×

Erfolg ist auch in kleinem Rahmen möglich

Am Samstag stand der achte Davoser Bring- und Holtag auf dem Programm. Mit ihm aber offensichtlich noch viele andere Anlässe im Ort, sodass die Tauschaktion im Busdepot weniger gut besucht wurde als in früheren Jahren.

Andri
Dürst
23.06.22 - 07:00 Uhr
Leben & Freizeit

Dennoch konnten viele Gegenstände den Besitzer wechseln, und auch die «Nebenveranstaltungen» konnten Erfreuliches berichten. Denn die Idee hinter dem Bring- und Holtag ist so einleuchtend wie simpel: Man organisiere einen Tag, an dem Leute nicht mehr gebrauchte Gegenstände bringen können, worauf man anschliessend andere Sachen mitnehmen kann. So manches Utensil kann so vor dem Abfall gerettet werden. Die Idee nach Davos brachte Architekt Paul Sprecher, wie sich Gian-Paul Calonder, «emeritierter» Umweltbeauftragter der Gemeinde, im Gespräch mit der DZ erinnert. Die damalige Abfallkommission habe die Idee besprochen und für gut befunden, sodass Ende der 1990er-Jahre das erste Mal besagte Tauschaktion durchgeführt werden konnte.

Gute Qualität hat Vor- und Nachteile

Sieben Ausgaben später stellten nebst Calonder auch diverse Helfer fest, dass heuer weniger Gegenstände angeliefert wurden als früher. Men Dellagiovanna, amtierender Umweltbeauftragter, freute sich aber über die gute Qualität der mitgebrachten Sachen – beispielsweise von Spielwaren. Denn der Bring- und Holtag solle nicht zu einer reinen Entrümpelungsaktion verkommen, sondern gute, immer noch nutzbare Ware an den Mann oder die Frau bringen. Doch die Kehrseite dieser Medaille stellten sowohl Calonder als auch Dellagiovanna fest: «Einige wenige nahmen viel mit». Für Schnäppchenjäger sei der Tag eine gute Gelegenheit, gratis Gegenstände in Besitz zu nehmen, um sie später auf einem Flohmarkt oder im Internet weiterzuverkaufen. «Dies entspricht eigentlich nicht der Idee des Bring- und Holtages.»

Immer noch gut im Schuss: Ein Salontisch mit Steinplatte suchte einen neuen Besitzer.
Immer noch gut im Schuss: Ein Salontisch mit Steinplatte suchte einen neuen Besitzer.
Gian-Paul Calonder war heuer als Helfer mit dabei.
Gian-Paul Calonder war heuer als Helfer mit dabei.
Die Sportgeräte im Transitzentrum Laret wurden bereits in Beschlag genommen.
Die Sportgeräte im Transitzentrum Laret wurden bereits in Beschlag genommen.
Die sportliche Ertüchtigung bietet den Bewohnern Abwechslung.
Die sportliche Ertüchtigung bietet den Bewohnern Abwechslung.
Nicole Keller und Charlotte Lannou von «Green UP» waren auch zugegen.
Nicole Keller und Charlotte Lannou von «Green UP» waren auch zugegen.
Wohin kommen diese Sachen? Men Dellagiovanna (rechts) berät sich mit den Helfenden.
Wohin kommen diese Sachen? Men Dellagiovanna (rechts) berät sich mit den Helfenden.
Die Flickcoaches der Reparierbar hatten auch einen eigenen Stand.
Die Flickcoaches der Reparierbar hatten auch einen eigenen Stand.
Am Schluss musste nicht viel Abfall entsorgt werden.
Am Schluss musste nicht viel Abfall entsorgt werden.

Lokale Aktionen konnten sich präsentieren

Doch das Hauptziel, die Abfallflut zu reduzieren, habe man ganz klar erreichen können. Und tatsächlich: Der vor dem Busdepot stationierte Kehrichtlastwagen musste seine Rückreise nur mit einer kleinen Ladung antreten. Ebenfalls erfreut zeigte sich Franziska Radelow-Fopp. Bereits im Vorfeld habe man nach einem Aufruf viele Occasions-Fitnessgeräte für das Transitzentrum Laret erhalten, freut sie sich. Und auch die beiden «Nebenschauplätze», die thematisch perfekt zum Bring- und Holtag passten, konnten einigen Besuch empfangen. Die Damen von «Green UP» widmeten sich dem Thema «Zero Waste» und konnten einige interessante Tipps für den Alltag geben. Und die Flickcoaches der Reparierbar waren ebenfalls zugegen und konnten Gegenständen ein zweites Leben schenken. Zwar war auch bei ihnen der Andrang nicht gross, doch dank ihrer Präsenz im Busdepot konnten sie etwas Werbung für sich machen. So hofft man, einige Leute bei einer anderen Gelegenheit zur monatlich durchgeführten ­«Reparierbar» begrüssen zu dürfen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR