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Fünf Bündner leisten den Eid für den Papst

Die Päpstliche Schweizergarde vereidigt am Donnerstag 34 neue Rekruten. Darunter auch fünf mit Bündner Wurzeln. Einer von ihnen leistet den Eid auf Rätoromanisch.

Südostschweiz
05.05.21 - 13:48 Uhr
Leben & Freizeit
Die Vereidigung: Sie gilt als Höhepunkt in der Gardekarriere.
Die Vereidigung: Sie gilt als Höhepunkt in der Gardekarriere.
SYMBOLBILD/SCREENSHOT SCHWEIZERGARDE.CH

Am Donnerstag steht für fünf neu zu vereidigende Gardisten aus Graubünden einer der Höhepunkte in ihrer Gardekarriere an. Sie versprechen mit dem Schwur auf die Fahne der Päpstlichen Schweizergarde ewige Treue gegenüber Papst Franziskus sowie seinen rechtmässigen Nachfolgern. Damit drücken sie ihre Hingabe und Loyalität aus, wie es in einem Schreiben der Päpstlichen Schweizergarde heisst.

Von den insgesamt 34 neuen Gardisten leisten 23 ihren Eid auf Deutsch, zwei auf Italienisch, acht in französischer und ein Gardist in rätoromanischer Sprache.

Der Bündner Curdin Klaas aus Jenaz wird seinen Eid auf Rätoromanisch halten. Max Albrecht aus Roveredo wird den Eid auf Italienisch ablegen. Fabian Luzio mit Bürgerort Surses, Flavio Tomaschett mit Bürgerort Trun und Gian Andrea Bossi aus Davos halten ihn auf Deutsch.

Die Eidesformel:

«Ich schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu dienen dem regierenden Papst und seinen rechtmässigen Nachfolgern und mich mit ganzer Kraft für sie einzusetzen, bereit, wenn es erheischt sein sollte, für ihren Schutz selbst mein Leben hinzugeben. Ich übernehme dieselben Verpflichtungen gegenüber dem Kollegium der Kardinäle während der Sedisvakanz des Apostolischen Stuhles. Ich verspreche überdies dem Herrn Kommandanten und meinen übrigen Vorgesetzten Achtung, Treue und Gehorsam. Ich schwöre es, so wahr mir Gott und unsere heiligen Patrone helfen.»

Im kleinen Rahmen und via Stream

Der Anlass findet jeweils in feierlicher Atmosphäre in Vatikanstadt statt, wie es weiter heisst. Die Garde präsentiere sich dabei in «Gran Gala». Das heisst in Uniform inklusive Harnisch, der ansonsten nur für den päpstlichen Segen «Urbi et Orbi» an Weihnachten und Ostern angezogen wird. Die Gardisten leisten den Eid in Gegenwart des Vertreters des Papstes, Kurienbischof Edgar Peña Parra.

Die Zahl der weiteren Gäste wurde dieses Jahr klein gehalten, um das Risiko einer Ansteckung durch das Coronavirus auf ein Minimum zu reduzieren. Es werden lediglich die Eltern und Geschwister der neuen Gardisten, die Familien der aktiven Gardisten sowie wenige ausgewählte Repräsentanten aus der Schweiz anwesend sein. Dazu gehört die Delegation der Schweizerischen Eidgenossenschaft, angeführt von Bundespräsident Guy Parmelin, Nationalratspräsident Andreas Aebi sowie Ständeratspräsident Alex Kuprecht.

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Posted by Päpstliche Schweizergarde on Tuesday, May 4, 2021

Das Programm wird via Livestream übertragen. Am Morgen feiern die Gardisten mit dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eine Messe im Petersdom. Die Vereidigung selbst ist für 17 Uhr auf dem Damasushof des Apostolischen Palastes geplant. 

Vereidigung und Gedenktag

Der 6. Mai ist der traditionelle jährliche Termin für die Vereidigung. An diesem Datum gedenkt die Schweizergarde des «Sacco di Roma». Während der Plünderung Roms 1527 durch spanische und deutsche Landsknechte kamen 147 Gardisten bei der Verteidigung des Papstes ums Leben. Gegründet wurde die Garde im Jahr 1506 durch Papst Julius II.

Der Päpstlichen Schweizergarde als kleinster und ältester Armee der Welt gehören Soldaten aus allen Teilen der Schweiz an. Derzeit stammen die meisten, je 16, aus den Kantonen St. Gallen und Wallis, gefolgt von 13 aus dem Kanton Luzern.

(can)

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