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#SOfunktionierts: Einen Schlaganfall erkennen

Es gibt Tage, da läuft nichts wie geplant. Damit ihr euch in allen misslichen Lagen zu helfen wisst, gibt es die #sofunktionierts-Artikel. Heute: Wie erkenne ich einen Schlaganfall?

Südostschweiz
07.11.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Klares Anzeichen: Ist eine Gesichtshälfte gelähmt, steckt vermutlich ein Schlaganfall dahinter.
Klares Anzeichen: Ist eine Gesichtshälfte gelähmt, steckt vermutlich ein Schlaganfall dahinter.
Symbolbild

Gemäss der Schweizerischen Hirnschlaggesellschaft (SHG) erleiden in der Schweiz jedes Jahr etwa 16’000 Menschen einen Schlaganfall. Zudem ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache. Wie es weiter heisst, entstehen etwa 15 Prozent der Schlaganfälle durch Hirnblutungen, 85 Prozent durch den Verschluss einer Gehirnarterie oder eines Gehirngefässes. 

Die Hirnblutung als Ursache des Schlaganfalls

Eine starke Hirnblutung ist meist lebensgefährlich. Auch wenn diese ausserhalb des Gehirns passiert. Je mehr Blut sich im Kopf sammelt, desto mehr steigt der Hirndruck an. Der knöcherne Schädel kann dem Druck nicht nachgeben, da er nicht dehnbar ist. Daher quetscht der Druck das Gehirn zusammen, was feine Gefässe im Gehirn abdrückt. Dadurch können Nervenzellen durch den auftretenden Sauerstoffmangel absterben.

Auf der Homepage von Fragile Suisse, einer Webseite für Menschen mit Hirnverletzung und deren Angehörige, werden die verschiedenen Formen von Hirnblutungen aufgelistet. Nicht alle aber müssen zu einem Schlaganfall führen.

Epiduralblutung: Das Blut sammelt sich zwischen dem Schädelknochen und der harten Hirnhaut (Dura mater). Die Hauptursache für eine Epiduralblutung ist ein Schädel-Hirn-Trauma.

Subduralblutung: Hier sammelt sich das Blut zwischen den beiden Hirnhäuten Dura mater und Arachnoidea (Spinnwebenhaut). Auch dieser Form der Hirnblutung liegt meist ein Schädel-Hirn-Trauma zugrunde.

Subarachnoidalblutung: Das Blut sammelt sich im Gehirn zwischen der Arachnoidea und dem Hirngewebe. Hauptursache ist das Platzen eines Aneurysmas (Erweiterung eines Blutgefässes im Hirn) oder eines angeborenen missgebildeten Blutgefässes.

Intrazerebrale Blutung: Dabei reisst ein Gefäss im Gehirn selbst. Dies kommt meist vor bei Bluthochdruck, vor allem wenn die Gefässe durch Arteriosklerose geschädigt sind. Auch ein Schädel-Hirn-Trauma kann die Ursache sein oder – selten – angeborene missgebildete Blutgefässe.

Verschluss eines Blutgefässes als Ursache des Schlaganfalls

85 Prozent der Schlaganfälle sind auf einen Verschluss eines Blutgefässes zurückzuführen. Dies wird auch ischämischer Hirninfarkt genannt. Dabei ist ein arterielles Blutgefäss im Hirn betroffen, also eines, welches sauerstoffreiches Blut in die verschiedenen Gehirnareale transportiert. Ist eine Vene, also ein Blutgefäss, welches Sauerstoffarmes Blut transportiert, im Gehirn betroffen, wird dies hämorrhagischer Infarkt genannt. Hämorrhagische Infarkte kommen jedoch deutlich seltener vor, wie auf der Homepage von Zavamed nachzulesen ist.

Der ischämische Hirninfarkt, also jener, bei dem eine Arterie betroffen ist, kann durch folgende Ereignisse ausgelöst werden:

-Ein Blutgerinnsel (auch Thrombus genannt) oder ein arteriosklerotisches Plaque, welche sich irgendwo im Blutkreislauf gebildet haben, ist mit dem Blut ins Gehirn gelangt. Dort werden die Gefässe zusehends enger und das Gerinnsel verstopft dieses schlussendlich.

-Innen an den Hirnarterien bestehende arteriosklerotische Veränderungen, auch Verkalkungen genannt, können ebenfalls zum Verschluss eines Blutgefässes führen. 

Anzeichen eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall. Wer die Anzeichen eines Hirninfarktes kennt, kann entsprechend schneller reagieren. Swissheart hat auf ihrer Webseite zentrale Symptome aufgelistet, welche auf einen Schlaganfall hindeuten. Meistens tritt eines oder mehrere der nachfolgenden Symptome auf:

-plötzliche Lähmung, Gefühlsstörung oder Schwäche, meist nur auf einer Körperseite (Gesicht, Arm oder Bein)

-plötzliche Blindheit (oft nur auf einem Auge) oder Doppelbilder

-Sprachstörungen und Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen

-heftiger Schwindel mit Gehunfähigkeit

-plötzlicher, ungewöhnlicher, heftiger Kopfschmerz

Wichtig sei auch, so die Autoren der Homepage, selbst wenn die Symptome bereits nach kurzer Zeit wieder verschwinden, sei dies kein Grund zur Entwarnung. Dann könnte es sich nämlich um eine transitorische ischämische Attacke, besser bekannt als Streifung, handeln. Auf solche Streifungen folgt erfahrungsgemäss oft ein Hirnschlag. 

Vermutet ihr bei einer anderen Person einen Schlaganfall, gibt es folgende Möglichkeiten: Bittet die betroffene Person, zu lächeln. Wie die Hirslanden im Internet schreibt, wäre bei einem Schlaganfall gegebenenfalls die eine Seite des Gesichts verzogen. Ihr könnt die Person auch bitten, die Arme nach vorne zu strecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Gelingt dies nicht, könnte auch dies ein entsprechendes Anzeichen sein. Ebenfalls alarmierend wäre es, wenn die betroffene Person nicht in der Lage wäre, einen einfachen Satz nachzusprechen. Sollte etwas von dem genannten zutreffen, muss unbedingt der Notruf alarmiert werden. 

Weil dies alles doch sehr theoretisch ist, so kann ein Schlaganfall aussehen: 

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