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So könnt ihr euch bei eisiger Kälte schützen

Es gibt Tage, da läuft nichts wie geplant. Damit ihr euch in allen misslichen Lagen zu helfen wisst, gibt es die #SOfunktionierts-Artikel. Heute: Zehn Tipps, wie ihr dem Winter trotzen könnt. 

27.01.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Fördert die Blutzirkulation: In den kalten Wintermonaten ist es besonders wichtig, viel zu trinken.
Fördert die Blutzirkulation: In den kalten Wintermonaten ist es besonders wichtig, viel zu trinken.
Bild Freepik

Seit einigen Tagen ist der Winter wieder da. Zumindest, was die niedrigen Temperaturen anbelangt, denn Schnee hat es in Graubünden nach wie vor eher wenig. Die winterlichen Temperaturen halten auch diese Woche an. Dazu weht eine Bise, die es gefühlt noch kälter macht, als dass es in Tat und Wahrheit ist. Man nennt das Phänomen Windchill-Effekt. In unserem Artikel erfährt ihr, was das genau ist. 

Bläst auch nur ein leichter Wind, frieren wir viel schneller, als wenn es windstill ist. Schuld daran ist der Windchill-Effekt. Er beschreibt den Unterschied zwischen der tatsächlichen und der gefühlten Temperatur und steht in Abhängigkeit zur Windgeschwindigkeit. Dabei passiert Folgendes: Ist die Lufttemperatur niedriger als unsere Körpertemperatur, gibt unser Körper Wärme an die Umgebung ab. Uns wird merklich kalt. Weht obendrein ein starker Wind, entzieht dieser der Hautoberfläche zusätzlich Wärme und sorgt für mehr Verdunstungskälte. Wir verlieren also viel schneller unsere Körperwärme, wenn es bei niedrigen Temperaturen auch noch windet. Entscheidend für den Windchill-Effekt sind Temperaturen unter zehn Grad und eine Windgeschwindigkeit ab 1,34 m/s, was ungefähr 5 km/h entspricht. Der Windchill-Effekt ist aber nicht ganz ungefährlich. Durch den schnelleren Wärmeverlust steigt das Risiko von Unterkühlungen und Erfrierungen. Nachfolgend liefern wir euch zehn Tipps, wie ihr euch vor Kälte schützen könnt:

1. Anziehen nach dem Zwiebelprinzip

Der beste Weg, um sich im Winter warm zu halten, ist sich richtig zu kleiden. Nicht umsonst sagt man schliesslich: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Eine Methode, die sich besonders bewährt hat, ist das Zwiebelprinzip. Ihr zieht also nicht nur einen dicken Pullover an, sondern mehrere Schichten übereinander. Am effektivsten ist es, wenn ihr dünne Schichten trägt. Dadurch kann sich zwischen den einzelnen Lagen eine isolierende Schicht bilden. Sie sorgt dafür, dass ihr weniger friert. Praktisch am Zwiebelprinzip ist ausserdem, dass ihr euch den Tag über besser an verschiedene Temperaturen anpassen könnt.

2. Das Material ist entscheidend

Damit das Zwiebelprinzip auch seine Wirkung zeigt, solltet ihr beim Kauf der Produkte auf die Qualität achten. Denn nicht alle Materialien wärmen gleich gut. Empfehlenswert sind vor allem Naturmaterialien wie Daunen, Wolle oder Schaffell. Sie schützen euch nicht nur vor niedrigen Temperaturen im Winter, sondern sind auch sehr atmungsaktiv. Einzige Ausnahme bei Naturfasern: Baumwolle. Sie ist zwar sehr hautfreundlich, trocknet allerdings nur langsam, wenn sie einmal nass ist. Verzichten solltet ihr auch auf synthetische Materialien wie Polyester oder Viskose. In dieser Kleidung werdet ihr schneller schwitzen und dadurch auch leichter frieren. 

Halten im Winter warm: Kleider aus Naturfasern wie Wolle schützen vor Kälte.
Halten im Winter warm: Kleider aus Naturfasern wie Wolle schützen vor Kälte.
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3. Wärmeflasche machen

Seid ihr nach einem Tag an der frischen Luft so richtig durchgefroren? Dann könnte eine Wärmeflasche dabei helfen, euch wieder aufzutauen. Diese könnt ihr problemlos abends mit ins Bett nehmen. Am besten legt ihr die Wärmeflasche über eure Füsse, denn es ist erwiesen, dass es sich mit wohlig warmen Füssen besser einschlafen lässt. Doch aufgepasst: Füllt die Wärmeflasche nie mit kochendem Wasser, denn das kann zu Verbrennungen führen. Falls ihr keine Wärmeflasche zu Hause habt, könnt ihr alternativ auch ein Kirschkernkissen nehmen und im Ofen erwärmen. 

4. Bad gegen kalte Füsse

Wer im Winter oft unter kalten Füssen leidet, für den könnte ein Fussbad genau das Richtige sein. Besonders wohltuend ist ein ansteigendes Fussbad. Legt dazu eure Füsse in das rund 35 Grad warme Wasser und erwärmt es nach und nach auf rund 40 Grad. Insgesamt sollte das Bad nicht länger als 15 Minuten dauern. Effektiv ist auch ein Wechselbad, besonders, wenn ihr euch gegen Kälte abhärten wollt. Denn es fördert die Durchblutung und hilft dabei, Temperaturunterschiede besser zu vertragen. Füllt dafür ein Gefäss mit 15 Grad kaltem und eines mit 35 Grad warmem Wasser. Nun könnt ihr eure Füsse zunächst für zwei Minuten ins warme Wasser tauchen. Anschliessend wechselt ihr für etwa 10 bis 20 Sekunden ins kalte Wasser. Wiederholt die Prozedur drei bis vier Mal.

5. Wellness für die Haut

Massagen mit diversen Ölen haben ebenfalls einen wärmenden Effekt auf unseren Körper. Besonders wohltuend ist beispielsweise Rosmarinöl. Es fördert die Durchblutung der Haut und sorgt so für wohlige Wärme. Neben Rosmarinöl kann auch Arnika- und Ingweröl verwendet werden. Besonders effektiv ist die Massage, wenn man einen Schwamm oder eine Bürste zur Hand nimmt. Auch sie bringen die Durchblutung wieder richtig schön in Schwung. 

Wohltuend: Massagen sind besonders im Winter sehr erholsam und Immunsystem stärkend.
Wohltuend: Massagen sind besonders im Winter sehr erholsam und Immunsystem stärkend.
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6. Nur mit vollem Magen das Haus verlassen

Bevor ihr an kalten Tagen nach draussen geht, solltet ihr unbedingt etwas essen. Laut der traditionellen chinesischen Medizin wärmen vor allem Fleisch, Walnüsse, Kirschen oder Fenchel euren Körper. Auch feurige Gewürze wie Pfeffer, Zimt oder Chili haben eine wärmende Wirkung. Eher vermeiden solltet ihr hingegen kühlende Lebensmittel, das sind beispielsweise Zitrusfrüchte, Milchprodukte wie Joghurt und Quark sowie Blattsalate.

7. Die heilende Wirkung von Ingwer

An kalten Tagen solltet ihr auch darauf achten, dass ihr genug Flüssigkeit zu euch nehmt. Denn viel trinken fördert die Blutzirkulation, was wiederum dazu führt, dass ihr im Winter weniger friert. Bei der nächsten Kälteattacke könntet ihr euch beispielsweise einen Ingwertee zubereiten. Die im Ingwer enthaltenen ätherischen Öle und Scharfstoffe sorgen nämlich dafür, dass euch von innen wieder wohlig warm wird. Ausserdem wirkt Ingwertee antibakteriell und entzündungshemmend. 

Heilkraft und Aroma vereint in einer einzigen Wurzel: Der Ingwer ist ein wahrer Allrounder.
Heilkraft und Aroma vereint in einer einzigen Wurzel: Der Ingwer ist ein wahrer Allrounder.
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8. Schutz vor Wind hat oberste Priorität

Für die meisten Menschen sind Kälte und Wind zumeist einfach eine unangenehme Kombination. Für Personen, die längere Zeit im Freien arbeiten, stellen sie allerdings ein erhebliches gesundheitliches Risiko dar und stellen erhöhte Anforderungen an die Bekleidung. Dabei ist nicht nur der Wärme-, sondern auch der Windschutz wichtig. Achtet also darauf, dass ihr an frostigen Tagen immer eine winddichte Jacke dabei habt.

Diese darf übrigens auch im Bergsport nicht fehlen. Bei grosser Anstrengung und nass geschwitzter Kleidung sind die Reserven im Falle eines Unfalls oder plötzlichen Wetterwechsels nämlich nicht allzu gross. Daher hat der Schutz vor dem Wind oberste Priorität. Falls ihr in höheren Lagen Sport treibt, sollte nebst der winddichten Jacke auch eine Rettungsdecke zu eurer Ausrüstung gehören.

9. Warmen Kopf behalten

Ob Mütze oder Stirnband – Frostbeulen sollten im Winter immer eine Kopfbedeckung tragen. Wie ihr bereits weiter oben gelernt habt, gibt unser Körper ständig Wärme ab. Im Winter geht dabei vor allem viel über den Kopf verloren, weil wir uns zwar stets in warme Kleidung hüllen, dabei aber oft die oberste Partie vergessen. Um diesen Wärmeverlust zu vermeiden, gilt es, Ohren, Nacken und Stirn möglichst warm einzupacken. 

Mütze tragen hilft: Die meiste Wärme verliert der Körper über den Kopf.
Mütze tragen hilft: Die meiste Wärme verliert der Körper über den Kopf.
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10. Bewegung ist das A und O

So wichtig die Kleidung im Winter auch ist, wichtiger ist es, aktiv zu sein. Bewegung bringt unseren Kreislauf in Schwung und fördert zudem die Durchblutung. Es muss auch nicht zwingend steiles Berglaufen oder stundenlanges Wandern sein. Bereits moderate Bewegung kann kleine Wunder bewirken. Wenn ihr also nächstes Mal draussen auf den Bus oder Zug wartet, wippt doch mit den Füssen auf und ab oder geht ein paar Schritte. Auch die Treppen zu nehmen, anstatt auf den Lift zu warten, hilft gegen das Frieren. 

Gianna Jäger arbeitet als Redaktorin auf der Redaktion Online/Zeitung. Sie stammt aus der Surselva und ist seit August 2021 Teil der Medienfamilie Südostschweiz.

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