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#SOfunktionierts: So badet ihr sicher in offenen Gewässern

Es gibt Tage, da läuft nichts wie geplant. Damit ihr euch in allen misslichen Lagen zu helfen wisst, gibt es die #SOfunktionierts-Artikel. Heute: richtiges Verhalten beim Baden in offenen Gewässern.

Anna
Panier
11.07.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Willkommene Abkühlung: In den Sommermonaten zieht es viele Badebegeisterte an offene Gewässer. Der Badespass in Seen oder Flüssen birgt aber auch einige Gefahren.
Willkommene Abkühlung: In den Sommermonaten zieht es viele Badebegeisterte an offene Gewässer. Der Badespass in Seen oder Flüssen birgt aber auch einige Gefahren.
Bild Unsplash / Bearbeitung Südostschweiz

Wenn das Quecksilber immer weiter nach oben klettert und auch das schattigste Plätzchen nicht genügend kühl ist, bringt ein Sprung ins kalte Wasser oft die ersehnte Abkühlung. Da ist es keine Überraschung, dass es viele Schweizerinnen und Schweizer im Sommer in Badis, an Seen oder Flüssen zieht.

Die unterschiedlichen Gewässer bergen aber auch unterschiedliche Gefahren. Besonders das Schwimmen in offenen Gewässern stellt eine ganz andere Herausforderung dar als das bewachte Planschen im Schwimmbad. Umso wichtiger ist es,  Baderegeln und Sicherheitsvorschriften zu beachten. Wir stellen euch die wichtigsten Punkte vor, damit euer nächstes Badeerlebnis sicher verläuft.

Sicher am, im und auf dem Wasser

Ist das Badetuch erst mal ausgelegt und die Badesachen angezogen, gibt es kein Halten mehr. Aber Achtung, Leichtsinn und Übermut können beim Baden ziemlich gefährlich werden. Hinzu kommen weitere Risikofaktoren wie Alkoholkonsum, Kälte und Strömungen. Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) reicht gut schwimmen können, dann oft nicht mehr aus. Deshalb solltet ihr eure Fähigkeiten stets richtig einschätzen und nicht von anderen Personen abhängig machen. Beachtet ausserdem die Wetterbedingungen. Zieht ein Gewitter auf, verlasst umgehend das Gewässer. Schwimmen während eines Gewitters kann lebensbedrohlich sein.

Beachtet ausserdem, dass ihr lange Strecken nie alleine schwimmen solltet. Denn auch wenn ihr trainiert seid, kann euer Körper vom einen auf den anderen Moment nicht mehr mitspielen. Besonders wichtig ist zudem, dass ihr Kinder immer nur begleitet ins Wasser lasst. Bereits bei geringer Wassertiefe können Kleinkinder innert wenigen Sekunden ertrinken, wie die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) schreibt.  

Zusammenfassend nochmals die sechs wichtigsten Baderegeln der SLRG:

1. Kinder nur begleitet ans Wasser lassen – kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen.

2. Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser. – Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.

3. Nie überhitzt ins Wasser springen – Der Körper braucht Anpassungszeit.

4. Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen – Unbekanntes kann Gefahren bergen.

5. Luftmatratzen und Schwimmhilfen gehören nicht ins tiefe Wasser – Sie bieten keine Sicherheit. (Gemäss bfu sind Schwimmbojen davon ausgeschlossen. Denn sie sorgen für Sichtbarkeit und können im Notfall Schwimmerinnen und Schwimmer über Wasser halten.)

6. Lange Strecken nie alleine schwimmen – Auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.

Badeverbote sind einzuhalten

Ergänzend zu den allgemeinen Baderegeln gibt es in Bezug auf das Baden in offenen Gewässern wie Seen und Flüssen noch weitere Verhaltensregeln und Tipps, die das Baden sicherer machen. So solltet ihr generell nur an offiziellen Badestellen schwimmen gehen. Beachtet die Beschilderung vor Ort, schwimmt niemals dort, wo Boote und Schiffe unterwegs sind, und hält Badeverbote unbedingt ein – diese wurden schliesslich nicht grundlos erlassen. 

Wenn ihr einen Badeausflug an einen Fluss plant, informiert euch im Vorfeld über die Besonderheiten des Gewässers. In Flüssen besteht die Gefahr von sehr starken Strömungen und einer Sogwirkung. Ausserdem ist die Wassertemperatur in Flüssen meist deutlich niedriger als in Seen, da sich Flüsse langsamer erwärmen, weshalb es auch schneller zu Unterkühlungen kommen kann.

Sofort Hilfe holen 

Trotz aller Vorsicht kommt es in der Schweiz immer wieder zu Badeunfällen. Wenn ihr einen Badenden in Not seht, dann läuft nicht alleine und unüberlegt ins Gewässer. Auch wenn ihr es sicherlich gut meint, bringt euch keinesfalls selbst in Gefahr. Ruft nach Hilfe und alarmiert den Notruf umgehend, damit keine wertvolle Zeit verloren geht. Nennt den Rettungskräften die Position der sich in der Not befindenden Person. 

Wenn Rettungshilfsmittel wie ein Rettungsring in der Nähe zu finden sind, werft diese der verunglückten Person zu. Selbst ins Wasser zu gehen und der betroffenen Person entgegen zu schwimmen, solltet ihr wirklich vermeiden. Die ertrinkende Person kann euch aus der Panik heraus mit unter das Wasser ziehen oder verletzen. 

Befindet sich die verunglückte Person bereits wieder an Land, leistet Erste Hilfe. Achtet dabei besonders auf die Atemtätigkeit. Grundsätzlich gilt, auch wenn sich die Badeunfallopfer schnell erholen, sollten sie sich dringend in ärztliche Kontrolle begeben. Auch nach erfolgreicher Rettung können später auftretende Komplikationen oder Organschäden nicht ausgeschlossen werden. 

Weiterführende Informationen und Anlaufstellen für Fragen rund um den sicheren Badespass findet ihr unter www.bfu.ch , ww.slrg.ch, www.saveyourfriends.ch oder bei den regionalen Sektionen des SLRG.

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur.

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