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Transport, Informatik und Robotik

Sechzig interessierte Dritt- bis Neuntklässlerinnen aus Graubünden und anderen Kantonen haben sich während ihren Ferien eine Woche lang mit der digitalen Welt auseinander­gesetzt. Sie haben sich den unterschiedlichen Programmiersprachen gewidmet und dem Roboter Schritt für Schritt Leben eingehaucht.

Barbara
Gassler
15.08.22 - 16:50 Uhr
Leben & Freizeit
Arbeiten im «iCAMP» mit Nina Philipp.
Arbeiten im «iCAMP» mit Nina Philipp.
zVg/PH Graubünden

Dabei sind die Kinder und Jugendlichen von Studierenden und Dozierenden der ETH Zürich und der Pädagogischen Hochschule Graubünden im «MINTzentrum» der PH Graubünden unterrichtet worden.

Das von der Pädagogischen Hochschule Graubünden initiierte und mit der ETHZ in Kooperation durchgeführte Projekt wurde auch in diesem Jahr durch ein Camp für interessierte Lehrpersonen ergänzt. Das zweitägige «i-CAMPs Teacher» ist so aufgebaut, dass konkrete Lernmaterialien gezeigt werden, welche den Aufbau von Kompetenzen in Informatik und denjenigen in den Unterrichtsfächern gleichermassen ermöglicht. Kinder und Erwachsende tauschen sich während den beiden Tagen regelmässig aus und lernen voneinander.

Lehrkräfte sollen profitieren

Projektleiterin Lilian Ladner beschreibt die gemeinsame Zielsetzung folgendermassen: «Es sollen nicht nur unsere angehenden Lehrpersonen von den fachlichen und fachdidaktischen Inputs im Bereich Informatik profitieren können, sondern auch unsere erfahrenen Lehrerinnen und Lehrer. Die problemorientierte Aufgabenstellung steht im Zentrum. Uns ist wichtig aufzuzeigen, dass Informatik mit den Fächern Natur, Mensch und Gesellschaft oder mit Mathematik fächerverbindend unterrichtet werden kann.

Die diesjährige Projektwoche stand unter dem Thema «cargo connect». Um Menschen und Güter rund um die Welt zu bringen, wurden schon immer neue Wege und Innovationen im Bereich des Transports gefunden. In unserer globalen Gesellschaft verbessern wir unsere Lebensqualität immer weiter, indem der Austausch von Waren und Dienstleistungen schneller, sicherer und effizienter wird und wir bessere Möglichkeiten entwickeln, um selbst auf Entdeckungsreisen zu gehen. Die Teilnehmenden haben technische Fortschritte und globale Herausforderungen untersucht. Gian-Paolo Curcio, Rektor der PH Graubünden, unterstreicht die Bedeutsamkeit der Informatik: «Informatik ist als eine Kulturtechnik zu verstehen, wie beispielsweise Sprache oder Mathematik. Kinder lernen, Informatik als Sprache zu nutzen und damit Roboter zu bewegen. In der Folge werden die Roboter zur Lösung von Aufgaben eingesetzt. Das ist wichtig. Kinder lernen auf diese Weise die Sprache der Informatik und beginnen, die im Alltag vorkommenden, automatisierten Abläufe, wie beispielsweise teilautonomes Fahren, die Funktionsweise von Regen- oder Lichtsensoren oder die Funktionsweise von Parkassistenten, in einem Transportfahrzeug besser zu verstehen.»

«Eine grosse Chance»

Nina Philipp, Studentin im zweiten Studienjahr, hat einen Workshop der Zweit- und Drittklässler konzipiert und mitMitstudierenden mit acht Kindern umgesetzt. Sie beschreibt ihren persönlichen Lernerfolg mit folgenden Worten: «Das fachliche und fachdidaktische Wissen, das ich hier erlerne, stellt für meine künftige Rolle als Lehrerin eine grosse Chance dar. Ich möchte diese Elemente in meinen Unterricht einbauen und lerne hier konkrete und substantielle Aufgabenstellungen im MINT-Bereich. Zudem konnte ich weitere wertvolle Erfahrungen im Bereich Klassenführung sammeln.»

Oliver aus der ersten Oberstufe aus Davos ergänzt: «Ich nehme schon zum zweiten Mal an den ‹i-CAMPs› Graubünden teil. Trotzdem habe in dieser Woche ganz viel Neues gelernt. Ich habe mich intensiv mit dem Programmieren einer Calliope-Platine auseinandergesetzt und denRoboter so programmiert, dass er als Transportmittel dient.»

Neben dem eigentlichen Unterricht werden Gemeinschaftserlebnisse wie das gemeinsame Singen mit dem eigens für das Projekt komponierten «i-CAMPs Song» gefördert sowie gestärkt, oder das neue Post-Verteilerzentrum in Untervaz wurde besucht.

Die erworbenen Kompetenzen werden von jedem Kind im MINT-Kompetenzenpass festgehalten und bilden so die Grundlage für das Anknüpfen an weiteren MINT-Förderungsprojekten. So können die Verantwortlichen die Teilnehmenden entsprechend ihrem Vorwissen fördern und den Erkenntniszuwachs gezielt anstreben. Als Abschluss haben die Kinder und Jugendlichen das Gelernte ihren Eltern und Geschwister vorgestell. Parallel konnten an der Gemeindeschule Scuol in Kooperation mit «miaEngiadina» die «i-CAMPs Engiadina» mit siebzehn Dritt- bis Sechstklässlerinnenerfolgreich durchgeführt werden.

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