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So schützt ihr euch vor Unfällen auf der Piste

Es gibt Tage, da läuft nichts wie geplant. Damit ihr euch in allen misslichen Lagen zu helfen wisst, gibt es die #sofunktionierts-Artikel. Heute: Wie lassen sich Unfälle auf der Piste vermeiden?

Südostschweiz
04.02.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Eine angepasste Fahrgeschwindigkeit und eine gute körperliche Verfassung erhöhen die Sicherheit auf der Piste.
Eine angepasste Fahrgeschwindigkeit und eine gute körperliche Verfassung erhöhen die Sicherheit auf der Piste.
Bild Livia Mauerhofer

von Gianna Jäger

Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und frischer Schnee – die perfekten Voraussetzungen, um einen Tag auf der Piste zu verbringen. In der Schweiz scheinen Wintersportarten attraktiver denn je zu sein. Laut Samuli Aebli, Experte des grössten Schweizer Unfallversicherers Suva, gibt es im ganzen Land nämlich rund 2,8 Millionen Schneesportlerinnen und Schneesportler.

Doch das beliebte Hobby birgt auch Risiken: Jeden Winter verletzen sich rund 34’000 Arbeitnehmende auf Pisten im In- und Ausland, wie es auf der Internetseite der Suva heisst. Über 90 Prozent aller Schneesportunfälle seien dabei selbstverursacht. Doch warum? «Die Selbsteinschätzung funktioniert oft nicht sehr gut», so Aebli im Gespräch mit TV-Südostschweiz. Häufig würden sich die Leute nämlich überschätzen. Der Experte erklärt: «Schneesportarten sind mit vielen schönen Emotionen verbunden. Dabei vergisst man manchmal, was man wirklich kann und wie viel man sich zutrauen will.» Deshalb lohne es sich, sich mit dem eigenen Risikoverhalten auseinanderzusetzen. «Damit man auch den nächsten Tag geniessen kann und nicht im Spital landen muss.»

Risikofaktoren für Schneesportunfälle

Zu den grössten Risikofaktoren für Schneesportunfälle gehören laut Suva:

– ungenügendes Gefahrenbewusstsein
– überhöhte Fahrgeschwindigkeit
– mangelhafte körperliche Kondition
– körperliche Ermüdung
– ungenügendes Fahrkönnen
– ungenügender physiologischer Zustand
– fehlende Schutzausrüstung
– falsch eingestellte Skibindung
– Pistenraumgestaltung und Snowparks

Tipps für einen sicheren Schneesport

Suva-Experte Aebli gibt euch einige Tipps, wie ihr auf der Piste sicher unterwegs seid.

1. Einen Schneesportcheck machen: Die Suva bietet auf ihrer Webseite einen kostenlosen Schneesportcheck an. Dort lernt man sein Risikoverhalten kennen. 

2. Das Material überprüfen: Das Material ist entscheidend für ein sicheres Fahren auf der Piste. Daher sollte es immer überprüft werden, bevor es benutzt wird. Insbesondere sollte man bei den Skis einen Bindungsauslösungstest machen, damit die Bindungen, im Falle eines Sturzes, auch rechtzeitig öffnen. Dies kann man ganz einfach in einem Sportgeschäft machen. 

3. Einen Helm tragen: Helme schützen im Falle eines Sturzes vor schweren Kopfverletzungen. Natürlich nicht absolut, aber ein Helm mindert die möglichen Verletzungen. Zudem hält er schön warm, ist bequem und sieht auch noch gut aus.

4. Mit einem Warm-up in den Tag starten: Ein Warm-up kann sehr positive Effekte haben: Die Signale des Gehirns kommen so schneller bei den Füssen an. Dadurch fährt man besser Ski oder Snowboard.

5. Die richtige Selbsteinschätzung gewinnen: Man sollte sich im Verlaufe des Tages immer wieder fragen: Habe ich noch genügend Kraft und Ausdauer für diese Piste? Wie sehr möchte ich an meine Grenzen gehen? So kann man sicherstellen, dass man keinen Sturz erleidet. Die Fahrt auf dem Sessellift eignet sich beispielsweise ideal für diese Überlegungen. 

6. Einen Ski- oder Snowboardkurs besuchen: Die richtige Technik lernt man am besten in einem Privatkurs bei einem Skilehrer oder einer Snowboardlehrerin. Am besten fängt man bereits im Kindesalter damit an.

7. Einen Lawinenkurs absolvieren: Abseits der Piste herrscht Lawinengefahr. Den Umgang mit dieser Gefahr lernt man am besten in einem Lawinenkurs. Dort erfährt man auch, wie eine Notfallausrüstung aussieht und wie sie zu benutzen ist. 

8. Schlitteln sollte nicht unterschätzt werden: In der Schweiz gibt es laut Beratungsstelle für Unfallverhütung rund 6300 Schlittelunfälle pro Jahr. Eine richtige Ausrüstung ist daher essenziell. Deswegen sollte auch beim Schlitteln ein Helm getragen werden. Um richtig bremsen zu können, braucht es ausserdem gutes Schuhwerk. Darum: Niemals in Hallenturnschuhen schlitteln!

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