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Lob und Kritik von den Wildmannli

«Das Generationenprojekt kann zum ersten grossen Konzept-Baustein für nachhaltige Davoser Mobilität werden – vorausgesetzt, als Ziel wird die Innenstadt-Verkehrsberuhigung um mindestens die Hälfte des heutigen privaten Verkehrsaufkommens anvisiert», schreibt der Verein «Wildmannli Tafel uf Tafaas».

Davoser
Zeitung
12.09.22 - 07:28 Uhr
Leben & Freizeit
Virtueller Blick vom Bünda-Hang Richtung Palüda: Die Wildmannli fordern ein genügend grosses Parkhaus beim neuen Bahnhof Dorf.
Virtueller Blick vom Bünda-Hang Richtung Palüda: Die Wildmannli fordern ein genügend grosses Parkhaus beim neuen Bahnhof Dorf.
zVg

Die Medienmitteilung der Wildmannli wird nachfolgend im Wortlaut wiedergegeben:

Die kommende Ausgabe des 9. Heftes der Schriftenreihe «Wildmannli Wiitblick Davos Klosters», befasst sich mit der Thematik des Generationenprojekts «Neu­gestaltung Ortszentrum Davos Dorf». Die Denkfabrik «Wildmannli-Wiitblick» begrüsst die verkehrskonzeptionelle Wirkung dieses Generationenprojekts, denn es ermöglicht den Davoserinnen und Davosern erstmals, grundsätzlich und konkret über neue Formen von Mobilität nachzudenken und nachhaltige Lösungen über mehrere Generationen zu realisieren.

Die Wildmannli fordern seit Jahren ein Gesamt-Verkehrskonzept und formulierten die Vision der «verkehrsfreien und umweltfreundlichen E-City Davos». Mobilität mit Umstieg auf verschiedenste Verkehrsmittel ist neu zu gewichten und modern und zukunftsgerichtet auszulegen. Die Voraussetzung dafür ist – neben der entsprechenden zukunftsweisenden Infrastruktur, dem ÖV-Hub «Parsenn» – vor allem auch der Wille, alte Denkmuster abzulegen und neue Lösungen nicht nur zu suchen, sondern diese auch umzusetzen. Die Wildmannli sind der Überzeugung, dass die Zeit für solche Veränderungen reif ist. Energiekrise und steigende Preise helfen mit, die Bevölkerung zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen. Zumindest innerorts. Davos ist am Punkt angekommen, an dem die Mobilität in der Stadt zwingend effizienter, digitaler, klimaschonender und sicherer gemacht werden muss. Davos ist heute zu autolastig. Das Verkehrsaufkommen muss bis 2030 um die Hälfte reduziert werden. Nur dadurch lässt sich die Lebensqualität in unserer Alpenstadt massiv und nachhaltig verbessern.

Das Generationenprojekt ist ein erster wichtiger Baustein in einem Gesamt-Verkehrskonzept Davos, indem es die innerstädtische Verkehrsberuhigung ermöglicht. Der private Zielverkehr wird am Ortseingang an den Auffangparkplätzen gestoppt. Von dort wird generell und grundsätzlich auf den ÖV umgestiegen – mit Bus, Bahn und Sammeltaxis wird rund um die Uhr in den Innerortsbereich geshuttlet.

Um das Generationenprojekt langfristig und nachhaltig zum Erfolg zu führen, muss Davos nun Mut beweisen. Mut zu Innovationen – die Grundversorgung in Sachen Mobilität beispielsweise kann durch ÖV und private Anbieter gemeinsam erbracht werden. Und es braucht Mut zu Grösse! Dies gilt besonders für die Realisierung von Parkhaus, Bushof, Sammeltaxi-Stand und Velostation sowie weiteren Mobilitäts-Serviceleistungen. Der ÖV-Hub «Parsenn» muss grosszügig und nach neuestem Stand der Technik zukunftsorientiert ausgestaltet sein, damit er auch langfristig den Anforderungen der Davoser Bevölkerung und der Gäste genügen wird. Es braucht genügend Auffangparkplätze am Ortseingang, mehr Pflichtparkplätze für die Parsennbahn und einen grosszügig dimensionierten Bushof, um eine erfolgreiche Verkehrs­lösung für die nächsten Generationen zu schaffen. Nur wenn wir heute den Mut aufbringen, gesamtverkehrsstrategisch zu denken und als Öffentliche Hand auch gross zu bauen, dabei hohe Investitionen nicht scheuen, werden wir das Optimum herausholen.

Das heutige Projekt muss konzeptionell noch stark verbessert und auf die Bedürfnisse der ganzen Innenstadt, ja der ganzen Landschaft Davos ausgerichtet werden. Der Bahn wird als Verkehrsmittel zur Personenverteilung ab dem ÖV-Hub «Parsenn» eine bedeutendere Rolle zukommen. Zudem soll Fussgängern und Velofahrern auf allen Strassenzügen mehr Beachtung geschenkt werden. Wird so gedacht und geplant, dann ist jeder Franken in dieses Generationenprojekt eine gute, weil langfristig-nachhaltige Investition.

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