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Der Frühling zur Unzeit hat einiges zu bieten

Satte 16 Grad soll es im Bündner Rheintal an Silvester werden. Der Winterzauber zum Jahreswechsel fällt aus. Die Redaktion hat aber Alternativen im Angebot.

Südostschweiz
29.12.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Mehr Frühlings- als Winterwetter: Auch bei warmen Temperaturen kann in den kommenden Tagen so einiges unternommen werden.
Mehr Frühlings- als Winterwetter: Auch bei warmen Temperaturen kann in den kommenden Tagen so einiges unternommen werden.
Bild Nicole Nett

Mit Musik im Ohr durch die Natur

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Kein Schnee in den tieferen Lagen? Kein Problem! Statt Ski- können auch einfach Joggingschuhe angezogen werden. Nach den Festtagen, an welchen man meistens sowieso reichlich gegessen und getrunken hat, tut eine sportliche Abwechslung gerade gut. In den Vita­parcours öffnet sich eine Welt voller Abenteuer. Jede und jeder kann nach eigenen Bedürfnissen die Hindernisse absolvieren. So macht Joggen richtig Spass und bietet ein gutes Training für den Alltag. Für jeden Geschmack ist etwas dabei – von Kraftübungen über Ausdauer bis hin zur Geschicklichkeit. Ein Tipp: Mit der Lieblingsmusik in den Ohren trainiert es sich besser, denn sie gibt den optimalen Takt vor. Vita­parcours gibt es viele in Graubünden. So sind sie in Chur, Landquart oder Domat/Ems zu finden. Auch in höheren Lagen wie in Maloja, Zuoz oder Zernez kann man sich austoben.

– von Nicole Nett, Redaktorin

Frühlingsbummel mit tierischen Begegnungen

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Wer seine Freizeit bei den milden Temperaturen in der Natur verbringen möchte und dabei noch das ein oder andere Tier beobachten will, für den eignet sich ein Spaziergang auf einem Eichhörnchenweg. Denn die Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, sondern nur Winterruhe und sind deshalb auch derzeit in freier Wildbahn anzutreffen. In Arosa gibt es einen Eichhörnchenweg, der 1,7 Kilometer lang ist. Einen kürzeren Weg gibt es auf der Lenzerheide. Auf diesem befindet sich zudem ein kleiner Spielplatz. Wer die Eichhörnchen füttern möchte, tut dies am besten mit ungeschälten Baum- oder Haselnüssen. Neben den Eichhörnchen leben auch zahlreiche Vögel im Wald, von denen einige  den Menschen aus der Hand fressen. Somit eignen sich die Eichhörnchenwege auch jetzt als ideales Ausflugsziel für Familien und Tierliebhaber.

– von Fiona Bugmann, Praktikantin

Wenn der Weihnachtstag wie ein 1. April ist

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«Aufgrund des Schneemangels und der warmen Temperaturen geht der Alpen­bikepark mit der unteren Sektion ab dem 25. Dezember in den täglichen Betrieb über. Dies, so lange es Witterung und Schneebedingungen zulassen.» Was sich liest wie die Frühlingseröffnung, steht aktuell auf der Website des Bike Kingdom. Die für die Jahreszeit zu hohen Temperaturen und der fehlende Schnee haben die Verantwortlichen der Bikeparks Arosa, Chur und Lenzerheide erfinderisch gemacht. «Frühling im Winter» dachten sie sich wohl und öffneten statt des Skilifts Brambrüesch–Hühnerköpfe den Biketrail Känzeli–Chur. Fast schon höhnisch ist, wer über einen weiteren Satz auf der Internetseite lacht: Dank der tiefen Lage dauert die Saison im Alpenbikepark Chur von Frühling bis in den Winter hinein. Übrigens: Der Frühlings­betrieb auf Brambrüesch startet offiziell am 1. April.

– von Philipp Wyss, Chefredaktor

Kulturell unterwegs ins neue Jahr

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Wer sich vor den abendlichen Silvesterfeierlichkeiten noch etwas Ruhe und Inspiration gönnen will, kann das in Chur kostenlos tun. In allen drei kantonalen Museen ist der Eintritt am Samstag frei. Zu sehen gibt es einiges: Im Kunstmuseum etwa bietet die Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler einen Überblick über das zeitgenössische Kunstschaffen im Kanton. Im Rätischen Museum werden unter dem Titel «betörend verstörend» ausgewählte Objekte aus der ethnografischen Sammlung kritisch hinterleuchtet. Das Natur­museum blickt in der Schau «Schatzkammer Natur – 150 Jahre Bündner Naturmuseum» auf seine Geschichte zurück. Verbinden lässt sich der Besuch der drei Häuser mit einem Bummel durch die Churer Innenstadt. Und wer sich an Neujahr immer noch nicht satt gesehen hat, kann am Sonntag das Kirchner Museum Davos ebenfalls gratis besuchen.

– von Olivier Berger, stv. Chefredaktor

Übungsareal Dreikönigskuchen

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Der Dreikönigskuchen, alle mögen ihn. Alle Bäckereien und Grossverteiler verkaufen ihn. Und das seit dem 27. Dezember. Traditionellerweise wird er aber erst am 6. Januar, dem Dreikönigstag, gegessen. Wer in seinem Stück einen winzigen Plastikkönig findet, ist das gekrönte Haupt. Und darf befehlen. Was hat das Gebäck aber mit den frühlingshaften Festtagen und den geschlossenen Gartenrestaurants zu tun? Ganz einfach, statt frustriert dem Winter hinterher zu träumen, könnte man sich an einen Dreikönigskuchen wagen. Dazu reichen: Mehl, Salz, Butter, Hefe, Zucker und ein kleiner König. Eine Königin ist noch besser. Weinbeeren und Milch. Alles verquirlen. Das Figürchen wird irgendwo reingepresst. In den Ofen, fertig. Ganz so einfach ist es schon nicht. Heute ist aber erst der 29. Dezember – bis zum 6. Januar gilt: üben, üben, üben.

– von Pierina Hassler, Redaktorin

Einmal im Leben eine Schachfigur sein

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Ungewöhnliche Zeiten laden zu ungewöhnlicher Unterhaltung ein. Wie wäre es etwa mit einer überlebensgrossen Partie Schach? Oder genauer: Lebendschach? Das Prinzip ist einfach: Anstelle hölzerner Bauern, Reiter oder Springer figurieren lebendige Menschen auf einem entsprechend raumgreifenden Spielfeld. Ein Spektakel, das der Überlieferung nach seit Jahrhunderten dargeboten wird. Und eines, das – wenn auch nur gerüchteweise – von einem türkischen Sultan, Inquisitoren und Zar Iwan dem Schrecklichen mit der Hinrichtung der geschlagenen Figurenschausteller verbunden war. Das hilft zwar, dem Spiel mit dem nötigen Ernst zu begegnen, ist heute aber der Aufklärung halber nicht mehr praktikabel. Besonderes Augenmerk gilt stattdessen der stilsicheren Darbietung beim Zug und dem Schlagen und Geschlagenwerden. Ein möglichst groteskes Verkleidungsmotto wird dringend empfohlen.

– von Gion-Mattias Durband, Redaktor

Das Paddel ersetzt die Schlittschuhe

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Gute Nachricht für Wassersportler: Die zwei grossen der Oberengadiner Seen, der Silvaplaner- und der Silsersee, sind nahezu eisfrei. Also nichts wie hin an den Surfbeach, das Stand Up Board aufblasen und in den ersten Morgen des neuen Jahres «suppen». Natürlich ist es empfehlenswert, einen dicken Neopren- oder Trockenanzug anzulegen und lieber in Ufernähe zu bleiben. Denn das Motorboot, mit dem sonst havarierte Surfer gerettet werden, ist längst eingewintert. An den Nachmittagen könnte es auch passieren, dass einem die Kitesurfer in die Quere kommen. Es sind nämlich Südwinde angesagt, und da dürften sich einige dieser Draufgänger mit ihren Drachen auch wieder aufs Wasser wagen. Die passende Ausrüstung fürs Paddeln oder Kiten muss man allerdings selbst mitbringen. Vermietet werden momentan trotz Wärme nur Schlittschuhe.

– von Ruth Spitzenpfeil, Redaktorin Kultur

Über Mauern und die Stangen hoch

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Wie wunderbar romantisch wäre es, wenn sich Chur über die Festtage ganz in Weiss gezeigt hätte. Ein Spaziergang mit felligen Stiefeln, dickem Pullover und trendiger Mütze durch die Stadt oder den Fürstenwald … Ach, solche (Schnee-)Träume sind zurzeit leider nur Schäume. Aber auch für Aktivitäten in und um die Stadt Chur gibt es Alternativen. Zugegeben, mit Romantik hat die neue Street-Workout- und Parkouranlage hinter dem Schulareal Montalin-Quader nichts zu tun. Dafür mit Lifestyle und Kreativität. Parkour liegt nämlich im Trend – es gilt unter anderem, Stangen, Mauern oder Zäune zu erklimmen. Möglichst effizient, möglichst abwechslungsreich, möglichst so, dass es auch Spass macht. Und wegen der Romantik – sich gegenseitig über Wände zu jagen hat bestimmt auch seinen Reiz.

– von Daria Joos, redaktionelle Mitarbeiterin

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