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Schwangerschaftsabbrüche: Konstant in Graubünden, verdoppelt in Glarus

Die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche bleibt schweizweit und in Graubünden stabil. Im Kanton Glarus hat sie sich mehr als verdoppelt.

Südostschweiz
06.07.22 - 14:27 Uhr
Leben & Freizeit
Medikamente werden öfter eingesetzt: Die medikamentösen Abbrüche haben schweizweit im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.
Medikamente werden öfter eingesetzt: Die medikamentösen Abbrüche haben schweizweit im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.
Symbolbild Christine

Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat neue Zahlen zu den Schwangerschaftsabbrüchen in der Schweiz veröffentlicht. Im vergangenen Jahr wurden 11'049 Abbrüche gemeldet. Seit 2017 nehmen diese wieder zu, im internationalen Vergleich ist die Rate in der Schweiz allerdings niedrig.

Trotz leichten Variationen ist die Anzahl der Abbrüche im Jahr 2021 fast gleich wie die Anzahl aus dem Jahr 2020. Im Jahr 2020 haben 6,8 pro 1000 Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren eine Schwangerschaft abgebrochen, im Jahr 2021 waren es 6,7 Frauen.

Im Kanton Graubünden wurden 2021 156 Schwangerschaften abgebrochen, was eine Rate von 4,6 pro 1000 Frauen ergibt. Die Zahlen sind identisch mit denen aus dem Jahr 2020. In Glarus hingegen haben 53 Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2021 stattgefunden, was in diesem Kanton eine Rate von 7,5 pro 1000 Frauen ergibt. Im Vorjahr waren es 25 Fälle, was eine Rate von 3,6 gibt.

Grösstenteils vor der zwölften Schwangerschaftswoche

95 Prozent der Abbrüche fanden vor der zwölften Schwangerschaftswoche statt. Diese Rate ist über die Jahre stabil geblieben und der kantonale Unterschied ist gering. In Graubünden sowie in Glarus trifft dies im Jahr 2021 auf je 91 Prozent der Fälle zu. Im Vorjahr lag die Rate in Graubünden bei 92 und in Glarus bei 100 Prozent.

Anstieg medikamentöser Abbrüche

2021 wurden 80 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche medikamentös durchgeführt, die übrigen 20 Prozent chirurgisch. Die Zunahme der medikamentösen Abbrüche betrifft laut den Daten des BFS seit 2019 alle Kantone. Im Kanton Graubünden handelte es sich um 70 Prozent medikamentöse Abbrüche, in Glarus um 77 Prozent. (bal)

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