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Plakate von Carigiet, eine Postkutsche und Zahnprothesen im Zug

Das bevorstehende Wochenende ist grau und nass. Ideal, um die vielfältigen Angebote der Bündner Museen zu erkunden. Wir stellen euch ein paar vor.

Südostschweiz
31.03.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Nach einer langen Schönwetterperiode und frühlingshaften Temperaturen ist es wieder kälter, trüb und nass geworden. Warum also nicht einmal einen Ausflug in eines der Bündner Museen machen? Vom Museum Sursilvan in Trun bis zum Segantini Museum in St. Moritz: Wir stellen euch ein paar Bündner Museen und deren aktuelle Ausstellungen vor. 

Museum Sursilvan: das vielfältige Schaffen von Alois Carigiet

Imposant: das Museum Sursilvan Cuort Ligia Grischa in Trun.
Imposant: das Museum Sursilvan Cuort Ligia Grischa in Trun.
Bild Archiv

Das Museum Sursilvan Cuort Ligia Grischa ist im imposanten Barockgebäude am Ortseingang von Trun beheimatet. Einst als Verwaltungsgebäude des Klosters Disentis sowie als Tagungs- und Gerichtsort des Grauen Bundes genutzt, wurde es Ende des 17. Jahrhunderts neu errichtet.

Ab dem 1. April widmet sich das Museum dem abwechslungsreichen Schaffen von Alois Carigiet, dem Grafiker, Maler und Illustrator aus Trun, bekannt für seine Schellenursli-Bilder. Die Ausstellung mit dem Titel «Alois Carigiet – der vielfältige Künstler» will die verschiedenen Tätigkeitsfelder von Carigiet aufzeigen: Gebrauchsgrafik, Auftrags- und freie Arbeiten. «Diese Vielseitigkeit und sein einzigartiger Stil machen aus Carigiet einen der grossen Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts, dessen gesamtes Kunstschaffen weit über den Schellenursli hinausgeht», beschreibt das Museum seine aktuelle Ausstellung. 

Neben Carigiets Wandbildern und Plakaten sind auch Entwürfe, Skizzen und Malereien sowie Archivfotos und Interviewaufnahmen zu sehen und zu hören. Eine besondere Attraktion bietet gemäss Museumsleitung das animierte und musikalisch begleitete Wandbild «Allegro con Spirito».

Das Museum Sursilvan ist jeweils am Montag, Mittwoch und Samstag sowie jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sind hier zu finden.

Segantini Museum: ein Frühwerk zu Gast in St. Moritz

Im Kuppelsaal: Segantinis berühmtes Werk, das Alpentriptychon mit den Bildern «Werden – Sein – Vergehen» (v.l.), wird in einer Sonderausstellung dem Ditpychon von  Stephan Schenk «Werden – Vergehen» gegenübergestellt.
Im Kuppelsaal: Segantinis berühmtes Werk, das Alpentriptychon mit den Bildern «Werden – Sein – Vergehen» (v.l.), wird in einer Sonderausstellung dem Ditpychon von  Stephan Schenk «Werden – Vergehen» gegenübergestellt.
Bild Mayk Wendt

Der italienische Maler Giovanni Segantini lebte von 1858 bis 1899. Seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte er im Oberengadin und im Bergell. Eines seiner berühmtesten Werke, das Alpentriptychon, besteht aus den drei Bildern «Werden – Sein – Vergehen» und stellt den Lebenszyklus dar. In der aktuellen Sonderausstellung wird es im Kuppelsaal des Museums einem anderen Werk gegenübergestellt: dem Diptychon des Fotografen Stephan Schenk mit den beiden Fotografien «Werden – Vergehen».

Die Attraktion neben der Dauerausstellung und der Sonderausstellung im Kuppelsaal bildet Segantinis Frühwerk «Il Naviglio a ponte San Marco» (1880), wie das Museum schreibt. Dieses Gemälde wird bis Ende Wintersaison in St. Moritz bleiben. Es ist ein Gemälde aus italienischem Privatbesitz und wird dank des raffinierten Bildaufbaus, des Farbreichtums und der Lebendigkeit des Lichtzusammenspiels als absoluter künstlerischer Höhepunkt in der ersten Schaffensphase des damals 22-jährigen Malers bezeichnet.

Das Segantini Museum ist bis am 20. April jeweils von Dienstag bis Sonntag von 11 – 17 Uhr geöffnet, bevor es in der Zwischensaison schliesst. Details zu den Ausstellungen gibt es hier.

Bahnmuseum Albula: von ratternden Zügen und imposanten Viadukten

In Bergün: das Bahnmuseum Albula.
In Bergün: das Bahnmuseum Albula.
Bild Archiv

Die Albulalinie der Rhätischen Bahn (RhB) führt von Thusis durch Kehrtunnels und über Viadukte das Albulatal hoch Richtung St. Moritz. Sie ist ein Paradestück aus der Zeit der Bahnpioniere und gehört zum Unescowelterbe. Als sie 1903 eröffnet wurde, waren die technischen Möglichkeiten noch nicht so fortgeschritten wie heute. Welche Schwierigkeiten mussten damals also überwunden werden? Wie war das mit den Baukosten? Welche Auswirkungen hatte die Bahn auf das Tal? Diese Fragen führen die Besucherinnen und Besucher auf einem Parcours durch das Museum.

In der Dauerausstellung geht es um die Themen Mensch und Alpenüberquerung, Gründerzeit und Hotellerie, Bahnbau–Technik und Baualltag, Bahnreisen und Bahnbetrieb sowie Nachhaltigkeit und Werte. 

Die Sonderausstellung «Neben der Spur – von skurrilen Bahngeschichten» zeigt Pläne von alten, visionären Bahnprojekten wie der Greinabahn, der Tödibahn oder der Scalettabahn. Sie zeigt aber auch, was alles so im Zug liegen bleibt – Rucksäcke, Jacken, Prothesen, Spielgeld – und berichtet von Skurillem aus der Bahnwelt – zum Beispiel von einer Art Bahnhofhotel in der Val Müstair, wo es gar keine Bahnlinie gibt.

Kinder erfahren auf der Clà-Ferrovia-Tour auf spielerische Art Spannendes aus der Welt der RhB. Anhand eines Pixiebuches lösen sie verschiedene Aufgaben und helfen so Clà Ferrovia, seine Trillerpfeife wieder zu finden.

Das Bahmuseum Albula ist jeweils von Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, am Samstag von 10 bis 18 Uhr und am  Sonntag und an allg. Feiertage von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos gibt es hier.

Heimatmuseum Davos: über das Leben von damals

Kuhglocke und Küchengeschirr: Das Heimatmuseum Davos bringt seinen Gästen das Leben von damals näher.
Kuhglocke und Küchengeschirr: Das Heimatmuseum Davos bringt seinen Gästen das Leben von damals näher.
Bild Archiv

Eine alte Postkutsche, altes Küchengeschirr und Werkzeug: Das Heimatmuseum Davos zeigt Gegenstände aus der Vergangenheit, die zusammen mit historischen Dokumenten aufzeigen, wie sich das einstige Bauerndorf Davos zum heutigen Tourismus- und Kongressort entwickelte. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Kultur der Walser, die das Landwassertal ab dem 13. Jahrhundert besiedelten. 

Das grosse Jenatschhaus, in welchem das Heimatmuseum untergebracht ist, wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Sehenswert sind auch eine alte Remise, die als Unterstand für eine alte Flüela-Postkutsche dient, ein walserischer Kornspeicher und eine Mühle, die um das Museum zu finden sind. In der Mühle wird noch heute gemahlen.

Das Heimatmuseum Davos ist jeweils von Sonntag bis Donnerstag von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es hier

Bündner Naturmuseum Chur: 150-Jahr-Jubiläum mit vielen Extras

Ein Extra zum Jubiläum: Die Sonderausstellung «Schatzkammer – 150 Jahre Bündner Naturmuseum» gewährt anhand von 150 Objekten einen Einblick in die Tätigkeiten des Museums.
Ein Extra zum Jubiläum: Die Sonderausstellung «Schatzkammer – 150 Jahre Bündner Naturmuseum» gewährt anhand von 150 Objekten einen Einblick in die Tätigkeiten des Museums.
Bild Livia Mauerhofer
Voilà: Museumsdirektor Ueli Rehsteiner präsentiert einen Luchs.
Voilà: Museumsdirektor Ueli Rehsteiner präsentiert einen Luchs.
Bild Livia Mauerhofer

Dieses Museum hat Tradition: Das Bündner Naturmuseum in Chur feiert heuer sein 150-Jahr-Jubiläum. Es bietet für Jung und Alt spannende Einblicke in die Vielfalt der Bündner Natur und Tierwelt. So zeigen die Dauerausstellungen die Säugetiere Graubündens, die Fische und Krebse, die in den Bündner Gewässern zu Hause sind, sowie die ganze Vielfalt der Bündner Pflanzen- und Tierwelt mit Vögeln, Reptilien, Schmetterlingen, aber auch mit Flechten, Pilzen, Blütenpflanzen und Moosen. 

Die Sonderausstellung «Schatzkammer Natur - 150 Jahre Bündner Naturmuseum» wirft anhand von 150 Exponaten einen Blick auf 150 wechselvolle Jahre. Die 150 Sammlungsobjekte dokumentieren die Geschichte des Museums und zeigen auf, wie sich die Sammlungen, Ausstellungen, Aktivitäten und die Belegschaft verändert haben.

Das Bündner Naturmuseum ist jeweils von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es hier

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