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Wätter und andäri Luunä

Färbihans' Erzählungen begeistern unsere Leserinnen und Leser seit vielen Jahren.

Klosterser
Zeitung
25.09.21 - 10:54 Uhr
Leben & Freizeit
Das Regenwetter schlägt oft auf die Laune.
Das Regenwetter schlägt oft auf die Laune.
C

Das ischt kei Fraag. Derä Wätterkaprioolä, wiä mär schi hüür wirem heind, schland uf ds Gmüät. Aber derä heds albig schon ggän.

Da heds äben au äs Jaarsch dn ganzen Summer düür mee ggrägnet as ättäs anders. Di hübschen Tagä hed mä zellen chönnen. Drfür ischt ds Gras gwagsen wiä no niä – und ds Gjät im Garten au!

Anderschi hed fürm Huus äs hübsch Plätzji uusgäbnet ghan dä letscht Herbscht und no angseet ghan. Jetz ischt das Gras gwagsen wiä väruckt. Dass da für filix än Rasen gäbi, hedr fliisig gmeet, gwüss all zwei, drii Wuchä. Aber, was hednän das Plätzji gnützt, wenns albig ggrägnet hed?

Roosi hed ander Sorgä ghan. Irä ischt ds Gjät im Gartä viil zgschwind choon. Schi hed fillä nid naa mögen mid Jäten. Dr Hüändlidarm hed schi breitä gmachet wiä no niä. Ja, sogar di Blacktä heind zwüschet dn Schtängäboonä gätriben. Jäten wee irä no glii gsin, aber nid bin däm ewigä Rägen. Da das Gjät under dn Beerischtuudä uusser zrupfen, ischt keis Vrgnüägen gsin, wemä drbii siigänass chon ischt.

Där Umschtand, d Arbet für schi gseen und nüd tuän chönnen, hed schi au uf d Luunä van dä Lüüt düür gschlagen. Grad geschter hed d Lisä im Kunsum zun Roosi gseit, irä vrleidis afen z Dräck. Am ­liäbschten tetti schi uuswandern. Betti, wa drnäbed glosed ghan hed, hed druuf gmeint, wa wettischt au hin? Andernortsch siis au nid besser. Irjä di Jungen siijänd im Tessin gsin und au dört heis nun ggrägnet.

Das ischt nid grad ärmuntärnd gsin für Roosi. Uf jedä Fall hedsch, waasch hein chon ischt, ä schwii Luunä ghan. Anderschi hedschä gfreegät, was irä im Kunsum über d Läbärä grochen sii, dasch au gar ä sötti Tscheerä schniidi.

Da ischt är aber grad an di rächt Adressn choon. Das heds nümmä liiden mögen. Di Treenä sindärä nu äsoo über di Paggä apper gätroolät und schi hed agfangen schluchzän wiä äs chleis Chind.

Anderschi ischt grad ärschrocken. Är hed schiis Roosi afen gchennt und gwisst, dass mengsmal nid viil bruucht, bis dr Wasserhannä offen geit. Är hed schi z Trotz nid zrugg heben chönnen und no naa gän: «Äs rägnet sus schon gnuäg, da bruuchscht du nid au no!»

Das heds duä nümmä liiden mögen. Zerscht hedsch äs Gaffischüssäli, waa no ufm Tisch gschtanden ischt, ärwüscht und naa mä gworfen.  Willsch gfeelt hed, ischt d ­Wuät no grösser worden und schi ischt zur Tür uus, hed diä in d Schlützä gworfen, dass gmattlät hed. Dunnä undrm Huus isch uf ds Benkji gsässen und hed irjäs Elend uussergäbrüllät. Mit der Ziit hedsch sälber gmerkt, dass au das nüd nützt. Schi hed schi midm Schooss di Treenä abgäputzäd, schi säb är Ruck ggän und ischt schtraksch uuf zun Anderschi. Zum säben hedsch gseit, är söll irä sägen, was är midmä nän well. Schi packi jetz di Goffärä und denn ggangensch äswaa fort – am beschten ins Tessin! Schi well sälber gan luägen, obs dört au sövel rägni. Anderschi hedschä nun vrschtendnislos aangluäget und schä gfreegät, obsch no bi Trooscht sii.

«Trooscht, ja, gnau, säb bruuchti jetz!» ischt d Antwert gsin.

«Ja nusä», hed är gädeicht und Bscheid gän, schi söll iinpacken, wasch für guät findi, är wiss jetz nid grad van eir Minutä uf di ander, was mä da im Tessin bruuchti.

Roosi hed in irjä Teubi allerlei Hudärä, waa rä grad in d Hend choon sind, in än Goffärä gworfen und denn Andreschi grüäft, schii sii jetz parat zum gaan!

Där hed schi weidli anderscht angleit, ischt mid Roosi und dr Goffärä uf dn Baanhof. Dört hed Roosi di Billjetti glöst gan Lugano und denn heintsch uf dn neechscht Zug gwartät.

Zum Glück ischt där bald choon, sus wee Roosi schon gruwen gsin vorm ischtiigen.

Lang sindsch nid pliben im  Tessin. Än par Tag schpeeter ischt Roosi wirem am Jäten gsin, aber mid bessärär Luunä!

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