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Die Schule hat begonnen

In 15 Kantonen hat am Montagmorgen das neue Schuljahr gestartet. So auch im Kanton Graubünden. An insgesamt 165 Standorten wird nun wieder die Schulbank gedrückt.

Südostschweiz
15.08.22 - 14:09 Uhr
Leben & Freizeit
Wie im 2018: Das war der erste Schultag der Kinder von Landquart vor vier Jahren. Auch heute werden wieder neue Schülerinnen und Schüler begrüsst.
Wie im 2018: Das war der erste Schultag der Kinder von Landquart vor vier Jahren. Auch heute werden wieder neue Schülerinnen und Schüler begrüsst.
Archivbild Olivia Aebli-Item

von Katharina Balzer und Nicole Nett

Nach den langen Sommerferien drücken seit Montagmorgen die Bündner Schülerinnen und Schüler wieder die Schulbank. In Graubünden gibt es insgesamt 165 Schulstandorte für die obligatorische Schulzeit – also Primar- und Oberstufe. 

Über 18’000 Schülerinnen und Schüler

Wie Claudia Andriuet vom Amt für Volksschule und Sport gegenüber Radio Südostschweiz sagt, gibt es momentan noch keine statistische Angabe zu den Schülern, welche dieses Jahr die obligatorische Schule besuchen. Die Zahlen werden jeweils gesamtschweizerisch erst Mitte September erhoben.

Im Schuljahr 2020/21 seien es 18'003 und im Vorjahr, 2021/22, 18'163 Schülerinnen und Schüler gewesen. Davon waren es in beiden Jahren rund 1700 Erstklässler. Die kleinste Schule befindet sich übrigens in Avers. Dort begann am Montag für acht Schülerinnen und Schüler die Schulzeit. In Chur sind es über 2500 Kinder und Jugendliche. Radio Südostschweiz hat mit Romano Meuli gesprochen, welcher am Montag neu in den Lehrererberuf gestartet ist. Im Interview verrät er, was er sich für das kommende Schuljahr vorgenommen hat:

Lehrermangel weiterhin Thema

Wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt, ist in der Deutschschweiz ein einigermassen normaler Schulstart nur möglich, weil vielerorts Pensen aufgestockt oder Personen ohne entsprechende Diplome angestellt worden sind. So hat beispielsweise im Kanton Bern jede zehnte Lehrperson keinen entsprechenden Ausweis, wie es heisst. Auch der Kanton Zürich habe in der Not Hunderte Aushilfslehrerinnen und Aushilfslehrer engagiert. Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz hatte im Vorfeld der Wiederaufnahme des Schulbetriebs Alarm geschlagen. Der Lehrermangel sei «schlimmer denn je». In Graubünden, wo über 2000 Lehrpersonen unterrichten, ist das Problem noch nicht so stark ausgeprägt. Wir haben darüber berichtet:

Aufgepasst auf dem Schulweg

Aufgepasst: 40 Prozent der schweren Unfälle mit Kindern passieren auf dem Schulweg. Deshalb ist hier täglich besondere Vorsicht geboten.
Aufgepasst: 40 Prozent der schweren Unfälle mit Kindern passieren auf dem Schulweg. Deshalb ist hier täglich besondere Vorsicht geboten.
Bild Livia Mauerhofer

Damit die Kinder gesund und sicher in ihrer neuen Umgebung im Kindergarten oder der Primarschule ankommen, sensibilisiert die Kampagne «Stoppen für Schulkinder» alle Verkehrsteilnehmenden, wie der Verkehrsdienst TCS schreibt. Während der ersten Schulwoche markiere die Polizei entsprechend mehr Präsenz:

Aber auch nach der ersten Schulwoche, ohne den Einsatz der Polizei, ist Vorsicht auf dem Schulweg geboten. Laut TCS ereignen sich 40 Prozent der schweren Unfälle mit Kindern auf dem Schulweg. Jeden Tag werden zwei Unfälle registriert und im vergangenen Jahr sind es laut einer Statistik des Bundesamts für Strassen 532 Unfälle gewesen. 

Alle – Verkehrsteilnehmer, Eltern, Kinder – seien gefordert, den Schulanfang auf der Strasse sicher und unfallfrei zu machen, schreiben TCS und Fussverkehr Schweiz zur Kampagne. Besonders wichtig sei, dass Auto-, Töff- und Velofahrer immer ganz still stehen, bevor Kinder eine Strasse überqueren.

Zu Fuss zur Schule – gut fürs Kind

Mit dem Auto das Kind zur Schule zu fahren, ist nicht immer die beste Idee, wie der Verkehrsdienst schreibt. Einerseits, weil sich dann oftmals in der Nähe von Schulen Staus bilden, die für Kinder gefährlich sein können. Andererseits, weil ein Schulweg zu Fuss die Entwicklung des Kindes fördert. 

«Das Kind eignet sich den öffentlichen Raum an und lernt seine Umgebung kennen, während es gleichzeitig ein Gespür für Gefahren entwickelt.»

Zitiert aus Medienmitteilung, Verkehrsdienst TCS

Ein Schulweg zu Fuss bringe zudem dem Kind viele Vorteile. Zum einen sei erwiesen, dass sich Kinder, die früh an den Strassenverkehr gewöhnt werden, sich geschickter darin bewegen. Dies werde dem Kind später auch beim Velofahren zugutekommen. Zum anderen könne sich ein Kind, das zu Fuss zur Schule geht, auch leichter in der Schule konzentrieren. Ausserdem sei der Schulweg für das Kind eine neue und interessante Erfahrung, die es für sich selbst nutzen könne. Darüber hinaus können Kinder ihre sozialen Bindungen auf dem Schulweg ausbauen. «Zudem eignet sich das Kind den öffentlichen Raum an und lernt seine Umgebung kennen, während es gleichzeitig ein Gespür für Gefahren entwickelt», so TCS. 

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