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Nie wieder «e hübsche Aabed»?

Am Mittwochabend lud der erste Kanal des helvetischen Farbfernsehens zur Sendung «Hallo SRF». Das Gefäss wurde geschaffen, um Kritikern – oder «Kritiker:innen», wie das Medienhaus am Leutschenbach seit einiger Zeit zu schreiben pflegt – eine Stimme zu geben.

Andri
Dürst
16.01.22 - 12:00 Uhr
Leben & Freizeit
Gaudenz Flury, der «Mister hübsche Aabed» beim Schweizer Fernsehen.
Gaudenz Flury, der «Mister hübsche Aabed» beim Schweizer Fernsehen.
SRF

Einerseits erhielten Zuschauende zu Hause via Chat, andererseits Studiogäste vor Ort die Möglichkeit, ihre Fragen und Anregungen live während der Sendung kundzutun. Damit die Sendung etwas Pepp erhielt, wurden während den einzelnen Themenblöcke lustige Videoclips eingestreut, die durchaus zum Schmunzeln gereichten. Darin wurden etwas ­kuriose Vorwürfe, die das SRF in der Vergangenheit erhielt, auf humoristische Weise aufgegriffen.

Dran glauben musste auch «Wetterfrosch» Gaudenz Flury, der sich nach den Meteo-Sendungen jeweils so verabschiedet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. SRF trieb das Thema «hübsche Aabed» auf die Spitze, indem es Flury zeigte, wie er bei sich zu Hause den Postboten, im Studio die Empfangsdame und am Telefon einen Anrufer mit besagten Worten verabschiedet.

Zuschauer W. D. wollte von SRF wissen: «Was soll das denn bedeuten: ‹e hübsche Oobe›?». Scheinbar ist diese klangvolle walserdeutsche Abschiedsformel nicht allen Fernsehkonsumierenden im Lande geläufig. W. D. störte sich sogar etwas daran. Er ergänzte: «Es gäbe sicher bessere Abschiedsworte». Ob es das wirklich gibt, liess SRF offen. Jedoch verschlimmbesserte Mario Grossniklaus, Moderator von «Hallo SRF», das Ganze mit einer gut gemeinten Erklärung: «‹E hübsche Aabed› ist eine Redewendung aus dem Prättigau, und von dort kommt Gaudenz Flury». Dies kann die DZ natürlich nicht so stehen lassen. Denn erstens wird «hübsch» nicht nur im Prättigau verwendet. Im ­Davoserdeutschen Wörterbuch heisst es dazu: «Das Adjektiv ‹schön› ist unserer Mundart fremd». Und zweitens – das ­wissen die geneigten DZ-Leser – stammt Gaudenz Flury nicht aus dem Prättigau, sondern aus dem Landwassertal.

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