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«Musiker und Sportler ergänzen sich gut»

Seit einem halben Jahr besuchen nicht nur Sportler, sondern auch zwei Musiker­innen die Davoser Talentschule. Bald stehen die nächsten Aufnahmeprüfungen auf dem Programm – mit neuen Musiktalenten.

Pascal
Spalinger
20.01.22 - 07:00 Uhr
Leben & Freizeit
Die Talentschule-Verantwortlichen hoffen, dass noch mehr Jung-Musizierende aufgenommen werden können.
Die Talentschule-Verantwortlichen hoffen, dass noch mehr Jung-Musizierende aufgenommen werden können.
Pascal Spalinger

Pianistin Carina Leisinger und Sängerin Mandy Grace Federspiel hätten sich gut in ihre Talentklasse integriert, und die Zusammenarbeit zwischen Musikerinnen und Sportlern habe von Anfang an sehr gut geklappt, fassen Schulleiter Marco Schneider und Co-Sportkoordinator ­David Sonderegger auf Anfrage zusammen. Das liegt wohl auch daran, dass die beiden jungen Musikerinnen auch sportlich begabt sind und in den gemeinsamen Sportlektionen problemlos mithalten können. «Die gegenseitige Akzeptanz ist hoch», stellt Sonderegger fest. So machen die beiden Musikerinnen etwa auch das Mentaltraining der Sportler mit – etwas, das auch ihnen einiges bringt. Die ­Gesamtbilanz falle positiv aus, auch wenn es sich corona-bedingt um ein schwieriges Jahr gehandelt habe, sagen die Verantwortlichen. Da keine Konzerte durchgeführt werden konnten, sei es schwierig gewesen, gemachte Fortschritte nach aussen zu tragen. Zudem sei man daran, die Zusammenarbeit zwischen Musik- und Talentschule insofern zu ­intensivieren, als dass die Förderplanung für die Musiktalente weiter ausgebaut werden solle, meint Marco Schneider. 

Individuelle Förderung greifbar machen

Der Eintritt der zwei Jungmusikerinnen war auch für die Verantwortlichen von Musik- und Talentschule Neuland, und entsprechend hatten sie einiges zu ­lernen. Man müsse die individuelle Förderung für alle involvierten Personen noch greifbarer machen, stellt Schneider fest. Konkret habe man Rahmenbedingungen für die musikalische Förderung zu definieren und zu regeln, wer zu was Zugang habe sowie wo Freiheiten ge­lassen werden könnten. «Es sind mehrere Personen in die Arbeiten eingebunden, und wir brauchen einen konkreten Förderplan. Denn im Gegensatz zu anderen Sportarten sind Erfolge in der Musik nicht so einfach messbar.»

«Man weiss, wie es geht»

Nächstens stehen die Talentschul-Aufnahmeprüfungen für das Schuljahr 2022/23 an – mit mehreren Interessierten aus der Musikschule. Sie konnten für ihre Vorbereitungen bereits auf einiges Wissen zurückgreifen. «Die Lehrpersonen wissen nun, wie es geht, Kandidierende erfolgreich durch Vorbereitungsphase und ­Prüfungen zu bringen. Und wir können mit diesem Wissen diesmal ruhiger arbeiten», stellt Schneider fest. Zudem könnten auch Mandy Grace und Carina Auskunft geben und dadurch unterstützend ­wirken. Schneider hofft, dass in diesem Sommer weitere Jungmusiker den Sprung in die Talentschule schaffen werden. Denn damit könne eine gewisse Kontinuität erreicht werden, was sehr wichtig sei. «So kann das Ganze wachsen und optimiert werden. Denn Musiker und Sportler ergänzen sich sehr gut. Und wer weiss: Vielleicht können wir dereinst ­sogar zwei getrennte Abteilungen führen.»

Dass nun auch musikalisch Begabte in der Talentschule Unterschlupf gefunden haben, ist auch für die Musikschule von Vorteil. Denn damit kann man spezifischer auf die in Davos vorhandenen ­Möglichkeiten hinweisen, die für ambitionierte Jungmusikerinnen und Jungmusiker existieren. Die musikalische ­Förderung könne auf diesem Weg spezifischer aufgegleist werden – weshalb auch die Zusammenarbeit mit Bläserklasse Platz und Jugendmusik Davos wichtig sei, meint Schneider. Insgesamt sind die Verantwortlichen sehr positiv gestimmt, was die Zukunft der Talentschule angeht – zumal es für die diesjährige Aufnahmeprüfungen mehr Anmeldungen gegeben hat als im Jahr zuvor. «Vielleicht können wir dereinst sogar ausbauen, aber das wäre dann ein politischer Entscheid», orakelt Schneider.

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