
Apfelblüten
Bild Pixabay

Gianna Jäger arbeitet als Redaktorin auf der Redaktion Online/Zeitung. Sie stammt aus der Surselva und ist seit August 2021 Teil der Medienfamilie Südostschweiz.

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