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Der sprichwörtliche Elefant

Wissen ist Macht – und manchmal einfach auch unglaublich unterhaltsam. In unserer Serie «SOwas!» liefern wir Euch regelmässig (un)nütze Erklärungen und Kuriositäten zum Staunen und Schmunzeln.

Südostschweiz
12.08.21 - 11:38 Uhr
Leben & Freizeit
Elefanten sind faszinierende Tiere. Ihnen wurden einige Sprichworte gewidmet.
Elefanten sind faszinierende Tiere. Ihnen wurden einige Sprichworte gewidmet.
PIXABAY

Ein Elefantengedächtnis zu haben ist erstrebenswert, der Elefant im Porzellanladen zu sein hingegen nicht. Zum heutigen Weltelefantentag stellen wir Euch beliebte Wendungen mit den Dickhäutern vor und erklären, was dahintersteckt.

Der Elefant im Raum

Der Ausdruck «Elefant im Raum» wird dann benützt, wenn etwas absichtlich nicht angesprochen wird, aber alle Beteiligten wissen, dass eigentlich ein wichtiges, aber unangenehmes Thema besprochen werden müsste. Diese Metapher ist hauptsächlich im englischsprachigen Raum vertreten. Ursprünglich stammt die Wendung aber aus Russland. 

Sich wie ein Elefant im Porzellanladen benehmen

«Er benahm sich wie ein Elefant im Porzellanladen!» Sofort ist klar, was damit gemeint ist. Jemand verhielt sich in einer heiklen Situation extrem ungeschickt. Meist ist damit aber keine physische Ungeschicktheit, wie zum Beispiel das Fallenlassen eines Glases gemeint. Vielmehr deutet die Wendung auf fehlende zwischenmenschliche Empathie oder unabsichtlich unangebrachtes Verhalten in einem emotionalen Moment hin. 

Ein Gedächtnis wie ein Elefant haben

Elefanten haben ein ausserordentlich beeindruckendes Gedächtnis. Es ist deutlich besser als das eines Menschen. Ein Beispiel: Wird ein Elefant als Kalb einmalig zu einer Wasserstelle geführt, erinnert es sich auch 30 Jahre später, als ausgewachsener Bulle, noch haargenau daran. Elefanten vergessen übrigens auch Menschen, die gut zu ihnen waren, ein Leben lang nicht. Die Aussage «Du hast ein Gedächtnis wie ein Elefant» ist demnach ein ziemlich tolles Kompliment.

Die Elefantenrunde

Ein Ausdruck, der hierzulande gerne verwendet wird. Die Erklärung ist simpel: Damit ist eine Runde, beziehungsweise eine Diskussion unter Parteipräsidenten gemeint. Besonders vor und nach Abstimmungen werden solche Elefantenrunden gerne in den Medien gezeigt, um eine ausgewogene Berichterstattung zu bieten. Parteipräsidenten gelten als «hohe Tiere» in der Politik, deswegen der Name «Elefantenrunde».

Aus einer Mücke einen Elefanten machen

Wir alle kennen ihn. Den einen, überdramatischen Kollegen, der am Wochenende sieben (!!!) Stunden im Stau stand, nachdem er nur zwei (!!!) Stunden geschlafen hatte, weil ihn mindestens 17 (!!!) Mücken im Bett plagten. Dieser eine Kollege neigt dazu, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Also aus einem kleinen Vorfall ein grosses Ereignis zu konstruieren, das in der Erzählung wilder wirkt, als es sich tatsächlich zugetragen hat. 

Der Elefant denkt, also ist er

Zugegeben, das ist kein Sprichwort. Aber ein interessanter Fakt. Elefanten gehören zu den wenigen Tieren (nebst dem Menschen), die ein Ich-Bewusstsein haben. Forscher kamen zu diesem Schluss, als sie einer Elefantendame einen Spiegel vorsetzten. Die Elefantendame schaute in den Spiegel und entfernte sogleich einen Fleck auf ihrem Kopf, den sie ohne Spiegel nicht sehen konnte. Sie wusste also, dass das Spiegelbild sie zeigt und dass sie sich im Spiegel sieht. Das klingt sehr philosophisch, ist es aber nicht. Einfaches Beispiel: Wie oft hat Ihr Hund sich schon in einem Schaufenster selber angebellt? Wie oft hat Ihre Katze eine Attacke auf ihr eigenes Spiegelbild lanciert? Ein Elefant würde das nicht tun. (mas)

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